Prof. Dr. Georg Prinz zur Lippe Weingut Schloss Proschwitz

Georg Prinz zur Lippe Dresden marketing © Copyright Karl-Heinz Hänel

Prof. Dr. Georg Prinz zur Lippe / Weingut Schloss Proschwitz © Copyright K. Hänel

Besuch auf dem Weingut Schloss Proschwitz
2017 feierte man in Sachsen 25 Jahre Sächsische Weinstraße

Rückblick  7. Juni 2017 ITB PK:
Die Dresden Marketing-Chefin, genauer DMG-Geschäftsführerin Bettina Bunge, hat zwar auch einen Doktortitel vorweg, mit Ihrem zur ITB 2017 in Berlin anwesenden Super-Gast konnte und wollte Sie allerdings auch nicht mithalten.

Nicht weniger als: “Prof. Dr. Georg Prinz zur Lippe vom Weingut Schloss Proschwitz“
liest man auf der Visitenkarte des ITB-Repräsentanten zum diesjährigen Jubiläum:
“25 Jahre Sächsische Weinstraße“, einen Prinzen, welchen die Dresden-Marketing-Direktorin zusammen mit dem Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert und dem Sternekoch Stefan Hermann zur Pressekonferenz auf die weltgrößte Reisemesse für die internationale Presse mitgebracht hatte. Stefan Hermann belohnte die geduldigen Journalisten nach einer einstündigen Präsentation der diesjährigen Reisehighlights des “Dresden Elblandes“ schließlich mit zum gereichten Saibling korrespondierenden Weißweinen vom Weingut Schloss Proschwitz im Elbland, nachdem der Prinz den Zuhörern einen kleinen Eindruck in sein Imperium gab.

Prof. Dr. Georg Prinz zur Lippe ist Unternehmensberater, Weingutbesitzer, war ab 1980 General-Consul der Niederlande, sowie seit 2013 Honorar-Professor für Weinbau und Kellerwirtschaft, so stellte Bettina Bunge ihn den interessierten Journalisten vor.

Auf der Pressekonferenz erfuhren die Zuhörer seine Sicht zum Sächsischen Elbland.
Der Prinz sieht sich als ein kleines Rädchen im Getriebe, ihm ist es wichtig, dass man sich die Region auch im geschichtlichen Kontext vorstellt. Sachsen war ja mal ein Kulturraum, in dem die meisten Feste gefeiert wurden. Eine Region, in der man herrlich gelebt hat, Sachsen war eine der reichsten Regionen Europas überhaupt. Und diesen Reichtum kann man noch erahnen, wenn man die Weinstraße entlang fährt.

Die Sächsische Weinstraße war einst eine sehr lustige Idee von Günter Rühle gewesen, denn dieser fragte einst den Prinzen, ob dieser es gut fände, wenn man hier so eine Weinstraße durch legen würde…

Die Idee wurde umgesetzt ( das Buch dazu ist bei ebay noch zu bekommen). Ein ganz spannendes Thema, denn man kann auf jedem einzelnen der 55 Kilometer etwas Neues entdecken und erleben und das Tolle an dieser Weinstraße ist, das sie wie eine Perlenkette funktioniert. Nur eine Schnur bringt es nicht, mit den Perlen wird es erst interessant.

Es ist nicht nur der Weinbau, der uns Reisenden dort faszinieren wird, sondern die unterschiedlichen Menschen, die unterschiedlichen Dialekte, die unterschiedliche Bauweise, die wunderschönen Schlösser auf der einen Seite, auf der anderen Seite sieht man eben auch interessante einfache Häuser. Wenn man zum Beispiel nach Radebeul kommt, hat man ein unglaubliches Spektrum an schönen Villen. Das heißt, da haben sich Menschen vor 100 oder 150 Jahren angesiedelt, haben sich gesagt, das ist eine Region, da wollen wir gerne leben.
Und das ist heute für uns von der Weinstraße aus betrachtet, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, so der Prinz weiter. Er habe viel mit Investoren zu tun gehabt, die das so sahen und sich und Ihre Unternehmen dort ansiedelten.

