Naumburger Dom – UNESCO Weltkulturerbe

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Blick zum Domplatz – Naumburger Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Bestaunen Sie den Naumburger Dom in erläuterten Bildern…

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die lächelnde Reglindis vom Naumburger Dom  © Copyright Karl-Heinz Hänel

Den von Auswärts kommenden Besucher empfängt ein haushohes Plakat: „Auf dem Weg zum Welterbe“ mit der lächelnden Stifterfigur Reglindis, Domplatz Nr.20, in Naumburg.

Das Porträt von Reglindis begrüßt mit wohl dem schönsten Lächeln des Mittelalters die Besucher am Parkplatz unterhalb des Naumburger Doms. Die Stifterfigur Reglindis strahlt vom Riesenbanner herunter, denn endlich sind die Vereinigten Domstifter an ihrem Ziel angelangt und der Naumburger Dom ist jüngst im 3. Anlauf zum UNESCO Welterbe erhoben worden.

Stifterinfigur Uta im Naumburger Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Stifterfigur Uta im Naumburger Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Trotz der Freudenfeste, die Stifterfigur der Markgräfin Uta zählt weiterhin als Populärste unter allen zwölf im Naumburger Dom, deren Gesicht als das einer der schönsten Frau des Mittelalters galt und für neue Besucherzielgruppen werben soll.

Sehr empfohlener Reiseführer: „Der Dom zu Naumburg. Großer DKV- Kunstführer“ von Matthias Ludwig und Holger Kunde © 2017 Deutscher Kunstverlag

Der Naumburger Dom

Der hohe Stellenwert der Architektur und der Bildwerke verschaffen dem Naumburger Dom einen Platz unter den großen Kathedralen Europas. Spannend ist eine Besichtigung von der Gruft bis in die Turmspitze…

Bereits 1998 wurde mit dem Eintrag des Doms in die deutsche Tentativliste für das Welterbe der lange Weg in Angriff genommen. Im Juli 2017 wurde der Antrag zur mittelalterlichen Kulturlandschaft an Saale und Unstrut zwar nicht sofort durch die UNESCO-Kommission bestätigt, aber dennoch sahen die internationalen Experten nach zweimaligerPrüfung den außergewöhnlichen universellen Wert für den Naumburger Dom als gegeben an. Was jetzt zum Erfolg führte. Die begehrte UNESCO-Welterbe-Liste.

Jetzt zählt also auch der Naumburger Dom tatsächlich zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Kommen Sie mit, folgen Sie den Bildern…

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Hinterausgang Marienkirche, Naumburger Dom © Copyright Karl-Heinz Hänel

Man nähert sich dem Domplatz durch alte Gassen mit mittelalterlichen Anmutungen.

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Gargouille an der Marienkirche-Absiss vom Dom  © Copyright Karl-Heinz Hänel

Schaut man an der Absiss der Marienkirche am Dom hoch, gibt es bereits auf dem Weg zum Haupteingang Einiges zu entdecken. So begegnen einem Geschöpfe ( Gargouille ), Wasser-Speier aus vergangenen Zeiten und vergessenen Welten, um die bösen Geister fernzuhalten. Glücklicherweise speit dieser Drache kein Feuer, sondern wenn überhaupt etwas, dann das Wasser aus der Piscina, welche sich im Inneren der Marienkirche befindet.

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Östlicher Domplatz – 7598 Naumburger Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Blick von Osten | links: das im 20 Jh. errichtete Torhaus mit Eingang zum Besucherempfang und Shop | Mitte: Dreikönigskapelle mit Skultpurengruppe der heiligen drei Könige mit dem Jesus Kind |rechts: Absiss des Ostchors mit den romanischen Osttürmen.

Der Panoramablick auf den östlichen Domplatz mit Haupteingang, Dreikönigskapelle und Domkirche (von links nach rechts), offenbahrt die Größe dieses Kirchenkomplexes aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.  Und der Dom St. Peter und St. Paul zählt in der Tat zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern aus der Zeit des europäischen Hochmittelalters und ist nicht zuletzt wegen der schönen Uta der Besuchermagnet an der „Straße der Romanik“.

