Wegweiser durch das bergige Piemont und seine Täler

War man im Piemont, fragt der Kenner einen nicht, was man gesehen hat,

Wegweiser durch das Piemont

sondern wo man gegessen hat.

 

 

 

Darum lesen Sie hier meine Erfahrungen als Anregung, um vor Ihrer Reise möglichst auf das Wesentliche dieser Region Italiens vorbereitet zu sein. Macht man einen weiten Bogen um Turin, zeigt sich diese Region am Fuße der Alpen als eine Welt inmitten einer sehenswerten Landschaft, voller Myhten von Erzählern wie Cesare Pavese, der die „Langhe“ beseelte, bis zu Umberto Eco aus Alessandria im Osten, mit seinen historischen und gegenwärtigen Geschichten.

Für deutsche Touristen liegt das Piemont noch am Po der Welt

Für viele Deutsche liegt das Piemont noch am Po der Welt

 

 

Das soll sich nach den Wünschen der für die Region Piemont staatlich beauftragten: Maria Elena Rossi, baldmöglichst ändern. Nun, nach einem Wandel der Stadt dank der olympischen Winterspiele regt sich von Turin ausgehend ein Fünkchen Interesse am Tourismus. Bisher überwog die Tradition der Menschen dieser Region aufgrund historischer Erfahrungen, lieber unter sich zu bleiben. Wurde das Völkchen in der Vergangenheit doch von den Ostgoten, Langobarden und Franken, dann weiter von den Byzantinern und später von den Ungarn und Arabern gebrandschatzt, die Männer gemordet und die Frauen vergewaltigt. Das saß lange und tief.

81. Fiera Nazionale del Tartufo Bianco: 9.10.- 14.11.2011

Fiera Nazionale del Tartufo Bianco

 

 

 

Rund um die weiße Trüffel dreht sich alles in der südpiemontesischen Stadt Alba. Auf dem Trüffelmarkt und bei der Trüffelversteigerung im Castello Grinzane Cavour können Kenner die schönsten Exemplare des Tuber Magnatum Pico, dem weißen Trüffel, erstehen oder ganz einfach nur mal bewundern. Die Messe ist auch samstags und sonntags zwischen 9 und 20 Uhr für Besucher zugänglich. Und neben dieser Trüffelauktion präsentiert die Region ein vielfältiges Rahmenprogramm zu den Themen Gourmet und Wein. Informationen zum Piemont online auf www.torinopiemonte.com

Unterwegs zu Wein und Kultur im Piemont.

Unterwegs zu Wein und Kultur im Piemont

 

 

 

Viele traditionelle Osterien im Piemont bewirten Slow Food konform. Die Idee wurde 1970 im Piemont geboren. Und als 1986 in Rom die erste Mc Donald’s-Filiale Italiens eröffnete, gründete sich aus Protest Slow Food International. Das Ziel: unverfälschten Genuss bei purer Lebensfreude, sowie traditionelle Lebensmittel und Zubereitungen als ein Kulturgut zu bewahren und weiter zu tragen. Dazu zählt das Reisen ohne Eile, sehen, verstehen und geniessen. Die natürliche Form von Wellness kostet fast nicht mehr als Fast-Food oder hektischer Tourismus. Auch im Tourismus ist grundsätzlich das Traditionelle und Natürliche das Höchste. Buch

Jetzt beginnt die Zeit des Palio in Italien

Jetzt beginnt die Zeit des Palio in Italien

 

 

 

In Italien hat die Palio-Zeit begonnen. Jenseits der Alpen denkt man bei dem Begriff Palio meist an das spannende Pferderennen von Siena, am 2. Juli und am 16.August jagen dort Pferde mit oder ohne Reiter über die Piazza. Im September wird in Asti ein noch wenig bekannter Palio am 21.September 2008 auf der Piazza Alfi mitten im Zentrum ausgerichtet. Im Vorfeld des großen Palio-Tages finden in Asti Veranstaltungen statt. So treffen sich am Donnerstag vor dem Palio die Fahnenschwinger und zeigen ihr Können. Wer den Palio von Asti besucht, wird ein buntes Bild an Erinnerungen mitnehmen. Infos: www.comune.asti.it

