Die Straßen um Pisa – 1823

Und was halten Sie von Pisa? Buchtip: „Die Straßen um Pisa“ Tania Blixen
Wer schon mal in Pisa war, oder sich dort hin sehnt, der wird von diesem Titel sicher angesprochen sein, nicht zuletzt, weil das Büchlein im Wagenbach Verlag erschienen ist. Einen drauf setzt der Rücktitel, folgendes Zitat von Tania Blixen: „Wahre Kunst enthält immer etwas Hexenzauber“.

Wer bei der Lektüre nicht allzuviel über Pisa selbst erwartet, wird auf eine spannende Geschichte stoßen, die es zu lesen lohnt. Auch verspricht eine vorzügliche Übersetzung von Martin Lang aus dem Englischen, welches Tania Blixen für Ihre Rohfassung wählte, den ihren Texten innewohnenden Lesegenuss, nicht minder wie beispielsweise in ihrem Roman „Babettes Fest“.

Warum der Leser sich auch für diese Geschichte aus der SALTO-Edition interessiert, er wird von den 75 Seiten keines Falls enttäuscht werden. Die ineinander verflochtenen Schiksale der Protagonisten lassen den Leser die Orte des Geschähens als kaum bedeutend in den Hintergrung treten, zumal die Zeit, in der die Geschichte spielte, um das Jahr 1823, Pisa mit der Stadt von heute wenig gemein hatte. Pisa mag ein Ziel der Reise sein, doch passieren wesentliche Dinge auf dem Weg. Und der ist ja oft des Reisenden Ziel zum Buch

Die Straßen um Paris © Copyright by Wagenbach Verlag

zum Buch: Die Straßen um Paris © Copyright by Wagenbach Verlag

Einen annähernden Eindruck zu Pisa in jener Zeit vermag uns die Lekture von Michele de Mantaigne geben, der im Jahr 1581, also 62 Jahre später, dort sowie in den Bädern von San Giuliano, verweilte. Montaigne bracht im Jahre 1580 auf, nur begleitet von seinem Sekretär und vier Edelleuten, um sich von einem Nierenleiden zu kurieren. Die Reise ging vom französischen Beaumont letztendlich zu einer ausgedehnten Bäderreise nach Italien. Über Venedig, zu den Quellen von Abano, nach Florenz, Rom und schliesslich zur Kur nach Lucca und Pisa, wo er im Juli 1581 verweilte. Im Tagebuch hielt Montaigne die Eindrücke dieser Reise fest. Stichpunktartig und knapp beschrieb er Orte, Landschaften und fremde Bräuche in einer spannenden Zeit … Buchtipp zu Montaigne

Neue Zeiten. In der Gegenwart sind die Hälfte der in Pisa lebenden Menschen Studenten.

Straßen um Pisa heute © Copyright by PANORAMO Bild lizensieren: briefe@panoramo.de

auf den Straßen rund um Pisa heute © Copyright by Karl-Heinz Hänel

Als ich vor ein paar Jahren die Stadt umfuhr, reihten sich zahlreich an den Straßenrädern Prostituiere aller Hautfarben, was viel über die wirtschaftliche Situation der dort lebenden Frauen aussagt. War hier zu Zeiten von Mario Tobino, so in den 90-ern, die Welt noch in Ordnung?

Auf dem Domplatz von Pisa werden die Frauen schöner. Das bemerkte seinerzeit Mario Tobino, Psychiater und Schriftsteller, in seiner Einleitung in eine an Touristen gerichtete Broschur über den Domplatz mit dem Schiefen Turm. Was die Frauen betrifft, sicher aus kompetenter Sicht, denn gut ein Viertel seiner 24 Romane und Erzählungen seiner hatten schliesslich das Thema Frauen.

Und wenn Sie doch auch wegen des Schiefen Turms nach Pisa wollen, früh morgens ist es noch nicht so ein Trubel um den Turm herum, der ab 10 Uhr dann über den Tag tausende Touristen anlockt.

Über Karl-Heinz Hänel

Ich bin freier Reise- und Bild-Journalist, content creator und ein PR-Multiplikator, unterhalte meine Leser mit Product Placement und erzähle Geschichten in Wort und Bild, die ich selbst erlebt habe. Dafür bin ich redaktionell verantwortlich. Alle Angaben gemäß § 5 TMG finden Sie im Impressum und in meiner Vita
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