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MohrenCafe am Naumburger Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Blick vom MohrenCafe am Dom in Richtung Dom.

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Blick vom Domplatz Richtung Gottesdienstportal © Copyright Karl-Heinz Hänel

Blick vom Domplatz in Richtung Gottesdienstportal

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Hauptportal zum Naumburger Dom (um 1200) © Copyright Karl-Heinz Hänel

Das Hauptportal zum Naumburger Dom, Vorhalle (um 1200). Normalerweise würde man in dieser Region die Eingangssituation eher als ein freistehendes Westportal erwarten, wo man Richtung Osten die Kirche betritt. Den Naumburger Dom betritt man seitlich durch ein Südportal. Grund dafür ist die Doppelchörigkeit der Anlage. Man sieht hier ein spätromanisches Stufenportal von ca. 1200, im Tympanon mit Jesus Christus in der Mandorla getragen von 2 Engeln.

Kapitelle der Westseite des Hauptportals © Copyright Karl-Heinz Hänel

Die Kapitelle an der Westseite des Hauptportals, Motiv: Adler trägt einen Ring im Schnabel. Im Naumburger Dom gibt es zahlreiche symbolträchtige Darstellungen. Hier sieht man einen Adler, der in einen Ring beißt. Der Adler als Herrschaftssysmbol soll hier für Gott stehen, der Ring, welcher weder Anfang noch Ende besitzt, für die Unendlichkeit. Die Aussage hier demnach „Gott ist unendlich“.

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typisch romanisches Kruzifix in der Krypta © Copyright Karl-Heinz Hänel

Romanisches Kruzifix in der Krypta. Der Naumburger Dom ist da meist besuchte Denkmal an der „Straße der Romanik“. Den großen romanischen Schatz bewahrt man an einem besonders stimmnungsvollen Ort im Naumburger Dom auf – in der Krypta. Man sieht hier Jesus als Triumphator dargestellt, Vierpunktkreuz, d.h. Füße parallel, Augen weit geöffnet, keine Dornenkrone, keine Wundmale, kein Lanzenstich. diese Kruzifix zählt zu den ältesten Schätzen im Naumburger Dom, datiert auf 1160/1170.

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in der Krypta des Naumburger Domes 2014 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Lichtskulptur der Heiligen Elisabeth von Thüringen, Krypta des Naumburger Doms (2014)

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Heilige Elisabeth von Thüringen im Dom 2014 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Das neueste Kunstwerk im Naumburger Dom, 2014 vom Münchner Künstler Philipp Schönborn geschaffen. Besonders der Umstand, dass ihre Grablege erhalten, aber ihre Gebeine in der Reformationszeit zerstreut wurden, regte Schönborn zu dem sargartigen Schrein „Elisabeth von Thüringen“ an. Leuchtend bunte Bilder umfassen die schmale, einfache Kistenform. Sie stammen von dem mittelalterlichen Elisabethfenster aus der Marburger Elisabethkirche und wurden von dem Künstler in die Abstraktion der Unschärfe geholt.

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Handlauf „der schmale Pfad ins Paradies“  © Copyright Karl-Heinz Hänel

Der Handlauf „der schmale Pfad ins Paradies“ (1982/83) vom Künstler Heinrich Apel, Motiv: Fegefeuer, befindet sich im  Nordquerhaus des Naumburger Doms.
Der Magdeburger Künstler Heinrich Apel begegnet uns an mehreren Stellen im Naumburger Dom. Im Nordquerhaus zeigt der Handlauf zum Ostchor den „schmalen Pfad ins Paradies“. Gerformt wird der Pfad durch eine Schlange als Symbol des Bösen, geritten vom Teufel ganz unten Richtung Hölle. Da der Handlauf aus Bronze besteht, ist es natürlich herzlich willkommen, wenn unsere Gäste daran reiben und dem Handlauf damit einen schönen Glanz verleihen.Ganz oben angekommen begnen einem Adam und Eva im Paradies.

