Zum Gedenken an Meisterbäckerin Ria Springhorn

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Es war einmal: Meisterbäckerin Ria Springhorn machte große Stücke © Copyright K.-H. Hänel

Rita:“Die Leute sind eigentlich im Geschmack, ich will nicht sagen versaut,   …aber es ist einfach so, sie sind abgestumpft, die schmecken gar nicht mehr die Reinheit.“

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Café Ole Müllern Schün © Copyright Karl-Heinz Hänel

14:00 Uhr im Café Ole Müllern Schün Müden/Örtze, zur Buchweizentorteverkostung

Café Ole Müllern Schün

Es war einmal: Café Ole Müllern Schün © Copyright Karl-Heinz Hänel

In diesem Cafe wirkte Meisterbäckerin Ria Springhorn Müden/Örtze

Die preisgekrönte Buchweizentorte © Copyright Karl-Heinz Hänel

Es war einmal: Ritas  preisgekrönte Buchweizentorte © Copyright Karl-Heinz Hänel

Ich interviewte Rita Springhorn:

KHH:“Was ist so besonderes an Ihrer Buchweizentorte?“

Frau Springhorn:“Wir bemühen uns, um eine glutenfreie Torte anzubieten, mit Buchweizenmehl und etwas Kartoffelmehl für die nötige Bindung zu backen. Eigentlich gehört sich das traditionell so, aber viele nehmen Weizenmehl dazu, um den Stand besser hinzubekommen. Buchweizen hat nun mal nicht so einen Kleber, wie Weizenmehl. Die meisten der überall sonst angebotenen Torten sind mit Weizenmehl hergestellt. Meine Buchweizentorte ist mit Preiselbeeren, die wachsen jetzt wie auch Blaubeeren und sind aus der Region. Preisebeeren kommen nach den Blaubeeren, was gerade reif war, wurde für die Torte  verwendet.“

Café Ole Müllern Schün

Am Tresen im Café Ole Müllern Schün © Copyright Karl-Heinz Hänel

In der Saison gehen von den verschiedensten Torten 1/3 Buchweizentorte über den Tresen.

KHH:“War das immer so?“

Frau Springhorn:“Früher war das mehr. Heute kommen die Gäste zwar her, um mal meine Buchweizentorte zu probieren, wenn die dann am Verkaufstresen all die anderen Torten sehen, sagen viele, ach dann schwenke ich mal um. Z.B. aktuell zur Bratapfeltorte, auch nach meinem eigenen Rezept, mit eigenen Äpfeln und ein bisschen Marzipan. Dennoch haben viele Leute eine andere Vorstellung vom Bratapfel und so wird diese Torte ein bisschen unterschätzt, was ich schade finde, denn sie ist sehr lecker.“

Rita Springhorn backt seit ihrer Schulzeit. „Ich hab immer ganz gern gebacken, mit 12 Jahren hatte ich ein Erlebnis in der Schule, wo wir Hauswirtschaft hatten und einen Hefeteig lernten, auf den ich ganz stolz war. Als ich das dann zuhause nochmal versuchte, war das ein so harter Teig, den konnten Sie an die Wand hauen.“

Rita Springhorn kann es inzwischen, backt gerne und wollte schon immer ein Cafe haben, so wie sie es sich vorstellte.

im Café Ole Müllern Schün © Copyright Karl-Heinz Hänel

im Café Ole Müllern Schün © Copyright Karl-Heinz Hänel

„1995 eröffnete ich mein Cafe in der Scheune des Hofes meines Mannes, wegen dem ich hier her kam und einheiratete. Das erste Jahr war etwas hart, weil ich doch eine andere Vorstellung hatte, von meinem Können, da musste ich erst mal ordentlich dazu lernen. Es gab zu der Zeit drei Cafes im Ort und es war schwierig.“

im Café Ole Müllern Schün © Copyright Karl-Heinz Hänel

im Café Ole Müllern Schün © Copyright Karl-Heinz Hänel

„Viele haben gesagt, wer geht denn zum Kaffeetrinken in so eine Scheune, halbes Jahr und dann ist die wieder weg vom Fenster. Na ja, das hat so ein bisschen den Ehrgeiz in mir geweckt und dann hab ich doch festgestellt, dass es ganz gut geht mit dem Backen und ich hab gedacht: Du musst guten Kuchen backen und große Stücke. Und das war genau das richtige.“

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im Café Ole Müllern Schün © Copyright Karl-Heinz Hänel

KHH:“Ich war überrascht über die günstigen Preise“.