Aber noch einmal zurück zur Weinstraße:
“Was macht die Weinstraße aus? Sie funktioniert mehrdimensional. Weinstraße bedeutet nicht nur, dass man mit dem Auto da durch kurven kann, sondern man könnte auch mit dem Rad wunderbar die Elblandschaft erkunden.

Man kann nach Meißen, kann nach Pillnitz, es auch nach Dresden in einem Tag schaffen. Man ist dann vielleicht ein bisschen K.O., aber das macht nichts, denn jetzt kommt der entscheidende Faktor. Es gibt entlang dieser Weinstraße überall Weingüter mit netten Menschen, eine tolle Gastronomie, Stichwort Genussland, man hat die Möglichkeit, eine tolle Entwicklung vorzufinden, z.B. den Dresdner Sternekoch Stefan Hermann, dieser hat der Region viele gastronomische Impulse gegeben. Man möge mal in die eine oder andere Gastronomie dieser Region einkehren, oder dort auch gleich übernachten, um die Weine so richtig genießen zu können.

Zum Thema Weine:
Viele aus dem Westen wussten vor der Wende gar nicht, dass es in Sachsen auch Wein gibt. Sachsen ist eine Weinbauregion, die unglaublich vielfältig ist. Eine Sache, von der die Wenigsten wissen, dort im Elbland ist die einzige Cool Climate-Region in Deutschland.
Hier in dieser Region befindet man sich in einem kontinentalen Klima mit sehr warmen Sommern und kühlen Nächten, bekommt darum sehr feine Aromen in die Weine hinein. Zwischen Pillnitz und Meißen besteht auch ein totaler Wechsel des Bodens. Von sandigen Böden bis zu Lehmböden, alles, was man sich so vorstellen kann und daraus resultiert dann auch eine Vielfalt in den Weinen. Hier werden heute wieder über 50 Rebsorten angebaut.

Und was bedeutet die Weinstraße noch:
Sie ist im Prinzip wie eine Leiter, auf der kann man rauf und runter klettern, man kommt nach Torgau mit Bezug zu Martin Luther, man kommt zu Karl May, dem Visionär, der die Region und ihre Menschen liebte, hier seine Geschichten hat spielen lassen, wo schon immer die Menschen inspiriert waren. Und das ist es, was aus der Sicht von Georg Prinz zur Lippe noch heute diese Region und ihre Weinstraße ausmacht, auch er setzt sich gern mal auf ein Fahrrad, weil er dieses Land schön findet.

Die Weinstraße hat auch sehr viele kulturelle Geschichten zu bieten, z.B. das Moritzburg-Festival, das die Menschen mit Decke und Picknickkorb genießen. Genuss beginnt in Sachsen wieder darin, in der Breite angenommen zu werden, z.B. beim Literatur-Fest Meißen, wo in den verschiedensten Innenhöfen und Ecken der Stadt Lesungen stattfinden und den Menschen Literatur wieder nahe gebracht wird. Das heißt, man merkt, dass dieses intellektuelle Bürgertum der Region unglaublich lebendig ist. Man sollte es einfach selbst mal ausprobieren… Dem wollte gern auch Frau Dr. Bunge zustimmen.

Zu seiner Geschichte:
Die Familie zur Lippe kommt aus Nordrhein-Westfalen, seine Vorfahren allerdings kamen im 18.Jahrhundert aus Sachsen, wo sie eine Unternehmerfamilie in den verschiedensten Bereichen war. Landwirtschaft, Forstwirtschaft, die Bergakademie. Die Familie besaß auch das Weingut, wurde 1945 enteignet. 1990 hat der Prinz das Weingut zurückgekauft und den Weinbau wieder aufgebaut.
Heute agiert dort ein internationales Team, mit einem Chef-Kellermeister aus Südafrika, Leuten aus Frankreich und Russland. Man möchte keine Weine machen, die Main Stream sind, sondern möchte etwas machen, das typisch für diese Region ist. Die Weine sollen das Cool Climate reflektieren, die heißen Sommer, die man wunderbar in einem Rotwein einfangen kann. Besonders im Weißwein hingegen kann man hier die Fruchtigkeit und Filigranität einfangen, wie sonst nirgends in Deutschland. Das macht für den Prinzen die Sache so spannend. Auch im internationalen Bereich spielen sächsische Weine wieder eine Rolle. Man exportiert nach China, Japan oder Taiwan…

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