Georgien und seine Weine

Kapelle des Frauenklosters Saro © Copyright by PANORAMO.de

Georgien – Kapelle der Erzengel Saro bei Vardzia © Copyright by PANORAMO.de

Werbung”  Republik Georgien, 69.700 qkm 5,1 Mio. Einw.

Das Landschaftsbild Georgiens ist durch zerklüftete, größtenteils bewaldete Bergketten gekennzeichnet. Der Hauptkamm des Kaukasus nimmt den größten Teil der Nordgrenze der Republik ein. Hier befinden sich auch die höchsten Erhebungen des Landes. Im südlichen Teil Georgien befindet sich der Kleiner Kaukasus. Das Gebiet zwischen diesen beiden Systemen liegt größtenteils sehr viel tiefer und wird durch Flusstäler und die Küste des Schwarzen Meeres geprägt.

Saro

Kirche – mittelalterliches Frauenkloster im Bergdorf Saro der Erzengel von Saro – georgisch-orthodoxe Kirche im Dorf. Es stammt aus dem VII.-VIII. Jahrhundert. Die Kirche ist eine Art Halle (Außenmaße: 11,9 x 14,1 m), gebaut aus grauem Stein vulkanischen Ursprungs. Die Ecken des Gebäudes, die Ränder der Öffnungen, die erhaltenen Fensterkappen werden mit sauber geglättetem Tuff herausgearbeitet. Die Außenseite des Tempels ist mit Kalkstein weiß getüncht, das Innere ist mit ziemlich dickem Putz bedeckt. Dennoch ist die späte, wohl 19. Jahrhundert Restaurierung bzw. Umgestaltung deutlich lesbar. Damals wurde eine zylindrische Kammer ohne Gewölbe wieder aufgebaut, heißt es in Ekvtime Takaishvilis Bericht von 1902: „Zur Zeit ist die Kirche mit Ziegeln bedeckt.“ Sie bauten auch eine Doppelbogenöffnung an der Südfassade, weil der Eingang, wie Ekvtime Takaishvili feststellt, „ursprünglich aus dem Süden kam, aber jetzt gebaut wurde“. Der weite Bogen der Westwand der Halle anstelle der ursprünglichen Tür ist das Ergebnis der Rekonstruktion des Tempels. Damals waren die Fenster noch nicht verändert worden, „die drei Altäre des Tempels werden durch drei schmale Fenster erleuchtet“ (wahrscheinlich wurden die Fenster in der Sowjetzeit gewechselt, als der Tempel landwirtschaftlich genutzt wurde), alle Fenster waren es verbreiterte und rechteckige Holzfenster wurden eingesetzt. Die Architektur des Tempels, die Lösung seines Plans, einzelne dekorative Elemente datieren den Bau des Tempels an die Grenze der vorfeudalen Ära und der Übergangszeit in das 7. bis 8. Jahrhundert.

Trotz der verhältnismäßig geringen Größe des Landes weist das Klima von Region zu Region starke Unterschiede auf. Es reicht von sehr humiden und subtropischen Bedingungen in der Kolchis bis hin zu trockeneren, eher kontinentalen Klimaverhältnissen im östlichen Hochland. Unter dem windschützenden Einfluss des Kaukasus gibt es für den Weinbau ideale klimatische Verhältnisse.

Das Weinland Georgien

In die EU wurden im vergangenen Jahr rund 3,7 Millionen Flaschen Wein aus Georgien verkauft – dies entsprach gerade mal 0,01 % des Weinkonsums in den 28 Mitgliedsländern. Doch das könnte sich nun ändern, ein mit der EU unterzeichnetes Assoziierungsabkommen sieht einen Wegfall vieler Zollschranken vor.yoopress.com

Töpfer Rati in seiner Werksatt © Copyright by PANORAMO.de

Töpfer Rati in seiner Werksatt © Copyright K.-H. Hänel ModelRelease

Die Familie von Rati töpfern seit drei Generationen die großen Tongefäße namens Kvevri

Töpfer Rati in seiner Werksatt © Copyright by PANORAMO.de

Töpfer Rati fertigt Tag ein Tag aus mannshohe Kvevri’s © Copyright by PANORAMO.de

die in den Boden eingelassen werden und neuerdings wieder bevorzugt für das Reifen des Weines verwendet werden, ganz so wie seit gut 8.000 Jahren!