Deutsche wurden zu Feinschmeckern und Genießern

Deutsche wurden zu Feinschmeckern und Genießern

 

 

 

Fehlte den Generationen nach dem Krieg die Gabe, Zeit und Genußsinn für das Essen aufzubringen, so wagten sich die ersten Italientouristen der 70er und 80er Jahre an zaghafte Experimente. Nachfolgend entwickelte sind dank toskanischer Gastfreundschaft und der endlosen Geduld der Padrone und Mammas eine Neugier auf weitere Regionen Italiens. Heute pilgern die Deutschen wegen der Weine und des Trüffels ins Piemont und entdecken dabei die Vielfalt der piemonteser Gastronomie mit so vielen Gängen, zahlreichen Spezialitäten aus Turin sowie der Region und zeigen sich Überrascht von der langjährigen Tradition so mancher Leckereien.

La Morra – ein Balkon über den Barolo-Weinhügeln

La Morra – ein Balkon über den Barolo-Weinhügeln

 

 

 

Von Monforte oder Barolo den Berg hinaufkommend, schaut man hier herab auf Barolo, in Richtung Bra und Alba, kann in den Weinfeldern die berühmte Zeder, das Wahrzeichen der 2.500 Seelen zählenden Gemeinde, entdecken und die malerischen Hügel der Langhe bewundern. Auch als Weinanbaugemeinde ist La Morra sehr bedeutend, die besten Barolos kommen von hier. Sehenswert im Ort sind die Piazza Castello und die Piazza Materi mit ihren Ausblicken über die Landschaft. 13 Unterkünfte, zahlreiche Restaurants, Vinerie Bars, sehenswerte Enotecas der Winzer und belebte Cafes und Straßencafes runden das Bild des Ortes ab.

Die Zeder bei La Morra – Piemont – Unesco-Weltkulturerbe

Die Zeder bei La Morra – Unesco-Weltkulturerbe

 

 

 

Von La Morra hat man einen weiten Ausblick in die Langhe. Man sieht sogar die im Tal stehende Zeder aus dem 16.Jahrhundert. Früher wohl als Landmarke genutzt, ist sie heute ein Wahrzeichen des Bergdorfes. Neben Kork-, Eichen-, Kastanien-, Walnuß-, Mandel- und den durch die Pralinie berühmten Kirschbäumen findet man zahlreiche, aus dem Atlasgebirge stammende Zedern in der Region. Weinkenner schmecken das süßliche Aroma der Zeder aus den Barolo-Weinen heraus. Aufgrund der im Holz enthaltenen ätherischen Öle Borneol und Guajacol, vertreibt bereits ein Stückchen Zedernholz die Motten aus dem Kleiderschrank. Buch

Wein Piemont

Die Weine der Langhe und des Roero

 

 

 

In diesen traumhaften Hügellandschaften reifen mit die besten, aber auch teuersten Weine Italiens. Die Preise haben sich mit den Jahren gegenseitig hochgeschaukelt, wollte doch jeder Winzer seinen besseren Wein las den des Nachbarn auch durch einen besseren Preis auszeichnen. So gibt es die böse Umschreibung: Ein Winzer vermehrt zuerst seine Weinreben, dann sich selbst, dann seinen Körperumfang und zu guter letzt sein Vermögen. Mit einer zurückhaltender werdenden Kauflust wird sich dieser Zustand wieder auf den Boden der Realitäten absenken. Die Rebsorten: Arneis, Barbera, Dolcetto, Freisa, Grinolino und Nebbiolo. Buch

Martinenga – Tenute Cisa Asinari dei Marchesi di Gresy

Martinenga – Tenute Cisa Asinari dei Marchesi di Grésy

 

 

 

Von Barbaresco ist es nur einen Katzensprung nach Süden, zu einem der schönsten Weingüter im Barbaresco-Gebiet. Martinenga, schon zur Zeit der Römer als Villa Martis bekannt, ist heute mit dem Weinberg in Form eines Amphitheaters mit seinen zwölf Hektar Nebbiolo-Trauben für den Barbaresco-Wein an der Spitze. Am bedeutensten, dem Barbaresco Gaiun Martinenga der Tenuta, der nur in sehr guten Jahren erzeugt wird, kommt kein Degustationsbesucher vorbei. Kellermeister Jeffrey Chilcott, ist ein Kiwi, also Neuseeländer, der nach seinen Weinstudien nicht mehr zurück wollte und hier mit Leidenschaft und Sachkenntnis brilliert.

