Prag – Prager Geschichten vom rasenden Reporter

Über 4,5 Mio. ausländische Touristen besuchen die Stadt jährlich…
es ist Frühling in Prag, ganze Schulklassen pilgern nun wieder in diese Stadt, suchen das pralle Touristenleben auf der Karlsbrücke, auf welcher man vor 100 Jahren noch den Brückenkreuzer abdrücken musste um die Moldau zu überqueren. Die Zeit am Altstädter Ring scheint stehen geblieben …

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Ältere Generationen verbinden die Stadt jedoch auch mit dem Prager Frühling von 1968, als russische Panzer des Warschauer Packts den Versuch der Demokratisierung blutig beendeten. Das ist noch garnicht so lange her.
Was man heutzutage im Frühlich in Prag erleben kann, lesen Sie Ende April.

Touristen folgten dem Ruf des weltberühmten Nationalen Marionettentheater Prags, wurden von der goldenen Stadt der 100 Türme angelockt, die seit 1992 zum UNESCO-Welterbe zählt, pilgern hinauf zur Burg Vyšehrad mit der St. Peter-und-Pauls-Kirche.
Literatur-Tipp:
Wenigstens Liebhabern von guten Geschichten und spannenden Reportagen sagt der Name Egon Erwin Kisch noch etwas, der 1885 in Prag geboren wurde und nach seinem Studium in Berlin als „Rasender Reporter“ in die Geschichte des Journalismus einging. Seine Prager Reportagen entstanden zwischen 1906 und 1931 und ermöglichen dem an Kultur interessierten Tourist eine nostalgische Sichtweise auf die heutige Altstadt. Etwa, als am späten Abend mit Knüppeln bewaffnete Polizisten von der Bartholomäus- Gasse in das Prager Nachtleben ausschwärmten und in den noch heute existierenden Spelunken dem anrüchigen Treiben den Garaus machten.

Und kaum jemand kannte die Prager Gassen und Nächte so gut wie Egon Erwin Kisch. Auch das im Buch beschriebene Cafe Montmartre im Kettengässchen gibt’s noch, Kisch’s bevorzugtes Nachtziel, um die Königin des Prager Nachtlebens tanzen zu sehen …

Mit seiner Geschichte: „Prags Erwachen“ als Frühstückslektüre verzehrt, lässt sich ein Tag in der Altstadt von Prag aus neuer Sicht erleben. Ja, Egon Erwin Kisch hatte es drauf, den Leser zu fesseln. …“ Seine Reportagen waren schliesslich so packend, dass viele in Büchern publiziert wurden. Die in diesem SALTO-Buch vorliegenden 19 ungekürzten Geschichten aus den Jahren 1906 bis 1931 geben Einblicke in das damalige Prager Leben und spiegeln die Anfänge des schlaflosen Lokaljournalisten als „rasender Reporter“.

Seine Geschichte: „Den Golmen wiederzuerwecken“ schildert seinen Selbstversuch, in das Dachgestühl der Prager Altneusynagoge vorzudringen, um Licht in das Dunkel zu bringen und den Gerüchten auf den Grund zu gehen. Zu der Zeit (1920), als der expressionistische Film von Paul Wegener, „Der Golem“ quasi der Ururgroßvater des Terminators, in die deutschen Lichtspielhäuser kam. Wer also auch der alten Geschichten wegen nach Prag reist, dem empfehle ich seine Prager Reportagen aus dem Wagenbach Verlag

Und da wir schon mal Blut geleckt haben, seine Berliner Reportagen in den 20ern fesseln ebenso … „Wie ich eine Frau suchte“

Frauenakt

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… und schon packt es den Leser wieder und 24 Geschichten weiter hat man eine neue Sichtweise auf das Berlin der 20er, da werden Sie mir zustimmen: „Cafe Größenwahn“ Berliner Reportagen

Ebenso aus dem Wagenbach Verlag in der Reihe SALTO erschienen und von keiner geringeren, als Tania Blixen geschrieben: Die Straßen um Pisa

Meine ganz persönliche leidige Geschichte zu Prag 2016 hier bitte

 

Über Karl-Heinz Hänel

Ich bin freier Reise- und Bild-Journalist, content creator und ein PR-Multiplikator, unterhalte meine Leser mit Product Placement und erzähle Geschichten in Wort und Bild, die ich selbst erlebt habe. Dafür bin ich redaktionell verantwortlich. Alle Angaben gemäß § 5 TMG finden Sie im Impressum und in meiner Vita
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