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Handlauf, auch hier steckt der Teufel im Detail © Copyright Karl-Heinz Hänel

Der Magdeburger Künstler Heinrich Apel begegnet uns an mehreren Stellen im Naumburger Dom. Im Nordquerhaus zeigt der Handlauf zum Ostchor den „schmalen Pfad ins Paradies“. Gerformt wird der Pfad durch eine Schlange als Symbol des Bösen, geritten vom Teufel ganz unten Richtung Hölle. Da der Handlauf aus Bronze besteht, ist es natürlich herzlich willkommen, wenn unsere Gäste daran reiben und dem Handlauf damit einen schönen Glanz verleihen.

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Handlauf „der schmale Pfad ins Paradies“ © Copyright Karl-Heinz Hänel

Für die Bedeutungserklärung der Handlauf-Figuren gibt es online ein Postkarten-Set

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im Ostchor mit Blick nach Westen © Copyright Karl-Heinz Hänel

Betgestühl im Ostchor mit Blick nach Westen. Der Ostchor ist der wichtigste Raum einer Kirche. Früher war er der zentrale Raum für die Liturgie der hohen Stiftsgeistlichkeit. Hier sieht man eine der qualitätvollsten Bildnisgrabplatten aus dem Hochmittelalter.

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Grabplatte im Ostchor (13 Jh.) im Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Dargestellt ist ein Bischof im vollen Ornat mit Mitra, Bischofsstab und Bibel. Zugeschrieben wird diese herausragende Arbeit dem Naumburger Meister, dem namentlich unbekannten Künstler, der auch den Westlettner mit den Passionsreliefs sowie den Westchor mit den weltberühmten Stifterfiguren in der ersten Hälfte des 13. Jahrunderts gefertigt hat. Die 1966 entnommen Krümme , welche im 12. Jh. aus Holz gefertig wurde und eine wunderschöne Elfenbeinoptik besitzt, kann man heute im Domschatzgewölbe bewundern.

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Grabplatte im Ostchor im Dom (13 Jh.) 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Grabplatte im Ostchor im Dom (13 Jh.)

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Diakon im Ostchor des Naumburger Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Die sehr plastische Darstellung eines Diakon im Ostchor (13 Jh.). Auch diese herausragende Vollplastik wird dem Naumburger Meister zugeschrieben. Eine unglaublich realistisch anmutende Darstellung eines lebensgroßen Geistlichen, Diakon oder auch Atzmann genannt, der seiner Funktion als Buchhalter zu den Messen in der Nähe des Hauptaltars nachkommt.

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Diakon im Ostchor des Naumburger Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Neben einem weiteren Stück in Straßburg gehört der Naumburger weltweit zu den ältesten Vertretern der sogenannten Atzmänner.

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Chorbuch (Faksimile), Ostchor (1500) Naumburger Dom © Copyright K.-H. Hänel

Chorbuch (Faksimile), im Ostchor (1500). Seit 2014 können Besucher mit diesem Faksimile wieder die Funktion der beiden „Vogelhäuser“, die sich zwischen dem großen Chorgestühl im Ostchor befinden, erahnen.

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Chorbuch (Faksimile), Ostchor (1500) Naumburger Dom © Copyright Hänel ModelRelease

1580 kamen diese großformatigen Pergamenthandschiften von Meißen nach Naumburg. Eigens dafür sind die vogelhausähnlichen Lesepulte gefertigt worden. Mit einer Höhe von
bis zu 84 cm, einer Breite von 66 cm, einer Stärke von über 16 cm und einem Gewicht von bis zu 45 kg, gehören die 8 Naumburger Chorbücher zu den größten mittelalterlichen Handschriftwerken der Welt.

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Chorbuch (Faksimile), im Ostchor (1500)© Copyright Karl-Heinz Hänel

„Neben ihrer schieren Größe zeichnen sich die Naumburger Chorbücher durch einen besonders prächtigen Buchschmuck aus. Vor allem Text- bzw. Liedabschnitte zu den
wichtigsten Festen, den sogenannten Hochfesten, sind mit prachtvollen Zierseiten gestaltetworden. Neben großflächigen Miniaturen und filigranen Initialen handelt es sich um auf die Seitenränder aufgemalte Akanthusranken, die mit zahlreichen Motiven aus der Tier-, Pflanzen- und Mythenwelt sowie Motiven aus dem Alltag der Menschen belebt werden. (Zitat aus „Die Naumburger Chorbücher. Liturgische Prachthandschriften des ausgehenden Mittelalters“ von Matthias Ludwig © Michael Imhof Verlag Petersberg 2016; Seite 20).

