Trauminsel Tobago in der südlichen Karibik

Die unbeachtete Insel in der südlichsten Karibik

Eine Trauminsel für den anstehenden Urlaub zu wählen, scheint unbezahlbar und allein das Wort „Karibik“ hört sich schon teuer an. Und doch kommt man zu diesem kleinen Eiland zu moderaten Preisen und dann vor Ort sogar auf seine Kosten.
Lohnt sich das Träumen? 1 Seite Text-Kurzfasseung im Printmedium: … Print 2007

Pigeon Point auf Tobago © Copyright by PANORAMO

Pigeon Point auf Tobago © Copyright by Karl-Heinz Hänel

Was sonst, wenn nicht Palmenstrände, verbinden wir mit dem Wort Karibik. Exotik pur überall, bei der farbenfrohen Kleidung der Einheimischen, der Flora und den reichlich dargebotenen Früchten, den bunt angestrichenen Häusern und Fischerbooten, oder den ungewohnten Klängen der alten Benzinfässer, von den zahlreichen Steelbands fast an jeder Ecke wohlklingend zelebriert. Wir landen auf Tobago und finden, was wir suchen.

Die Zeit der kolonialen Ausbeutung ist zum Glück für die Natur auf Trinidad & Tobago vorbei, Zuckerrohr, Kakao und Teer sind heutzutage anderswo billiger auszubeuten. Dennoch, noch heute spricht man hier darum englisch. Zu einigen Hotels könnte man von dem winzigen Flugplatz problemlos zu Fuß gehen, wäre da nicht die unerwartete Wärme. So ergibt man sich besser schon bei der Ankunft in eine hier heimische Gelassenheit und wahrt sein Gesicht, auch wenn der Taxitransfer vermeintlich eine halbe Ewigkeit braucht. Um so entspannter kann man die nächsten Tage angehen, wo einfaches Geldwechseln, Obst oder Kaffee an irgendeinem Straßenshop bestellen, schon mal den halben Vormittag ausfüllen kann. Mittags und erstrecht abends ist Rum punsh & street food groß angesagt.

Die Kunst des Müßiggangs

Pigeon Point auf Tobago © Copyright by PANORAMO

Pigeon Point auf Tobago © Copyright by Karl-Heinz Hänel

Man ist schon wieder viel zu spät aus dem Bett, Zimmer und Hotel gekommen, um den gnädigen Morgen ohne die Sonnenhitze zu erleben. Liegt man nach den sich mühseelig anfühlenden Schritten durch den feinen Sandstrand endlich am lang ersehnten Wunschplatz unter schattigen Palmen direkt am Strand, wird es unter der schnell heißer werdenden Sonne mit dem Lesen der mitgebrachten Lektüre dann doch nichts. Man lässt sich lieber auf das Rauschen der Wellen und der Palmblätter im leichten Wind ein, lauscht den Lauten der vielen Vögel und der Musik der umher ziehenden Strandmusiker. Bis zur Rückreise läuft die Zeit nun anders. Vor oder erst nach dem Frühstück am Strand entlang zu schlendern, um nach neu angespülten Muscheln zu suchen, ist an den ersten Tagen die beste Wahl. Man gewöhnt sich auch bald daran, dass die Sonne gegen 18 Uhr im Meer versinkt, man zum Abendessen bereits den Horizont im dunklen Meer sucht, während man zum Fruit-, Rum- Punsh oder Ingwerbier vor dem Fisch vom Grill den fernen Calypsoklängen der Steelpans lauscht – jenen unvergesslich klingenden, traditionell aus alten Benzinfässern gehämmerten Trommeln, die hier das ganze Jahr über gespielt werden, bis dann im Februar der Höhepunkt zum Carneval erreicht ist und in Scarborough, Tobagos doch kleinem Hauptstädtchen, 100 köpfige Orchester an einer Tribüne des Panorama-Festivals vorbeiziehen.