Barbaresco-Verkostung mit Jeffrey Chilcott auf Martinenga

Barbaresco-Verkostung auf der Tenute Martinenga

 

 

 

Kellermeister Jeffrey belegt mit den vorgeführten Barbaresco-Weinen der seit 1797 existierenden Tenuta, den Erfolg der Philosophie des 1952 in Mailand gebohrenen traditionsbewußten Alberto di Grésy, seit 1973 die Trauben des eigenen Bodens, der vermuteten Geburtsstätte des römischen Kaiser Publius Elvius Pertinax, auch selbst zu verarbeiten, um die Typik des Weinberges unverwechselbar in jeder Flasche widerzuspiegeln. Was das bedeutet (auch der Film Mondovino klärt auf), erfahren Sie mit jedem Glas. In der Weinbank La Banca del Vino von Slow Food, lagern ausgewählte dieser Weine. www.marchesidigresy.com

Piemont - eine Weinreise der besonderen Art

Piemont – eine Weinreise der besonderen Art

 

 

 

Mit dem außergewöhnlichen Reisebuch Piemonts Geschichte, Weine und Küche auf erwählten Routen entdecken und genießen, die Entwicklung der Weine und Gaumenfreuden im Lichte der historischen Welt- und Regionalpolitik entdecken. Voglmayr führt auf historischen Pfaden durch berühmte Weingegenden, spannt den Bogen von geschichtlicher Welt- über Regionalpolitik und Geografie zum Kulinarium von heute. Welche Veränderungen haben die Entwicklung des Weinmachens beeinflusst? Wie wurde daraus eine Wirtschaftsgröße, welche maßgeblichen Einfluss auf Volkswirtschaft und völkerrechtliches Miteinander ausübt? Buch

Vineria Gagliardo

Vineria Gagliardo, Serra dei Turchi nr. 88,  La Morra

 

 

 

Ein Schild an der Landstraße, ca. 15 Min. von Alba entfernt, und dann nur noch der Name Gagliardo auf der Steinplatte vor dem Haus, da traut man sich kaum am Tor der Weinkellerei, der man von außen nicht ansieht, das drinnen ein Restaurant verborgen ist, zu klingeln. Bruno und Frau Ylvia bewirten hier die Gäste seit 6 Jahren in authentischer Atmosphäre. Bilder: Raviolini al plin con fiori di zucchine, Bruno mit dem historischen Teller Degustazione di formaggi mit cogná und der Mostarda aus Traubenmost, Quitten, Zimt und Nelken e miele zu € 5,00, als Doce eine gelbe Variante der Mattone. Website

Das Grappa-Museum Antica Distilleria di Altavilla

Das Grappa-Museum Antica Distilleria di Altavilla

 

 

 

Die Familie Mazzetti braut schon seit 1846 in der Brennerei in Altavilla Monferrato und beweist ihr Können bei der Grappaprobe während eines kleinen Museumsbesuches. Hier werden jedes Jahr nach der Weinernte die besten Trester der ganzen Gegend angeliefert. Aus dem Monferrat stammen die Trauben Grignolino, Barbera, Freisa, Malvasia, Moscato, Ruche, Brachetto und Chardonnay. Aus diesem feinsten frischen Trester herausgepresst, und in den kupfernen Dampfdestillierkolben gebrannt, vollziehen die Grappe der Antiken Brennerei in mehreren Schritten ihre Veredelung, die in den Barrique-Fässern endet. www.altavilla.com

Das Bad Acqui Terme nutzten schon die Römer zum Kuren

Acqui Terme nutzten schon die Römer zum Kuren

 

 

 

