Eine kurze kulinarische Reise durch drei Bundesländer
…von Ziegenfrischkäse bis zu selbst gesammelten Pilzen
Lesen Sie von einer spätsommerlichen Reise vom Siegerland bis ins Rheinland, entdecken Sie die die kulinarischen Feinheiten des Lahntals und nutzen Sie die Links zu den Websites der regionalen Gastronomie.
Die Lahn hat sich ihren Lauf selbst ausgesucht. Heute fließt sie durch drei Bundesländer. Sie ist gut 240 km lang, fließt 23,0 km ab der Quelle durch Nordrhein Westfalen, durch Hessen weitere 165,6 km und durch das Rheinland-Pfalz weitere 57,0 km bis zur Mündung in den Rhein.
Da freut man sich, wenn man kulinarische Erwartungen hat und auch offenen Auges mal abseits des Weges nach rechts oder links schauen darf.
Das beste nicht zum Schluß, sondern am Anfang meiner Gastronome-Reise.
In Hömberg, für das finale Essen dieser kulinarischen Reise.
Wir erreichten das Hotel Taunusblick von Hiltrud auf dem Hömberg.
Da wir vor dem Mittagessen noch etwas Zeit hatten, nutzten wir die Gelegenheit, den gut 500 Meter entfernt ansässigen Biobauernhof zu besichtigen.
Bäuerin Hiltrud ist die Hauslieferant für Ziegenkäse zum Hotel Taunusblick.
Dann zum Essen zu Tisch. Was uns dann im Hotel Taunusblick als „Gerichte der Region“ erwartete, war die Krönung aller Leckereien dieser Reise. Biker willkommen!
Allen fiel die Wahl zwischen den Hauptgängen sichtlich schwer. Erst mal Appetit-Häppchen
Cremesuppe von Pfifferlingen, dazu kleine gebackene Kartoffelknödel an hausgemachtem Quitten Chutney und ein Pfifferling Tarte. Die Pfifferlinge schmeckten so gut, dass man glauben mochte, sie seien frisch gesammelt.
Kartoffel-Kürbis-Pfanne vom Hokkaidokürbis, mit Ziegencamembert (von der kleinen Fromagerie, keine 500 m entfernt) und Rucola überbacken.
Hausgemachtes Wildgulasch von Reh und Hirsch aus Westerwald und Taunus, dazu Spätzle und Kohlrabi-Gemüse.
Rene’s Kürbisbratwurst mit Kürbisstückchen und gerösteten Kürbiskernen, dazu „Süßkartoffel-Pommes“ (sternekücheverdächtig), hausgemachter Tomaten-Aprikosen-Ketchup und ein bunter Salatteller.
Zuletzt ein Ziegenfrischkäse Mousse an Mirabellen-Ragout mit Ziegenfrischkäse. Lecker…
Zurück um Anfang dieser Reise
Meine erste Hotelübernachtung in Siegen war im Ramada Hotel Siegen, Kampenstraße 83, 57072 Siegen, unweit vom Bahnhof. Alles von A bis Z war eindeutig O.K. und wesentlich besser, als die darüber vorher gelesenen Hotelbewertungen in den einschlägigen Internet-Portalen, auf die man besser verzichtet und sich selbst ein Bild macht.
Den das Hotel ist ein Geheimtipp, bis 22:00 h hat die Sauna und der Innen-Pool im siebten obersten Stockwerk geöffnet, mit Rundumblick auf den die Hügel hinauf angelegten Ort im schönen Siegerland.
Das war eine echte Entschädigung für die einstündige Verspätung der Deutschen Bahn, zusätzlich zu den sieben planmäßigen für die Anreise aus Schleswig-Holstein nach Siegen.
Die gut zehn Meter Frühstück-Buffet im Ramada Hotel sind hervorragend und eine Profikaffeemaschine macht zudem gute Laune.
Dann Check out und pünktlich zum Treffpunkt der kulinarischen Reise.
Der Start der kulinarischen Reise durch das Lahntal war in Siegen, Nordrhein-Westfalen.
Der Treffpunkt: gegenüber dem Hauptbahnhof von Siegen im Cafe das Naschwerk, das offenbarte sich als ein Schlemmerland. Das Auge isst mit, hier geht kein Weg vorbei…
Hat’s drauf: Markus Podzimek ist ein deutscher Konditormeister und Maitre Chocolatier.
Dann Abfahrt nach Bad Laasphe und Ankunft nach einer knappen Stunde
Nach dem Check in für die erste Nacht im Hotel Auerbachtal im Tal nahe Bad Laasphe, gab es dort erst mal Mittagessen von Forellen frisch aus eigenen Teichen, entgrätet & filetiert.
Zur Begrüßung gab es einen köstlichen Apfel Cidre (auch Apfelsekt oder Apfelperlwein).
Wir hatten die Wahl zwischen Forelle Müllerin, entgrätet und gebraten, Salat & Kartoffeln, oder Forelle in Mandeln, entgrätet und gebraten, Salat & Kartoffeln,
oder einem riesigen Salatteller mit Streifen von geräucherter Forelle. Alles lecker.