Reizvolle Ausflüge für Schnorchler und Abenteurer

auf Tobago © Copyright by PANORAMO

Pigeon Point auf Tobago © Copyright by Karl-Heinz Hänel

Nach einigen Tagen des Müßiggangs locken nun Ausflüge, etwa mit einem der bunten Glasbodenboot zu den Buccoo Coral Reefs, zum Schnorcheln im Nylon Pool, dessen abgelagerte Korallenbänke im türkis leuchtenden teilweise bauchhohen warmen Wasser mit Badeschuhen (sonst besteht die Gefahr von Schnittverletzungen) sogar zu begehen sind. Oder zum Pigeon Point, dem märchenhaften langen Palmenstrand, an dem alle paar Wochen die Beiboote eines Kreuzfahrers zum Barbecue am Bootssteg anlanden. Die Insel scheint mit ihrer Länge von 50 km Luftlinie klein, doch selbst mit einem Mietwagen schafft man es mal gerade so, vom Pigeon Point bis zum nordöstlichen Speyside und wieder zurück, bevor die Nacht anbricht, ohne unterwegs ausreichend Zeit für alles schöne zu haben, Orte, Kreuzungen und schlechte Straßen erlauben nur langsames Fahren. Gegen 18:00 wird es auf einmal ganz schnell dunkel und die Schlaglöcher werden unsichtbar. Abenteurer verlassen den Südwestzipfel Tobagos für Tages-Strandausflüge und fahren über Stock und Stein zu den einsamen Palmen der Englishmans Bay,

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Arnos Vale Wasserrad auf Tobago © Copyright by Karl-Heinz Hänel

oder zum Arnos Vale Wasserrad, einer von 1765 stammenden Zuckerrohrmühle – um die herum einst über 250 Sklaven für den Zeitraum von 90 (!) Jahren Zuckerherstellung aus Zuckerrohr der Umgebung ihr armes Dasein fristeten, heute idyllisch von Orangen, Limonen und Kakaopflanzen umwuchert ( inzwischen leider via Holz-Laufstege in ein Restaurant integriert, zwar optisch stimmig, aber nicht mehr ursprünglich wie auf dem Foto oben, dafür gibt es in schlichter Einrichtung dort kreolische Küche ).

Eine Autostunde nach Osten findet sich in Belle Gardens gelegenes Herrenhaus namens Richmond. Es zeugt von dem einstigen Reichtum der Ausbeuter und kann heute besichtigt werden. Es ist eines der ältesten und best erhaltensten Plantagenhäuser, 1766 erbaut. Zum Besitz zählten 6 Morgen Land. Die Engländer vergaben das Land einfach mal so an Walter Pringle, der mit Zucker reich wurde. Mitte des 20.Jahrhunderts lohnte Kakao- und Kokosnuss- Anbau mehr. Was blieb, ist das beeindruckende Herrenhaus und wird heute als Hotel genutzt. Auf einen Kaffee oder Tee kann man mal vorbei schauen und sich das Haus zeigen lassen.

Natürlich ist es einiges teuerer, eine solche Trauminsel für den Urlaub zu wählen, bei diesem Eiland werden Sie trotzdem voll auf Ihre Kosten kommen. Was sonst, wenn nicht Palmenstrände, verbinden wir mit dem Wort Karibik, dazu Exotik überall, bei der Kleidung der Einheimischen, der Flora und der so reichlich dargebotenen Früchte, der bunten Häuser und Fischerboote. Zu einigen Hotels könnte man wie erwähnt vom nahen Flugplatz problemlos zu Fuß gehen – keine Angst, bei den zwei Starts und Landungen am Tag stört die Nähe des kleinen Airports keinen, selbst die Brandung der nahen Küste erzeugt schon ein gewisses Grundrauschen und das dunkle Brummen von fernen Turbopropellern hat auch seinen Charme.

Coco Reef Hotel Tobago © Copyright CorbisImages karl heinz haenel

Coco Reef Hotel Tobago © Copyright Karl-Heinz Hänel

Hit unter den Hotels auf Tobago ist das Coco Reef Hotel

… Hotel – Website mit Steelpans akustisch untermalt

Tobago ist das ganze Jahr über ein geeignetes Reiseziel

Täglich scheint die Sonne acht Stunden im Jahresdurchschnitt. Wolken wechseln sich schnell wieder mit strahlend blauem Himmel ab. Zwischen Juni und Dezember regnet es häufig stark, aber oft nur kurz, die Luftfeuchtigkeit beträgt dann bis zu 75%. Die angenehmsten Monate sind der Januar und der Februar, in jenem Monat des Carnivals regnet es nie. Die Temperatur schwankt zwischen 23° C in der Nacht und 29° C am Tage im Schatten, in der Sonne oder in Autos und Bussen ist es deutlich heisser. Die Passatwinde können morgens am Strand und abends beim Dinner im Freien sehr frisch werden. Im Gegensatz zur leichten luftigen Bekleidung am Tage, erwarten viele Hotels zum Abendessen vom Gentlemen Hemd und lange Hose statt Shorts und T-Shirt.