Die schwefelhaltigen Thermalquellen und der Rotwein Bracchetto haben den Ort bekannt gemacht. Auf der Piazza Bollente sprudelt unterhalb des klassizistischen Pavillons, wo die Sulfatquelle ihren Ursprung hat, aus den schönen Marmorbrunnen das heisse Wasser. In ganz Italien wegen dieser über 75° heißen Quellen bekannt, zeigt sich der Ort heute mit den sehenswerten Altstadtgassen und vielen interessanten Geschäften und Kurhotels eder Preisklasse. Geht man südlich zur Stadtbrücke über den Fluß Bormida, findet sich die Ruine des Aquäduktes, den die Römer zur Thermalwasser-Kühlung auf angenehme Badetemperatur errichteten.

Slow Food: Oliveri

Slow Food aus der Oliveri, Via Carducci 14, Acqui Terme

 

 

Metilde, deren Vorname mit e auf der Geburtsurkunde falsch eingetragen wurde, betreibt mit Ihrem Mann seit 50 Jahren im historischen Zentrum von Acqui Terme diesen Laden, in dem man mit den Augen und der Nase einkauft. Einst die Wiege der sorgfältigen Herstellung, ist das von Slow Food empfohlene schöne Geschäft heute für Feinschmecker ein Mekka. Der Sohn Dott. Emilio Oliveri betreibt unter Berücksichtigung der langen Erfahrungen der Familie die Produktion dieser regionalen kulinarischen Spezialitäten, so wie diese in der piemontesischen Tradition seit einigen Jahrhunderten überliefert wurde. www.oliveri-piemonte.it

Enoteca La Curia

Enoteca La Curia, Via alla Bollente 72, 15011 Acqui Terme

 

 

 

Wirt Max Bernaschina betreibt das Restaurant seit 30 Jahren aus Passione und hat so nebenbei von seinen Gästen aus Deutschland und der Schweiz Deutsch gelernt. Bilder: Il Tonno ( Kaninchen ) di Coniglio nostrano con punte d‘ Asparagi ( wilder Spargel ) di Santena in Vinaigrette, Il capunet sotto crema di pomodoro al Basilico fresco, Il Capretto ( junges Zieglein ) di Roccaverano al Forno con patata cotta nella cenere, Il Caldo e Freddo al Brachetto ( Rotwein ) d‘ Acqui „La donna dei Boschi“ Cà dei Mandorli, wegen der Mandeln nur wenig süß und ganz leicht bitter, Alice Belcolle. Chiuso lunedi. Tel.: ( ++39 ) 0144 356 049 www.enotecalacuria.com

Krumiri

Die Krumiri von Domenico Rossi, seit 1878 täglich frisch

 

 

 

Das ist ja wie unser Spritzgebäck, staunt da Günther aus Wolfratshausen, der schon viel in der Welt herum kam und so einiges gesehen hat. Ja, und wer hats nun wirklich erfunden? Vor dem 19. Jahrhundert den Reichen vorbehalten und schon von den Briten zum Tee, sowie den Köchinen der ehemaligen Monarchien Österreichs und Böhmens auf den Cafetisch des Hauses serviert. Heute werden die dezent gesüßten Krumiri, Specialita di CasaleMonferrato, aus der Via Lanza 17, aus Maismehl, Butter, Eidotter, Puderzucker und geriebener Zitronenschale, nach Turin und ganz Italien verschickt und sind das ganze Jahr über mit Zabaione beliebt und begehrt.

La Casa del Trifulau - Trüffel

La Casa del Trifulau, Frazione Burion.1, 14055 Costigliole

 

 

 

Herr Romagnolo nennt sich Natale und ist im Ruhrstand. Knapp 15 Km von Asti entfernt, betreibt er leidenschaftlich sein Besucherprogramm ab € 100,00 für zwei Personen. Seit 4 Jahren immer vom 15. September bis zum 15. November, macht er nach Reservierung täglich seine mindestens 2 Stunden dauernden Führungen durch Wald und Flur, entlang der echten Fundstellen. Seine zwei wertvollen Hunde Diana und Birba, bleiben so im Training und zeigen bei Tageslicht wildentschlossen ihr Können, auch die Teilnehmer werden mit einbezogen. Sprachkenntnisse empfohlen, um die ausgeplauderten Geheimnisse zu verstehen. www.lacasadeltrifulau.it