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Großes Chorgsestühl im Ostchor (13.-16. Jh.) © Copyright Karl-Heinz Hänel

Großes Chorgsestühl im Ostchor (13.-16. Jh.) Das zweireihige Chorgestühl mit den prächtigen Schnitzarbeiten entstand vom 13. bis 16. Jahrhundert. Hier fanden sich die Domherren in der Regel sieben Mal am Tag zu den Stundengebeten und auch zu wichtigen Beratungen mit dem Bischof zusammen.

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„Vogelpredigt“ des heiligen Franziskus von Assisi © Copyright Karl-Heinz Hänel

Handlauf „der schmale Pfad ins Paradies“, „Vogelpredigt“ des heiligen Franziskus von Assisi. Bereits ca. 10 Jahre vor dem „schmalen Pfad ins Paradies“, Anfang der 1970er Jahre, schuf Heinrich Apel den Handlauf, welcher den Treppengang im südlichen Querhaus zum Ostchor schmückt. Er zeigt den heiligen Franziskus von Assisi wie er zu den Tieren predigt.

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Kerzenleuchter im Südquerhaus (2003 ) © Copyright Karl-Heinz Hänel

Den Kerzenleuchter hat Heinrich Apel im Jahr 2003 geschaffen. Er trägt Apels Leitspruch „Lux vita est“ – „Licht ist Leben“.

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Langhaus mit Blick zum Westlettner (1240er) © Copyright Karl-Heinz Hänel

Langhaus mit Blick zum Westlettner (1240er) Dieser zweite Dombau, errichtet von ca. 1200-1250, ist ein schönes Beispiel dafür die Übergänge von der Spätromanik in die frühe Gotik anhand der Bauphasen nachvollziehen zu können. So kann man bspw. auch im Langhaus erkennen, dass die Arkaden von Osten nach Westen (im Bild von links nach rechts) immer spitzer zulaufen.

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Ostlettner, Langhaus (um 1220) © Copyright Karl-Heinz Hänel

Ostlettner, Langhaus (um 1220). Vom Langhaus aus kann man nicht den gesamten Kirchenraum überschauen. Sowohl in östlicher als auch in westlicher Richtung wird der Blick in die Chorräume durch Trennwände, sogenannte Chorschranken oder auch Lettner, versperrt.

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Langhaus mit Blick zum Westlettner (1240er) © Copyright Karl-Heinz Hänel

Langhaus mit Blick zum Westlettner (1240er). Der Begriff Lettner stammt vom Lateinischen „Lectorium“ und bedeutet so viel wie Lesebühne. Vom Chorraum aus gibt es Stufen, worüber man diese Lesebühne betreten kann. Beim Ostlettner ist die Funktion klar erkennbar, der Lettner gewährleistet eine klare Trennung zwischen dem Langhaus, dort wo sich der Laienaltar im Ostlettner befindet, und dem Chorraum, wo nur der Klerus das Privileg genoss in der Nähe des Hauptaltars beten zu dürfen. Der Ostlettner ist der älteste romanische Hallenlettner, den Sie deutschlandweit finden können.

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Westlettner (1240er) des Naumburger Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Westlettner (1240er) des Naumburger Domes. Der Naumburger Dom ist die einzige Kirche, in der noch zwei mittelalterliche Lettner erhalten geblieben sind. Während der ältere Ostlettner noch zum spätromanischen Bauprogramm des frühen 13. Jahrhunderts gehört, setzt sich am Westlettner aus der Mitte des 13. Jahrhunderts schon die frühe Gotik durch.

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letztes Abendmahl & Auszahlung der 30 Silberlinge © Copyright Karl-Heinz Hänel

Westlettner (letztes Abendmahl und die Auszahlung der 30 Silberlinge), Langhaus (1240er). Gefertigt wurde dieser Westabschluss, dass heißt sowohl der Westlettner, wie auch der Westchor, von einem herausragenden namentlich unbekannten Künstler, welcher Naumburg 1242 erreichte. Der Höhepunkt seiner Schaffenskraft, der Westlettner und Westchor des Naumburger Doms, ließen ihn daher als Naumburger Meister in die Kunstgeschichte eingehen.

