Musik als gigantischer Datenstrom, jederzeit überall

Wie cool ist das denn und wie empfinden die Künstler diese Entwicklung?

Marius Müller-Westernhagen brachte es kürzlich in einem Interview im Focus 41/2015 auf den Punkt: „Die Künstler werden beschissen“ … zum Artikel im Heft

z.B. Georg Schroeter & Marc Breitfelder leben heutzutage wie so viele deutsche Musiker von ihren Live- Konzerten, jedoch deren CDs werden kaum noch vom Publikum gekauft, höchstens wegen eines Autogrammes. Und wenn sonst, z.B. bei Amazon etc., dann bekommen die Künstler davon am Ende gerade mal ein paar Cent. Das Verkaufs- und Vertriebssystem ist inzwischen so perfide geworden, dass  hauptsächlich Raubkopien kusieren und Gratis-Downloads an der Tagesordnung sind, von denen die Künster praktisch gar nichts mehr abbekommen. Selbst die Anbieter machen Verluste, ihr Gewinn sind allein die Daten der User! Und der heutigen Jugend wird am Ende nichts bleiben, so wie auch alle Selfies verblassen Musikstücke aus den Speichern und der Erinnerung …

Dies Entwickling treibt so abstruse Blüten, wie z.B. die Unterschlagungs-Methode, bei der etwa bei der Herstellung die Barcodes auf diversen Musik-CD-Hüllen mehrfach vergeben und geprintet werden, was zur Folge hat, dass am Ende der Geldströme beim Musiker deutlich weniger verkaufte CDs vergütet werden, als tatsächlich CDs verkauft wurden.

Nur bei CD-Verkäufen in den Konzertpausen und nach den Livekonzerten bringen den Musikern ein kleines Zubrot zur Konzertgage.

Und wie sieht die nahe Zukunft aus? Auch die Musikkultur wird zu einer brotlosen Kunst werden. Wenn die Life-Konzerte regionaler bzw. deutscher Live-Musiker nicht mehr ausreichend besucht werden, so werden zuerst neue Konpositionen ausbleiben und die Darbietungen dieser Künstler ganz verschwinden und zuletzt die Künstler selbst von der „Bildfläche“. Was bleibt ist ein von den US-Konzernen gesteuerter Einheitsramsch.

Nach dem Verschwinden von authentischen Cafes, Bäckereien, Konditoren, Musikläden und Buchläden, sagen wir Konsumenten selbst verursacht bald auch der ( nicht nur ) deutschen Kulturvielfalt ade. Das alles und mehr, wie längst Automaten-Backbrötchen,  wird es noch vor Weihnachten auch bei ALDI Musikstreaming zum Discounterpreis geben ! Ist doch toll, oder?

Wir leben also gerade noch in dem Zeitraum eines Umbruchs, wo durch die Digitalisierung regionale Kultur untergraben und ausgehungert wird. Allein ein gelegentlicher Konzertbesuch hält die schwächer werdende Flamme deutscher Kultur am brennen.

Georg Schroeter & Marc Breitfelder © Copyright PANORAMO Bild lizensieren: briefe@panoramo.de

Georg Schroeter & Marc Breitfelder © Copyright PANORAMO Bild lizensieren: briefe@panoramo.de

vorgestellt: Marc Breitfelder, Mundharmonika

Über Karl-Heinz Hänel

Ich bin freier Reise- und Bild-Journalist, content creator und ein PR-Multiplikator, unterhalte meine Leser mit Product Placement und erzähle Geschichten in Wort und Bild, die ich selbst erlebt habe. Dafür bin ich redaktionell verantwortlich. Alle Angaben gemäß § 5 TMG finden Sie im Impressum und in meiner Vita
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