Trüffel

Nach der inzenierten Trüffelsuche folgt eine Kostprobe

 

 

 

Der frische Trüffel wird hauchdünn auf den milden Ziegenkäse gerieben. Touristen sehen im Piemont den Trüffel höchst selten auf dem Teller, der größte Teil der gefundenen Exemplare wird nach Frankreich verkauft. Die bedeutendsten Märte finden in Asti und Alba statt. Japaner ersteigern auf den Herbstauktionen gewichtige Anteile. Steigende Nachfrage und ein schrumpfendes Angebot bestimmen den Preis. Allein das Abholzen eines von einem Trüffelplatz entfernt stehenden Baumes kann das Mikroklima negativ beeinflussen. 1.500 Hunde, ebensoviele Männer und 5 Frauen der Region Asti mit der Lizenz zur Trüffeljagd geben die Suche nicht auf.

Salumificio Cima, Frazione C.181, Cimaferle di Ponzone15100

Salumificio Cima, Frazione Cimaferle 181, Cimaferle di Ponzone15100

 

 

Salame al Tartufo, Filetto Baciato und Lardo, das sind die Highligts der Region, hier schon seit über 200 Jahren nach Familienrezepten, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, herstellt. Etwas ganz besonderes ist die Filetto Baciato, eine Salami, die in ihrer Mitte einen Kern aus rohem Schweinefleisch enthällt, eine typische Vorliebe im Piemont. Probieren geht über studieren. Tierhaltung und Herstellung werden von Slow Food gelobt. Lardo, reinstes Fett, eine Spezialität, die zu besonderen Anlässen auf den Tisch kommt, zergeht auf der Zunge wie ein zarter Schmelz, bei 0 bis 6° C. Papierdünn geschnitten, ein Gaumenkitzel.

Die Geschichte der Schönheit

Woher wissen wir eigentlich, was schön ist

 

 

 

Schönheit hat nie etwas Absolutes, sondern nach Epoche und Kultur verschiedene Gesichter. Ob nun die sinnliche Schönheit einer Frau oder einer Landschaft. Für jeden, der mehr verstehen will, bieteten unzählige Abbildungen auf 428 Seiten Erklärungen von Umberto Eco. Angefangen mit der Venus von Willendorf über Anita Ekberg im Brunnen Fontana di Trevi, bis zur Popikone Madonna, von Marylin Monroe bis zurück zu den Frauen von Leonardo da Vinci, von der Geburt der Venus bis zum Garten der Lüste von Hieronymus Bosch, von der Kapelle San Sindone, bis zum Sternenhimmel von Vincent van Gogh, es findet sich alles im Buch.

Panamahut

Der Panamahut, eigentlich ein Borsalino aus Alessandria

 

 

 

Als Präsident Theodor Roosevelt am 16. November 1906 die Baustelle Panamakanal besichtigte, trug er den typischen, geschmeidigen Strohhut mit dem breiten schwarzen Band. Gefertigt in der Hutmacherei des von Giuseppe Borsalino, als nur eines von diversen Modellen, wie seit 1857 für berühmte und prominente Herren von Welt, oder für alle, die Ihren Wohlstand so auf der Straße zur Schau stellen wollten. Heute findet man Geschäfte in Alessandria, Turin und Asti. Der Clou ist, dass sich das gute Stück bei hoher Luftfeuchtigkeit wie eine Havanna einrollen lässt. Je nach Mode schwanken die Preise erheblich. Unvollendete Website

Saluzzo am Alpenrand – zählt zu den sehenswerten Städtchen  Saluzzo am Alpenrand – zählt zu den sehenswerten Städtchen

 

 

 