Pilz und Pils
Beides ist Thema in Bad Laasphe. Zwar hat das Bier seinen Namen nicht vom Gewächs, sondern von der böhmischen Stadt Pilsen, wo es bereits im Mittelalter gebraut wurde.
Doch in Bad Laasphe gibt es allerdings etwas anzuschauen zum Thema Pilz und Pils.
Der Ort bietet ein Pilzkundemuseum und eine Brauerei, die besichtigt werden kann.
Im Ort angekommen, ging es in Begleitung von Volker Walther – Biologe und Pilzkundler – gleich weiter mit dem Bus zum Thema Pilz in den Wald, um die unterschiedlichsten Pilze der Region zu finden und kennen zu lernen. Wir gehen an einem Nordhang in den Wald.
Während der Suche mache ich ein kurzes Interview mit Volker Walther…
Das Interview mit Fotos sehen Sie hier Von Pilz und Pils
Frage:
„Könnte man generell sagen, dass an den Nordhängen im Lahntal der Pfifferling häufig zu finden ist?“
Volker Walther:
„Nein, das kann man generell nicht sagen, sondern nur jetzt. Weil es im Moment so trocken ist und wir feuchte Ecken brauchen, wo wir etwas finden könnten. Und dafür ist jetzt ein Nordhang optimal.“
Frage:
„Welcher Pilz ist hier so der Favorit?“
Volker Walther:
„Im Moment ist es außergewöhnlich, wie viele Pfifferlinge es gibt. In Wittgenstein gibt es noch sehr viele Pfifferlinge. Die leicht sauren Böden hier sind optimal für fast alle Speisepilze. Steinpilze gibt es hier viele, auch Hexenröhrlinge, um ein paar Beispiele zu nennen.“
Frage:
„Wenn es hier so viele Pilze gibt, tauchen die dann in der Gastronomie auf der Speisekarte auf?“
Volker Walther:
„Das kommt bestimmt häufig vor, aber nun ist es ja auch so, dass es in Deutschland verboten ist, Pilze gewerblich zu sammeln und dann selbst zu verkochen. Man darf sie nur für den Eigenbedarf verwerten.“
Frage:
„Nimmt das nicht einigen Touristen die Illusionen?“
Volker Walther:
„Also ich denke, es wird schon in der einen oder anderen Gaststätte Pilze aus Wittgenstein geben…“
Frage:
„Ist Pilze sammeln schädlich für die Natur?“
Volker Walther:
„Das Pilzesammeln in Maßen ist überhaupt nicht schlimm für die Natur. Der Pilz bildet Lamellen, um seine Sporen durch die Luft verbreiten zu können. Pilze haben im Boden ein Geflecht, das ist vergleichbar mit dem Apfelpflücken, wenn ich vom Apfelbaum einen Apfel pflücke, das schadet dem Baum auch nicht. So darf man sich das mit den Pilzen und deren Bodengeflecht vorstellen.“
Frage:
„Wie pflückt man Pilze am besten?“
Volker Walther:
„Mit dem Abschneiden am Stängel macht man auf keinen Fall etwas falsch, oder wenn man den Pilz vorsichtig herausdreht, wobei das Netz im Boden nicht zerstört wird und ich nicht ein riesen Loch im Boden zurücklasse, wo das Netz dann austrocknet, dann mache ich auch nichts falsch.“
Volker Walther:
„Und hier ist jetzt ein gelber Knollenblätterpilz, der ist nicht giftig, den erkennt man am Geruch, der riecht nach Kartoffelkeimen.“
Wir fanden erstaunlich viele Pfifferlinge für das eigentlich zu warme und hauptsächlich viel zu trockene Wetter der letzten Tage.
Auf der Pilzwanderung begleitete uns Bürgermeister Dr. Thorsten Spillmann.
Wir erreichen Bad Laasphe. Vor dem Rathaus finden sich Kneipp-Anwendungsanlagen.
Dr. Spillmann bemerkt:
„Wir sind hier schon seit langem Kneippheilbad, hier im Stadtgarten vor dem Rathaus haben wir einen Punkt, wo man Kneipp erlebbahr machen kann, mit den Tretbecken, mit dem Armbecken und der Grünanlage, mit dem Ziel, das Thema Gesundheit voran zu treiben.“
Gesagt, getan, auf dem Rückweg, vorbei am Rathaus, erfrischte sich Bürgermeister Dr. Spillmann, der uns auf der Pilzwanderung begleitete, schnell noch am Kneipp-Armbecken.
Wir erreichen das Pilzkundemuseum von Bad Laasphe, ein herausragendes Pilzmuseum, wohl weltweit einzigartig.
Volker Walther:
„Einigartig ist hier die Anwendung einer Gefriertrocknungsanlage, um die Originalfarben zu erhalten. Wir sind im wohl weltweit einzigen Pilzkundemuseums, das über 900 Arten im gefriergetrockneten Originalzustand ausstellt, also echtes Naturmaterial und echte Farben, besser geht es nicht.“ zum Pilzmuseum
Wir wechseln vom Pilz zum Pils
Lesen Sie mehr über die Besichtigung der Brauerei Bosch: 500 Jahre Reinheitsgebot
Und im Anschluss folgte ein Spaziergang am Ortsrand entlang des Bierweges
Braumeister Dirk Höbener übernahm die Vertretung der nicht anwesenden Brüder Bosch
Um einen Eindruck von der malerischen Altstadt von Bad Laaspe zu erhalten, war die Zeit leider zu knapp. So ging es vom Bierwegelchen (Bierweg) direkt zur Brauerei Bosch.