Pigeon Point Tobago © Copyright CorbisImages karl-heinz haenel

Coco Reef Hotel Tobago © Copyright Karl-Heinz Hänel

Vergleichen Sie die Inseln der Karibik von Antigua bis Tobago

Kolonialstädte, ein azurblaues Meer, der Inselbogen der Karibischen See ist ein Traumziel für Reisende aus aller Welt. Die kleineren Inseln sind heute berühmt als edle Urlaubsorte mit stilvollen Restaurants. An diesen malerischen Refugien werden jene Gefallen finden, die einen Inselurlaub mit Einsamkeit verbinden. Vergleichen Sie die vielfältige Schönheit der Karibik. Dabei werden auch Kultur und Lebensart umfassend gewürdigt – von der Geschäftigkeit in den Häfen über die Architektur der Häuser und die traditionelle Kunst bis zu den Gaumenfreuden der einheimischen Küche.

Grundsätzlich sind die Einwohner zu TouristInnen freundlich

Ausländische TouristInnen können sich bedenkenlos und allein auf der Insel bewegen. Junge Einheimische flirten viel und überall und haben bei allein reisenden Frauen oft Erfolg, für den Urlaub als Begleiter zu dienen. Allgemein sind gute Manieren von Bedeutung und von Touristen wird erwartet, dass sie sich wie Gäste benehmen. In den Resaurants wird am Eingang gewartet, bis ein Tisch zugewiesen wird. An jeder Art Schalter geht es der Warteschlange nach vorran. Wenn sich Einheimische jedoch mit Ihnen zu einer bestimmten Uhrzeit verabreden, kann sich die Spanne der Toleranz schon mal um einige Stunden strecken, Zeit ist hier dehnbar.

Wo gehts denn zu den Sehenswürdigkeiten auf Tobago?

Nach ein paar Tagen Faulenzen am Strand wächst die Neugier und die Abenteuerlust, die Insel zu erkunden. Für klassische Angsthasen bieten sich organisierte Rundfahrten, für die man Geduld mitbringen sollte. Wer schon auf anderen Reisen mit einem Mietwagen unterwegs war, braucht den hier seit der englischen Kolonialzeit praktizierten Linksverkehr auf den wenig befahrenen Straßen nicht scheuen. Allerdings muß für längere Strecken aufgrund schlechter Pisten und mangelhafter Beschilderung eine geringe Fahrgeschwindigkeit einkalkuliert werden.

Auf Tobago gibt es viel zu sehen, Farben prägen den Lebensstil

Obwohl die Insel nur an die 40 km lang und 15 km breit ist, kann ein Ausflug von der Südspitze bis in den Norden und zurück schon mal eine anstrengende Tour werden, die man besser um 7 Uhr morgens beginnt, will man nicht erst spät in der Nacht zurück im Hotel sein. Abseits der Straße locken bunte Häuser und Fischerhütten, einladende Stände mit Früchten, einige Villen aus der Kolonialzeit, die Green Hill Wasserfälle, zu denen vom Parkplatz gegen ein Entgeld geführt wird, wie auf Pfade in den Regenwald, wo unzählige Vögel eher nur zu hören sind. Die Führung zur Insel Little Tobago stellt den Anblick der Paradiesvögel in Aussicht.

Tobagos Riffs vor dem Pigeon Point, ein beliebtes Tauchrevier

Schnorchler sollten den Urlaub jedoch nicht bei Vollmond erleben, da in diesen Tagen eine stärkere Brandung in manchen Buchten den Einstieg erschwert und das aufgewühlte Wasser in Ufernähe die Sicht nimmt. Am Strand der Mont Irvine / Little Courland Bay kann man sehr nah am Ufer schon erste Korallen erkunden, sollte das aber erst am Ende des Urlaubs tun, da die Sonne sogar durch T-Shirts und Wasser hindurch den Rücken im Nu verbrennt. Viel Rummel bieten Fahrten mit den Glasbodenbooten zum Bucco Reef. Tauchkurse starten vom Crown Point.

Steel pans – deren Sound können Sie sich nicht mehr entziehen …

… wenn Sie diese klaren Klänge live zu einem Rumpunch, oder zuhause von der CD hören. Zwischen den 20ern und dem 2.Weltkrieg kam der Calypso zur vollen Blüte. In den 30ern begannen Einheimische, aus alten Ölfässern Musikinstrumente zu hämmern, die sich bis heute zu edlen chomglänzenden Statussymbolen gemausert haben. Nicht minder haben sich die Tuner, wie die Trommler auf Tobago genannt werden, seitdem zu hoch angesehenen Meistern entwickelt. Einer Pan, auch Drum genannt, lassen sich bis zu 32 verschiedene Töne entlocken, die mit zwei Stiks in Windeseile gespielt werden. Tobagos Äther ist erfüllt davon …

Tagesausfug via Turbopropellermaschine nach Port of Spain

Bezahlbar ist der Kurzflug von Tobagos Airport ab 7:00 und Rückfug ca. 19:00. Die Zeit reicht für ein Taxi in die City, um den Karneval zu sehen. 1780 brachten ihn französische Siedler auf die Inseln T & T , bevor die Engländer sich 1796 diese aneigneten. Heute wird die zweitägige Orgie in Port of Spain, der Hauptstad von T&T, gefeiert. Nach Aschermittwoch sind schon die Vorbereitungen für den nächsten in Gange. Ist ein Motto ausgerufen, arbeitet bereits die Fantasie ein Jahr an neuen Kostümen. Am friedlichsten und schönsten für Touristen ist Rosenmontag der Kinder-karneval, wegen der schönen Mädchen in ihren Kostümen.