Östlich am Tal des Po auf leicht ansteigendem Gelände gelegen, hat sich der Ort der Markgrafschaft Saluzzo, an der früheren Salzstraße gelegen, bis heute seinen Charme bewahren können. Das historische autofreie Zentrum mit großzügigen Plätzen, Arkaden mit interessanten Geschäften und Straßencafes, wird an den Sommerabenden bis weit in die Nacht zur belebten Promenade für Alt und Jung. Die herausragende Gastronomie der Stadt wurde einzig noch nicht von Osterie d’Italia entdeckt, lohnt aber jeden Versuch. Zwei interessante Restaurants stellen wir Ihnen kurz vor. Informationen und Stadtplan findet Sie im Michael-Müller-Reiseführer

Restaurant Ostü dij Baloss, Via San Nicola, Saluzzo, Piemont

Restaurant Ostü dij Baloss, Via San Nicola, Saluzzo

 

 

 

Germano Morina betreibt als leidenschaftlicher Koch dieses Restaurant aus reiner Liebhaberei. 650 Weine hat er vorrätig und 40 im Käsewagen wohl temerierte Käsesorten warten auf den Gast und werden am Tisch portioniert. Dazwischen gibt es zahlreiche regionale und nach Saison möglichst frisch und qualitativ angebrachte Spezialitäten von Millefoglie di lingua e coste con pesto bis Tortino morbido al cioccolata. Il Menu Baloss oder andere Kostproben-Menus ohne Weine gibt es ab 35 Euro. Seit 15 Jahren in der Altstadt, findet sich das Ostu dij Baloss jetzt in via San Nicola 23 I, 12037 Saluzzo (CN) Website

Il Menu Baloss im Restaurant Ostü dij Baloss - Saluzzo

Il Menu Baloss im Restaurant Ostü dij Baloss – Saluzzo

 

 

 

Es gibt kleine Degustationsmenus, Kindermenus und das große Menu, auch a la carte. Folgen Sie den Vorschlägen des Küchenchefs auch beim Wein. Sie sehen Acciughe in salsa verde, dann Spuma di coniglio alla liquirizia e rosmaino fiorito, wahlweise vegetarisch ein Tajarin con il fresco dell’orto all olio extravergine, I Primi ein Riso nero di Vercelli con prosciutto d’oca e erbette di campo, I Secondi Tenerone di toro stracotto tradizionale. I Formaggi Carrello dei formaggi selezionati da Franco Parola, e Un dolce dalla nostra carta. Ostü dij Baloss, Sonntags leider geschlossen. Via Gualtieri 38, 12037 Saluzzo (CN)

I Formaggi – Casa die Parmigiano

I Formaggi – Casa die Parmigiano

 

 

 

Hat der Käse im L’Ostu di Baloss geschmeckt, kann man sich bei einem Bummel durch die Altstadt vom Lieferanten davon etwas für zuhause im Geschäft vacuumverpackt in Folie einschweißen lassen. Die Auswahl der Sorten neben Vini, Salumi e Prodotti tipici reicht, je nach Sommer oder Winter, von 250 bis 300 verschiedenen Käsen. Seit 1989 gibt es in dem optisch ansprechende Laden regionale specialita’gastronomiche nazionali. Die Käse kommen vor allem aus dem Piemont, dazu rohe Ziegenmilch und eine Auswahl von Presidi Slow Food. Zu finden an der Piazza XX Settembre 6, nahe dem Busbahnhof. Chiuso Domenica e Lunedi. Website

Die mittelalterliche Burg Castello di Manta

Die mittelalterliche Burg Castello di Manta

 

 

 

3 km südlich von Saluzzo überragt den Ort Manta die gleichnamige Burg. Die Fresken im Festsaal zählen zu den bedeutensten der Gotik und stellen eines der touristischen High Lights dieser Region dar. Etwa um 1420 sind die spätgotischen Bilder mit 18 Figuren der Mythologie und Geschichte, 9 Frauen und 9 Männer, dabei Amazonenkönigin Lampeto und Alexander der Große, von einem unbekannten Künstler geschaffen worden. Weitere herausragende Szenen sind der Jungbrunnen und Hauptdarsteller des Ritterromans Le Chevalier Errant des Markgrafen Tommaso III. allesamt sehr fotorealistisch wiedergegeben. Reiseführer | www.fondoambiente.it

Wanderungen von Saluzzo zum Castello della Manta

Wanderungen von Saluzzo zum Castello della Manta

 