Dort konnten wir hinter die Kulissen der kleinen Slow Brewing Brauerei werfen und das Bier in seinen verschiedenen Reifungsstadien probieren.
Ein im Anschluss geführtes Interview mit Inhaber Hans-Christian Bosch lesen Sie hier
Das im Anschluss geführte Interview mit Braumeister Dirk Höbener folgt in Kürze.
Danach ging es gleich um die Ecke in das Wirtshaus „Brauhaus „Zur Sonne“, weil hier exklusiv die verschiedenen Biere der Brauerei Bosch verkostet werden können.
Da der Wirt ein „Wiener“ ist, gab es als kulinarisches Abendessen für alle dann Wiener Schnitzel vom Kalb mit Pfifferlingen und Kroketten gab, vorweg gab es eine hausgemachte Kaaspressknödelsuppe, auch was eher typisch österreichisches. Es schmeckte, alle wurden satt und wir waren hier ja hauptsächlich der Bosch-Biere, die da waren: ein Naturtrüb, ein Pils, gefolgt von einem Lager und einem Porter.
Dann zurück zum Hotel, gute Nacht und früh aufgestanden.
Weiter ging die Fahrt nach Wetzlar im Bundesland Hessen,
wo uns auf den Spuren Goethes die frühere Bewirtung veranschaulicht wurde.
Foto: Goethe & Lotte gib es in der Alstadt als Pralinen zu kaufen, mehr Alltag mit Goethe
Interview folgt in Kürze.
Mittags ging es ins Café MUNDART , das sein High Light „Hessische Tapas“ offerierte:
Foto: Handkäs ́ mit Musik im Glas
Foto: Wetzlarer Canapées (Sauerteigbrot mit hausmacher Wurst)
Foto: Gemüsesuppe mit/ohne Fleisch in der Goldrandtasse
Foto: Currywurst im kleinen Weckglas
Foto: Grüne Soße mit Ei und Kartoffel
Foto: Fleischwurstburger
Foto: 1 dünne stracke Mettwurst mit Brot u. Gurke
Nun die Lahn entlang Richtung Rhein gelangt man bei Diez ins Bundesland Rheinland-Pfalz
Unser nächstes Ziel war Limburg an der Lahn.
An der Lahn entlang ging es dann auch in die Altstadt, vorbei am Katzenturm.
Laut Stadtführer das meist fotografierte Haus befindet sich in der Brückengasse 9, dessen geschnitzte 7 Gesichter, erst vor ein paar Jahren restauriert wurden, die da bedeuten:
Die 7 Todsünden:
Hoffahrt / Hoffart (Hochmut)
Geiz
Frass und Völlerei
Wollust
Zorn
Trägheit
Neid
Nach einer Altstadt-Führung durch das „Limburger Säcker“, stand der Besuch des Schokoladenhaus in der Gasse Fischmarkt 18 auf dem Plan (Interview folgt in Kürze).
Der letzte wahre Bäcker Hensler in der Altstadt hat ein Händchen für Tradition und Kunst
Danach hatte ich eine Stunde Zeit für meine Recherche in der Altstadt samt Dom und für das mit 31 Millionen verschönerte einstige Domizil des sagenhaften Protz Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst, zumindest von aussen.
Und auch für unser Abendmahl ging es in die Kirche, ins „Himmel und Erde“ in Limburg.
Es gab: einen kleinen gemischten Salat,
Maishähnchenbrust geschmort in Riesling mit Speck Champignons, hausgemachte Spätzle
Zum Abschluss Panna cotta mit Himbeeren und diverse regionale Obstbrände, Fotos und das Interview folgt in Kürze.
Am nächsten Tag ging es nach Nassau, die überschüssigen Kalorien sollten beim Supa-Golf verbrannt werden. Was das ist? Nachzuschauen auf: supagolf.eu
Ich zog es vor, mir den schönen Ort Nassau und dessen kulinarische Perlen zu erschließen.
Es gibt noch einen Schlachter in dem Zentrum von Nassau, trotz diverser Supermärkte.
Nassau liegt traumhaft schön an der Lahn und ist beliebt bei Hausboot-Reisenden.
Das Fremdenverkehrsbüro Nassau / Lahn im Obertal 9a bietet viel Infomaterial: Website
Dann ging der Fahrt zum Hauptbahnhof Koblenz, von wo alle ihren Heimweg antraten.
Erfahrungsbericht, Text und Foto: Karl-Heinz Hänel Blog.Liebhaberreisen.de
Alle meine Fotoreportagen in der deutschen Huffington Post online
Vielen Dank für die gute Organisation und Begleitung durch das Team von gastlandschaften.de und daslahntal.de