Ein Bergdorf bei der Höhlen von Vardzia liegt touristisch noch im Dornröschenschlaf

im Weinkeller des Kloster Alawerdi © Copyright by PANORAMO

im Weinkeller des Kloster Alawerdi © Copyright K.-H. Hänel ModelRelease

Das Frauenkloster nahe dem Bergdorf bei der Höhlen von Vardzia liegt noch in touristisch unerschlossener Landschaft …

Georgi zeigt ein Kvevri © Copyright by PANORAMO.de

Georgi zeigt ein Kvevri im Dorf Saro © Copyright K.-H. Hänel 

Georgi lebt in einem Bergdorf nahe der Höhlen von Vardzia, er hütet nicht nur seine Ziegen und Schafe, sondern auch die Geheimnisse um die Vergangenheit dieser magischen Stätte. Im Foto zeigt er auf ein vor Ur-Zeiten in den Boden der örtlichen Ruine eingelassenes noch gut erhaltenes Kvevri.

Saro © Copyright by PANORAMO.de

ehemalige Festung von Saro, nahe den Höhlen von Vardzia © Copyright K.-H. Hänel 

Der Größenvergleich mit Zwiad im Eingangsbereich veranschaulicht, in welchen Dimensionen vor 4.000 Jahren hier Steine behauen und auf einander gesetzt wurden. Allein ein starkes Erdbeben, dessen Abrutschkante genau durch diese Stätte verlief, vermochte das Bauwerk zu zerstören…

Diese Megalithsiedlung von Saro befindet sich oberhalb der Mtkwari Schlucht, gegenüber der Höhlenstadt Wardsia. Eine Besonderheit sind die Mauerreste in der sogenannten Zyklopen (polygonal) Bauweise, der ältesten Bauweise, die bis in die heutige Zeit gekommen ist. Die ältesten Mauern dieser Art werden auf ca. 6.000 v. Chr. datiert. Ausgrabungen deuten daraufhin, dass die Siedlung mehr als 5000 Jahre alt ist.

Neben den Ruinen der Megalithfestung, ist noch die Erzengelkirche aus dem 9. Jahrhundert, sowie die für diese Region typischen Erdhäuser, die teilweise aus dem 15. Jahrhundert stammen.

Steilkante bei Saro © Copyright by PANORAMO.de

Steilkante gegenüber der Höhlen von Vardzia © Copyright K.-H. Hänel 

Scout Joni ( im Foto links ) hat in diesem Frühjahr eine ganz neue Wander-Route vom Bergdorf nahe der Höhlen von Vardzia in das 500 Meter tiefere Tal abgesteckt, zukünftig will er Touristen als ausgebildeter Traking-Guide (english spoken) ganz individuell oder in Gruppen durch diese atemberaubende unentdeckte Natur führen… mystisch

An dieser Stelle folgt in Kürze ein ausführlicher Bericht zur Reise von Ende April 2015

Mein Reiseführer-Tipp: Georgien aus dem Trescher Verlag
daraus zitiert: Georgien, das kleine Land am Südrand des Kaukasus, bietet eine Fülle von Sehenswürdigkeiten, grandiose Landschaften zwischen Gebirge und Meer sowie eine legendär gastfreundliche Bevölkerung. In den letzten Jahren bemüht sich das Land um den Ausbau und die Verbesserung der touristischen Infrastruktur. Auch wenn noch nicht alles perfekt ist: Eine Reise zu den Kunst- und Kulturschätzen Georgiens verspricht unvergessliche Erlebnisse. Aber auch Naturfreunde und Wandertouristen werden in den zahlreichen Naturparks auf ihre Kosten kommen.