 

 

Von der Piazza Mazzinirechts neben der zentral im Ort gelegenen kleinen Kirche, geht ein schöner Weg hinauf zur Burg. Alternativ gibt es die GPS geleitete Wanderung von Saluzzo, vorbei an S.Lorenzo teils durch Wald und mit einigen Ausblicken auf die Ebene des Po hinauf zum Castello, in dessen kleinem Park eine Gastronomie mit Erfrischungen wartet. Die gut 7 km mit wenigen Höhenunterschieden geht man in 2 Std. und hat die Wahl, über Nebenstraßen einen anderen Rückweg zu wählen. Begleitet wird die teilweise durch Wald führende Route gelegentlich durch Blicke über das Tal. Der Weg ist sandig, mal stark laubbedeckt. Wanderungen

Abbazia di Staffarda – Santa Maria di Staffarda

Abbazia di Staffarda – Santa Maria di Staffarda

 

 

 

Die ehemalige Abtei der Zisterzienser ist eines der besterhaltenen Klöster im Piemont. Das Anwesen wurde im romanisch-lombardischen Stil im Jahre 1135 auf den von Markgraf Manfred I. von Saluzzo gestifteten Ländereien gebaut. Feldsteine und Backstein prägen das Bauwerk. Heute beherbergt einer der ehemaligen Ställe eine seit 2005 geschützte (WWF) und per Video anzuschauende große Fledermauskolonie. Besonders schön ist der Kreuzgang, sowie der Innengarten. Zwischen Maisfeldern und Obstplantagen liegt diese Sehenswürdigkeit ca. 10 km nordwestlich von Saluzzo.Geöffnet von April bis September täglich.

Porta della Valle Segnavia, Infopoint Brossasco, Valle Varaita

 

 

Das 60 km lange Tal wurde spät vom Tourismus entdeckt und ist bis heute weniger stark besucht, als die nördlicheren Täler des Piemont. Im Winter ist dieses Tal mit seinen bewaldeten sanft ansteigenden Berghängen ein ideales Skigebiet für Anfänger und Familien. Auch Schneeschuhwandern ist hier beliebt. Die Porta della Valle Segnavia ist das touristische Tor zum Varaita Tal, wird vom ausgebildeten Bergführer Daniele Orusa betrieben. Daniele hat diesen Info-Treffpunkt ganzjährig geöffnet, täglich von 7-19 h (außer montags); im August auch montags, mit Kaffee & Kuchen, Info u. Kartenmaterial, Bekleidung, Ausrüstung, Tipps zu Unterkünften. Website

Im Varaita-Tal Kulturgeschichte vor Ort erleben

 

 

 

Entschleunigen und eintauchen in diese Region der noch heute gelebten und gepflegten okzitanischen Sprache und Musik. Auch studiert, gelebt und gespielt von Gabriella, wird diese abgebildete historische Ghironda, eine Drehleiher. Okzitanien ist ein Land, das es eigentlich nicht gibt. Die Heimat der mittelalterlichen Trobadors erstreckte sich über weite Gebiete Italiens, Frankreichs und Spaniens, ist aber auf herkömmlichen Karten gar nicht verzeichnet. Zusammengehalten wird es durch eine Sprache, Brauch und Musik. In den okzitanischen Piemont-Tälern wird Okzitanisch noch von der Hälfte der Bevölkerung gesprochen und verstanden. Buch-Tipp

Sampeyre, Hauptort im Valle Varaita, 1.000 Einwohnern

 

 

Also Hauptort des Tales profitiert Sampeyre vom mittleren Höhenklima und ist Ausgangspunkt für Wanderungen sowie Bergtouren, z.B. auf die Logge del Viso (3.015 m). Der Sessellift ist im Sommer wie im Winter geöffnet und erschließt den Weg in das herrliche Sant´Anna Tal mit einem künstlichen See. Vom Hotel bis zur Ferienwohnung findet jeder was nach seinem Geschmack. Der historische Ortskern Via Roma um die Kirche San Pietro e Paolo, Piazza della Vittoria, blieb erhalten. Sehenswert ist das ethnographische Museum. Vom Ort führt die Straße via Pontechianale bis hoch zum Pass Colle dell Agnello auf 2.748 m und weiter nach Frankreich.