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Westlettner (Kreuzigungsgruppe) Langhaus (1240er) © Copyright Hänel ModelRelease

Westlettner (Kreuzigungsgruppe) im Langhaus (1240er), in der Höhe wohl gewollt so konzipiert, dass Gläubige dem Jesus die Füße küssen konnten. Jesus Christus auf Augenhöhe mit dem Betrachter! Das war für die erste Hälfte des 13. Jahrunderts ein Skandal! Denn normalerweise wurde Jesus am Kreuz weit oben, weit weg vom Betrachter dargestellt. Denn das war der Sohn Gottes, welcher zu Gott in den Himmel gefahren ist.

Im Gegensatz zu der stark idealisierten und stilisierten Darstellung des hochromanischen Kruzix in der Krypta, oder auch der spätromanischen Pflanzenkapitellen am Ostlettner, finden wir am Westlettner eine unglaublich realistische Darstellung: Bewegung in den Skulpturen, emotionale Gesichtsausdrücke,

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Westlettner (Weinkapitell), Langhaus (1240er) © Copyright Karl-Heinz Hänel

Westlettner (Weinkapitell), botanisch exakt bestimmbare Pfanzenkapitelle. 6 der insgesamt 8 Reliefs sind aus einem Block Muschelkalstein gefertigt worden. Neben der lebensechten Darstellung der Figuren in den Reliefs, begeistert der Westlettner ebenso mit seinen botanisch exakten Darstellungen lokaler Pflanzen in Stein. Hier sieht
man eines der Weinkapitelle auf der Nordseite des Westlettners. Herr Stefan Herzer, größter einheimischer Winzer, meint sogar dieses Pfalnzenkapitell auf die Rebsorte Gutedel bestimmen zu können.

Im Mittelpunkt des reichen Bildprogramms des Naumburger Meisters steht die Passionsgeschichte, der Leidensweg Christi: vom letzten gemeinsamen Abendmahl bis hin zur Kreuzigung und – im Vierpass – dem wiederkehrenden Christus im Jüngsten Gericht.

36 .............................7637 Naumburger Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Markgraf Ekkehard II. von Meißen & Gemahlin Uta © Copyright Karl-Heinz Hänel

Stifterfiguren im Westchor (1240er) Markgraf Ekkehard II. von Meißen mit Gemahlin Uta.Der Westchor des Naumburger Doms gehört zu den bedeutendsten künstlerischen
Leistungen der frühen Gotik in Deutschland. Die Entwürfe für den Bau des Westchores werden dem Naumburger Meister ebenso zugeschrieben wie die Entwürfe der Skulpturen.
Dabei sind 10 der 12 Stifterfiguren fester Bestandteil der Architektur. Daher spricht man beim Naumburger Meister auch von einem Bildhauerarchitekten, Architektur und
Bildhauerkunst so eng miteinader verwoben, dass man sie nicht mehr trennen kann. Jede der 12 Stifterfiguren ist ein künstlerisches Meisterwerk: grundverschieden von den
anderen in ihrem Ausdruck und in ihrer Haltung. Auf diesem Bild sieht man eines der Hauptstifterpaaar, Markgraf Ekkehard II. von Meißen mit seiner Frau Uta, an
herausgehobener Position in der Mitte der Nordseite.

37 .............................7639 Naumburger Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Uta, Gemahlin des Markgraf Ekkehard II. von Meißen © Copyright Karl-H. Hänel

Uta, Gemahlin des Markgraf Ekkehard II. von Meißen.