Dieser aktuelle Reiseführer beschreibt alle Reiseziele und die zahlreichen Kunst- und Kulturschätze des Landes und trägt auch den mitunter schwierigen politischen Verhältnissen Rechnung. Georgien

» Den geschichtlichen Ereignissen und Zusammenhängen wird in diesem Buch viel Raum gewidmet, weil sie der Schlüssel sind zum Verständnis Georgiens, seiner Kultur und Kunst sowie seiner Menschen. « Ernesto Pauli

im Weinkeller des Kloster Alawerdi © Copyright by PANORAMO

im Weinkeller des Kloster Alawerdi © Copyright by PANORAMO

Mit seiner 8.000 jährigen Weinbautradition ist Georgien die älteste Weinbauregion der Welt und wird deshalb auch als die „Wiege des Weins“ bezeichnet.
Der ehemalige UdSSR-Staat ist eines der Ursprungs-Gebiete des Weinbaus und der kultivierten Weinrebe. Nirgendwo wird der Kult um den Wein so weit getrieben wie in Georgien, wo selbst die Grabsteine der Nationalhelden die Form von Reben und Trauben haben. Wenn Georgier eine Hochzeit feiern, muss der Brautvater mindestens fünfhundert bis tausend Liter Wein in Reserve haben.

In Georgien wurden fünftausend Jahre alte Tonkrüge mit Traubenkernen der weissen Sorte Rkatsiteli gefunden. Im Museum der Hauptstadt Tiflis (Tbilissi) befindet sich ein mit Silber überzogenes, kurzes Stück Rebenholz, das in Trialeti einer Ortschaft südlich von Tsalka gefunden wurde. Man nimmt an, dass es aus 3.000 v. Chr. stammt. Die Archäologie hat viele Beweise zutage gefördert, dass Weinbau und der Weingenuss ein fester Bestandteil der georgischen Kultur war. Das traditionelle Kreuz der Georgischen Orthodoxen Kirche besteht aus Weinreben, die mit dem Haar des heiligen Nino verwoben sind, der im 4. Jahrhundert das Christentum nach Georgien brachte. Ornamente mit fruchtbehangenen Reben finden sich auf den Wänden von Tempeln in Samtavisi, Ikalto, Gelati, Nikortsminda, Vardzia und Zarmza. Auch der Thron des Patriarchen im Alawerdi-Kloster aus dem 11. Jahrhundert ist – selbstverständlich – mit Trauben geschmückt.

Zahlreiche über 5.000 Jahre alte Kerne, Werkzeuge und Gefässe wurden in Mukheta, Trialeti und Pitsunda sowie im Alazan-Tal ausgegraben. In einem Gedicht des griechischen Gelehrten und Epikers Apollonius von Rhodos (3. Jh. v. Chr.) – dem Bibliothekar der berühmten Bibliothek in Alexandria – heisst es in seinem Werk „Argonautica“, dass die Argonauten (Helden der griechischen Mythologie unter Führung von Jason, der das Goldene Vlies eroberte) bei Ihrer Ankunft in der Hauptstadt Kolchis rankende Reben am Eingang des Königspalasts und einen Brunnen mit Wein im Schatten der Bäume gesehen hätten.

Lange hatte der Wein in der Wirtschaft Georgiens grosse Bedeutung. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm die Rebfläche über 70.000 Hektar ein, doch durch Pilzkrankheiten und die Reblaus wurde sie bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts auf die Hälfte verringert. Zur Wiederherstellung der vernichteten Weinberge wurden reblausfeste Unterlagen importiert. Im Jahr 2.000 betrug die Rebfläche wieder 67.000 Hektar, von der 750.000 Hektoliter Wein produziert wurden.

Quelle & mehr zum Thema auf der Website von Ernesto Pauli Das Geheimnis um den Wein

Mein Tipp: der Georgien-Reiseführer aus dem Trescher Verlag

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