Bellino, das Dorf der Sonnenuhren

 

 

 

Im Ortsteil Celle befindet sich ein Sonnenuhren-Museum. Durch den Ort gibt es geführte Rundwege, um sich zahlreiche historische Sonnenuhren an den Häusern nicht anzuschauen. In diesem Ort gibt es auch eine Variante des Volksfestes zum Gedenken an die Vertreibung der Sarazenen. Dieses Karneval-Fest nennt sich La Beò de Blins und findet seit 1999 alle 3 Jahre statt, historisch hatte die Widerbelebung dieser alten Tradition ihren Anfang 1939. Dann ziehen und tanzen die kostümierten Bewohner, von Akkordeon und Geige begleitet, wieder durch das malerische Dorf. Inspirationen

Chianale zählt zu den offiziell schönsten Dörfern Italiens

 

 

 

Via Pontechianale gelangt man nach Chianale, ( 1.610 m) fast autofrei. Der touristisch sehenswerte Ort bietet neben schmalen Gassen zwischen alten Steinhäusern ein faszinierendes Trachtenmuseum und sehenswerte Fresken in der Kirche San Antonio, gleich daneben eine malerische historische Steinbrücke über den Fluß Varaita, auf der anderen Flußseite die Kirche San Lorenzo. Unterkunft, Restaurant mit reichhaltiger echt traditionell heimischer Küche und zudem musealisch mit historischen Utensilien letzter Jahrhunderte eröffnet sich möglichst nach einer vorherigen Reservierung das immer sehr gut besuchte Risto- Museo Le Montagnard dem hungrigen Wanderer.

Die Bahia (Baiò) ist ein alle 5 Jahre stattfindendes traditionelles Fest …

Baiò Karneval im Varaita-Tal, 12., 19. u. 23.Februar 2017

im Valle der Gemeinde Sampeyre, Valle Varaita in der Provinz Cuneo, Piemont, Italien

 

 

Es liegt traditionell zwischen der letzten Woche des Januar und Anfang Februar.
Die gut 1.000 Einwohner sind dann alle auf den Beinen, Trachten und Masken treten zum Vorschein, tanzend und im okzitanischen Dialekt singend geht es durch den ganzen Ort, um somit an die Vertreibung der Sarazenen zu erinnern, die im Mittelalter hier herrschten.

La baio de Sampeyre, alle 5 Jahre wieder ein bunter Trachtenzauber

 

 

La baio de Sampeyre, alle 5 Jahre wieder ein bunter Trachtenzauber

Am 6. Januar mussten jeweils 4 junge Männer aus den kleinen Ortsteilen von Sampeyre vor das Haus des jeweiligen Abà (alleroberster Karnevals- Hauptmann und früher auch Dorfanführer) ziehen und dort – teilweise stundenlang – immer wieder „Baiò“ brüllen, um den Karneval zu fordern. Denn erst wenn der Abà sich erweichen lässt und eine Fahne heraushängt, dann findet die Baiò statt. Also theoretisch ist bis zu diesem Zeitpunkt die Ausrichtung des Karnevals nicht sicher. Denn diese Tradition geht darauf zurück, dass damals der Abà den Karneval bezahlen musste, also nur wenn er genügend Geld zusammen hatte, konnte die Baiò stattfinden. Diese Tradition ist bis heute lebendig, es wird gefeiert, getrunken, gegessen, was das Zeig hält. Infos: zur Bahia
Wer dabei sein möchte, findet Übernachtungsmöglichkeiten via www.vallevaraita.cn.it

Über Karl-Heinz Hänel

Ich bin freier Reise- und Bild-Journalist, content creator und ein PR-Multiplikator, unterhalte meine Leser mit Product Placement und erzähle Geschichten in Wort und Bild, die ich selbst erlebt habe. Dafür bin ich redaktionell verantwortlich. Alle Angaben gemäß § 5 TMG finden Sie im Impressum und in meiner Vita
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