Frau Springhorn:“Ja, das sagen Sie mal den Gästen, die denken, das ist viel zu teuer. Die wissen ja nicht die Machart, die Leute sind eigentlich im Geschmack, ich will nicht sagen versaut, aber es ist einfach so, sie sind abgestumpft, die schmecken gar nicht die Reinheit.

 im Café Ole Müllern Schün © Copyright Karl-Heinz Hänel

ohne Zucker genießen im Café Ole Müllern Schün © Copyright Karl-Heinz Hänel

Wir benutzen überhaupt keinen Zucker in der Tortensahne, wir verwenden eine 33%ige Sahne, die hat durch den hohen Fettgehalt einen so guten Stand, da brauchen wir keinen Zuckerstand, wie ihn die anderen nehmen. Die Sahne kaufen wir bei EDEKA. Früher gab es hier ja noch eine Molkerei, aber die Zeiten haben sich geändert. Wir sind ja schon froh, dass wir unser Obst aus dem Alten Land bekommen und auch regionale Produkte nehmen können, aber es ist schon schwierig auf dem Land, in der Stadt gibt es ganz andere Möglichkeiten. Ich neige ja auch dazu, vieles auszuprobieren, weil ich denke, auch das muss man mal und dann bin ich enttäuscht, weil es keinen interessiert, in dieser Gegend. Unsere Gäste sind meistens Ältere, obwohl wir auch junges Publikum haben, es gibt bei uns auch veganen Kuchen und die wissen das zu schätzen.“

KHH:“Eine Modeerscheinung?“

Frau Springhorn:“Ich verwende auch Dinkel und Vollkornmehl, aber wir backen noch ganz herkömmlich, nehmen keine Fertigprodukte, unsere Früchte sind möglichst Bio, da geben wir uns auch Mühe, dass so hinzukriegen, dass die Torten nach der Frucht schmecken, die auch drin ist, dass man auch noch sieht, dass die Früchte richtig frisch sind. Das sind auch noch Eier von glücklichen Hühnern, die dürfen ihre Eier legen, ohne Legemehl gefüttert zu bekommen. Es ist ja leider so, mir hat mal ein Gast gesagt, die Brötchen schmecken von der Nordsee bis zu den Alpen gleich, dass kann man von meinen Torten im Vergleich zu anderen nicht behaupten. Und es ist ja auch der Gegend geschuldet, dass es Buchweizen gab, wenn man die alten Ortsansässigen hört, dann sagen die oh Buchweizen, während des Krieges nur Buchweizen, die konnten nachher keinen Buchweizen mehr sehen, weil es zwar auch günstig war, aber es gab auch nichts anderes. Heute besinnt man sich wieder zurück und sagt, Buchweizen ist gesund, besonders bei Glutenunverträglichkeit. Es ist mir auch ganz wichtig, dass ich auch für Gäste mit Laktoseintoleranz oder dem Wunsch nach Veganem was da habe.“

 im Café Ole Müllern Schün © Copyright Karl-Heinz Hänel

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KHH:“Wie ergeben sich neue Torten?

Frau Springhorn:“Für mich wäre es das schlimmste, wenn ich immer die gleichen Torten backen müsste…

 im Café Ole Müllern Schün © Copyright Karl-Heinz Hänel

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Frau Springhorn:“Ich habe 4 Jahre im Fernsehen live gebacken und musste mir jeden Monat was anderes überlegen. Das war eigentlich ganz gut, denn ich hab festgestellt, dass ich eigentlich auch sehr kreativ bin und auch einen sehr guten Geschmack habe. Wir sind hier ein gutes Team, ich habe drei Konditoren, mit denen ich mich zusammen setze und neues ausprobiere. Das macht mir eigentlich am meisten Spaß. Zur Zeit sind die Lieblinge der Gäste die Stachelbeerbaiser und die Meistertorte, für die hab ich mal einen Preis gewonnen, und die Champagner-Sanddorntorte, für die hab ich auch mal einen Preis gewonnen. Aber auch die Schwarzwälderkirschtorte geht gut. Täglich gehen um die 30 ganze Torten über den Tresen, an den Wochenenden das doppelte. Es kommen aber auch Gäste für ein Rührei“.

Das  von den glücklichen Hühnern.

 im Café Ole Müllern Schün © Copyright Karl-Heinz Hänel

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KHH:“Haben Sie immer geöffnet?“

Frau Springhorn:“Fast das ganze Jahr hindurch, aber auch wir haben Probleme, Personal zu bekommen.“

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Das Cafe besuchen, oder auf der Website Appetit machen.

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Über Karl-Heinz Hänel

Ich bin freier Reise- und Bild-Journalist, content creator und ein PR-Multiplikator, unterhalte meine Leser mit Product Placement und erzähle Geschichten in Wort und Bild, die ich selbst erlebt habe. Dafür bin ich redaktionell verantwortlich. Alle Angaben gemäß § 5 TMG finden Sie im Impressum und in meiner Vita
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