38 .............................7640 Naumburger Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Stifterfiguren Markgraf  Herrmann von Meißen mit Gemahlin Reglindis, im Westchor (1240er) © Copyright Karl-Heinz Hänel

Die Stifterfiguren Markgraf Herrmann von Meißen mit seiner Gemahlin Reglindis, im Westchor (1240er). Gegenüber von Ekkhard dem II. und Uta steht das zweite der beiden Hauptstifterpaare, Ekkhards älterer Bruder Markgraf Herrmann von Meißen mit seiner Frau Reglindis. Auch diese Ehe galt als ebenslos, was unter anderem ein Anlass für die beiden Brüder war einen Großteil ihres Besitzes für den Bau des ersten Dombaus von 1028 zu stiften, um damit für ihr Seelenheil vorzusorgen.Das Lächeln der Reglindiszählt zum schönsten Lächeln des Mittelalters. Dieses Lächeln bringt der Naumburger Meister aus der Kathedrale von Reims mit. Dort befinden sich die lächelnden Engel allerdings außen am Kirchenbau. Eine lächelnde Figur Mitte des 13. Jahrunderts in einem Kirchenraum, und dann auch noch in einem Chorraum, darzustellen, war genauso provokant und innovativ wie Jesus Christus am Westlettner auf Augenhöhe herunter zu stellen.

39 .............................7642 Naumburger Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Lichtskulptur Armreliquar Elisabeth von Thüringen, Elisabethkapelle (2014) © Copyright Karl-Heinz Hänel

Lichtskulptur Armreliquar Elisabeth von Thüringen in der Elisabethkapelle (2014)

40 .............................7643 Naumburger Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Epitaph Maria Agnes von Burgsdorf, Vorhalle (1709) © Copyright Karl-H. Hänel

Epitaph Maria Agnes von Burgsdorf, Vorhalle (1709)

41 .............................7648 Naumburger Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Tür zum Domschatzgewölbe mit dem „Traum des Jakobs  von der Himmelsleiter, Kreuzgang (2006) © Copyright Karl-Heinz Hänel

Tür zum Domschatzgewölbe mit dem „Traum des Jakobs von der Himmelsleiter, Kreuzgang (2006), Auch im Kreuzgang begnet uns Heinrich Apel wieder. Hier hat er 2006 die beiden Türen, die zum Domschatzgewölbe führen, gefertigt. Sie zeigen die Geschichte zum „Traum des Jakobs von der Himmelsleiter“.

Folgende Bilder zeigen die wahren Schätze des Naumburger Domes.

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im Domschatzgewölbe, Westklausur Naumburger Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Im Domschatzgewölbe, Westklausur des Naumburger Doms

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Pietà im Domschatzgewölbe (um 1330)  © Copyright Karl-Heinz Hänel

Pietà im Domschatzgewölbe (um 1330). Das Naumburger Domschatzgewölbe ist das zweit älteste romanische Kellergewölbe Deutschlands. Es befindet sich im Untergeschoss der Westklausur. Seit 2006 werden den Besuchern auf über 280 Quadratmetern Fläche zahlreiche Kunstwerke aus dem Besitz der Vereinigten Domstifter präsentiert, die vorher der Öffentlichkeit nicht zugänglich waren. Darunter zählt unter anderem die um 1330 entstandene Pietà als eine der ältesten Arbeiten dieses Bildertyps überhaupt. Nach christlicher Vorstellung wurde der Leichnam Christi am Tage der Kreuzigung zur Abendzeit Maria übergeben. Diese Mariendarstellung wurde daher in die abendlichen Stundengebete einbezogen, die Gebete der so genannten Vesper. Aus diesem Grund wird die Pietà auch als Vesperbild bezeichnet. Das Vesperbild war eine wichtige liturgische Station bei Prozessionen auf dem Kreuzweg während der Fasten- und Osterzeit. Auch in Naumburg könnte die Pietà zum Vesperaltar gehört haben. Dieser befand sich in unmittelbarer Nähe zum Hauptportal des Doms.