Buch-Tipp zu Tobago: Auf der kleinen Karibikinsel Tobago, fernab von Deutschland …

… wollten sie ein neues, schönes, freies Leben beginnen. Sie verkauften ihr Haus und alles was sie besaßen, und wanderten mit ihren Tieren aus. Sie hatten schöne Träume von Natur, Sonne und Meer, ohne Hektik oder Missgunst. Voller Enthusiasmus begannen sie, sich am anderen Ende der Welt ein neues Leben aufzubauen. Sie glaubten sich ihrem Traum so nah. Doch dann gab es unglaubliche Schwierigkeiten. Nun hatten sie sich zu schützen, vor Einbrüchen und Überfällen, ja sogar Anschlägen auf ihr eigenes Leben. Sie kämpften mit dem Mut der Verzweiflung gegen die Korruption von Seiten der Behörden an, doch vergeblich …
… zum Buch, informativ ist es bereits, sich die Kritiken von Amazon-Lesern anzuschauen, um mehr über solch dramatische persönlichen Erlebnisse zu erfahren

Tobago © Copyright by PANORAMO

Tropische Früchte in Hülle und Fülle …Tobago © Copyright by Karl-Heinz Hänel

Solche Früchte, für die Callaloo-Suppe und andere exotische Speisen gehören zur Insel

Aufgrund der örtlichen Preise ist der Tourist gut beraten, sein Hotel mit Frühstück zu buchen. In den an den Straßenrändern zu findenen Imbissen kommt das Personal am frühen Morgen nur bei viel Geduld auf trapp und aufgrund der meisten Touris aus den USA kommt einem das Frühstück very british vor. Über den Tag locken dann Papayasalat mit dem Saft von Limonen, vorzüglich schmeckende Bananen, am Abend die traditionelle kreolische Küche, z.B. Coocoo, ein Maisbrei, die Callaloo Gemüsesuppe, gegrillter Delfin oder Schwertfisch in Limetten-Kokos Marinade mit Mango, oder Lammcurry mit Kurkuma …

Tobago © Copyright CorbisImages karl-heinz haenel

Tobago © Copyright CorbisImages Karl-Heinz Hänel

Die südlichste Insel der Karibik ist noch immer ein Paradies

Genau befindet sich Tobago 35 Km nordöstlich von Trinidad entfernt, das wiederum nur 12 km vor Venezuelas Küste liegt. Beide sind zugleich die südlichsten Inseln der Kleinen Antillen.

Als ich vor Jahren auf der Suche nach den fotografisch schönsten Palmenstränden war, sah ich die ersten Bilder von Tobago. Der malerisch schöne Strand Pigeon Point ist noch immer ein optisches Juvel. Tobagos berümtester Badestrand befindet sich im Privatbesitz, dient als Tobagos beliebtester Liege- und Surfstrand und ist von einem Wald von Königspalmen überschattet. An den Enden kann man am Ufer spazieren gehen und angespülte Muscheln finden.

Kakao Früchte © Copyright by PANORAMO BlogKhh1754a

Kakao Früchte © Copyright by Karl-Heinz Hänel BlogKhh1754a

Feature: Rund 9,5 Kilogramm Schokolade haben die Deutschen pro Nase im vergangenen Jahr verputzt. Doch nur wenige Kakao-Bohnen aus Trinidad & Tobago finden als Grundstoff in Täfelchen und Pralinen den Weg zu uns und wandern in die Bundesmägen … weiter lesen im Kulinariker.de

Damit Ihre Tobago-Reise auch wirklich ein Traum-Urlaub wird und kein Abtraum…
Sicherheitshalber Infos vom Auswärtigen Amt, hauptsächlich zu Trinidad, Tobago ist weniger betroffen…

… Website zu Trinidad & Tobago

 

Über Karl-Heinz Hänel

Ich bin freier Reise- und Bild-Journalist, content creator und ein PR-Multiplikator, unterhalte meine Leser mit Product Placement und erzähle Geschichten in Wort und Bild, die ich selbst erlebt habe. Dafür bin ich redaktionell verantwortlich. Alle Angaben gemäß § 5 TMG finden Sie im Impressum und in meiner Vita
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