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links: Monsichelmadonna im Strahlenkranz um 1500, rechts der rechte Altarflügel von Lucas Cranach d.Ä. frühes 16. Jh.  im Domschatzgewölbe © Copyright K.Hänel

(von links nach rechts) Monsichelmadonna im Strahlenkranz (um 1500) und der rechte Altarflügel von Lucas Cranach d.Ä. (frühes 16. Jh.) , im Domschatzgewölbe, zum Domschatz

Im rechten Teil des Bildes sieht man einen der 2 noch erhaltenen Alatarflügel von Lucas Cranach dem Älteren. Die beiden Altarflügel gehörten wahrscheinlich zum Hauptaltar des Westchores, der im frühen 16. Jahrhundert neu gestiftet wurde. Altarstiftung und Gemälde stehen im Zusammenhang mit dem Begräbnis des Naumburger Bischofs Johannes von
Schönberg, der 1517 gestorben ist und dessen Grab sich in der Mitte des Westchores befindet. Den Bischof sehen Sie hier unten im roten Ornat und mit einem Barett in den
Händen. Das Mittelteil ist heute leider nicht mehr erhalten. Es ist anzunehmen, dass der absichtlich während der Reformationswirren zerstörte Mittelteil des Altarretabels eine Darstellung der Gottesmutter zeigte. Daher wurde hier auch der Platz für die Mondsichelmadonna im Strahelnkranz gewählt (links im Bild zu sehen). Tatsächlich gehört sie aber nicht zum Altar. Sie stand wahrscheinlich hoch oben auf dem Westlettner vor dem Westchor des Naumburger Doms.

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Weinstöcke im Domgarten ( seit 2010) © Copyright Karl-Heinz Hänel

Junge Weinstöcke im Domgarten ( seit 2010)

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Die Westtürme des Naumburger Dom 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel

Das zur Naumburger Domfreiheit gehörende Domgartenareal ist Bestandteil eines einzigartigen Gesamtensembles, das sich im 11.-13 Jh. mit Befestigungsanlagen,
Sakralbauten, Domherrenhäusern (Kurien) und den dazu gehörigen Gärten auf engem Raum am Dom entwickelte und in seinen Grenzen bis heute erhalten hat. Im Zuge der Vorbereitungen zur großen Landesausstellung von 2011 „Der Naumburger Meister. Bildhauer und Architekt im Europa der Kathedralen“, wurde bereits 2010 das
über 2 Hektar große Gartenareal aufwändig rekultiviert. Mit dem Anliegen einer denkmalgerechten Wiederherstellung, Revitalisierung und Öffnung des Domgartens verband sich die Idee, Pflanzen, welche um 1250 dem Naumburger Meister als Vorbild für seine kunstvoll und naturgetreu dargestellten Bildwerke im Westchor des Naumburger
Doms dienten, in einem neu gestalteten Gartenteil, dem „Garten des Naumburger Meisters“ zu zeigen.

Der Naumburger Dom zählt zu den bedeutendsten sakralen Kulturdenkmälern aus der Zeit des europäischen Hochmittelalters. Der Erhalt und die Pflege dieses einzigartigen
Ensembles obliegen den Vereinigten Domstiftern zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz. Als gemeinnützige Stiftung öffentlichen Rechts erhalten die
Vereinigten Domstifter keine institutionelle Förderung seitens der öffentlichen Hand oder der Evangelischen Kirche. Aus diesem Grund werden Eintrittsgelder für den Besuch des Naumburger Doms erhoben. Darüber hinaus ermöglichen projektbezogene Förderungen und Spendengelder sowie ehrenamtliches Engagement den Erhalt dieses einzigartigen
Kulturerbes. Mit Ihrem Besuch leisten auch Sie dazu einen wichtigen Beitrag.

Mit freundlicher Unterstützung bei der Illustrierung der Motive rund um den Dom und unserem herzlichsten Dank an Kirsten Reichert M.A., der Leiterin Besucherservice Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz
am Domplatz 19, in 06618 Naumburg, Tel.:     03445 / 23 01-120

Website der Naumburger Domes

www.vereinigtedomstifter.de

http://www.facebook.com

www.thietmar-merseburg.de

www.welterbeansaaleundunstrut.de

Kirsten Reichert im Kreuzgang Naumburger Dom © Copyright K.-H. Hänel ModelRelease

Mit freundlicher Unsterstützung von Kirsten Reichert M.A., Leiterin des Besucherservice.

Mehr Informationen über den Naumburger Dom erhalten Sie von der Leiterin des Besucherservice der Vereinigte Domstifter

Sehr empfohlener Reiseführer:Der Dom zu Naumburg. Großer DKV- Kunstführer“ von Matthias Ludwig und Holger Kunde © 2017 Deutscher Kunstverlag

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