
Das norwegische Molde wird bisher selten von Kreuzfahrtschiffen angelaufen,
…war aber einst der erste von Kreuzschiffen angelaufene Atlantikhafen. Dauerbesucher Kaiser Wilhelm II. schwärmte vom Nizza des Nordens und kam bis zum ersten Weltkrieg regelmäßig. Viele bunte Hozhäuser puschten den Tourismus. Um Kaiser Wilhelm II. seine Aufenthalte atraktiv zu gestalten wurden exklusive Hotels gebaut, die 1916 abbrannten und 1940 der Bombadierung zum Opfer fielen. Dennoch ist Molde heute wieder schön.
Der Hafen hat eine ideale Lage, weil er gute 80 Seemeilen abgelegen vom Norwegischen Kreuzfahrt-Highway, genau in der Mitte zwischen dem im Süden gelegen Küstenort Ålesund und dem im Norden gelegenen Kristiansund, am westlichen Rande von dem Romsdalsfjorden liegt.
Dieser Fjord ist 95 km lang und an seiner tiefsten Stelle 800 m tief. Und die waldbedeckten Gebirgshänge der Fjorde sind still. Sehr still. Bis auf die Natur und das Rausen der Wasserfälle. Entlang des Fjords gibt es zu beiden Seiten viele hängende Täler. Den fast täglichen einlaufenden Kreuzfahrtschiffen ist es inzwischen untersagt, die so genannten Auslaufmelodien an Deck der Schiffe beim Ablegen abzuspielen. So enden die entschleunigten Landgangstage geräuscharm der Natur geschuldet. Die Schiffe der Hurtigroute haben ein Sonderrecht, kurz vor dem Ablegen ins Schiffshorn zu blasen, um auf die letzte Gelegenheit, an Bord zu gehen, nicht zu verpassen.

Auf Ihrem Weg von Bergen im Süden und Kirkenes im Norden fährt seit 100 Jahren die Küstenexpresslinie Hurtigruten jeden Tag auch den Hafen von Molde an.
Das Hafenstädtchen Molde

Im Ort kann es schon mal laut werden, angenehm laut. Wenn der Jazz die Straßen mit Leben füllt. So war auch die SHMF 2024-Saxophonistin Sarah Chaksad sehr beeindruckt.

Hübsche Häuser in Hanglage, Promenaden, ein Boots- und ein Fährhafen, Badestelle, Sauna, Sonnenbaden und überall Rosen, zur Zeit eines hier lange währenden Sommers, das ist Molde.

Einer wetterbedingten Routenänderung hatten wir auf der Nordkappreise zu verdanken, Molde anzulaufen und einen Tageslandgang zu nutzen, um die Rosenstadt zu genießen.

Der innerste Teil des Fjords ist der Isfjorden in Åndalsnes. Im Gegensatz zu vielen anderen Fjorden hat der Romsdalsfjorden mehrere Inseln, die mit PKW-Fähren verbunden sind.

Entscheidet ein Kapitän, einem heraufziehenden Unwetter auszuweichen, z.B. weil starke Seitenwinde das Schiff des angepeilten Hafens von Ålesund oder Kristiansund an die Klippen zu drücken droht, dann ist Molde ein sicherer Hafen, meist für eine nicht stürmische Nacht.

Schon immer profitierte dieser Ort am Fjord Romsdalsfjorden vom Tourismus und dem Waren- und Holzhandel mit England.
In dieser Region gedeihen auffällig viele die Wärme liebende Gehölze, wie Buchen, Eichen, Eschen, Ahorn, Linden und Fichten und nicht zuletzt Rosenstöcke, was dem Ort den Namen:“Rosenstadt Molde“ einbrachte.

Wenn dann noch die wärmende Sonne scheint, toben einige Kinder im Hafenbecken.

Wo der Rathausplatz am Hafenrand endet, schliesst eine Badestelle und eine Sauna an. Diese Hafenpromenade wurde jüngst im Jahr 2023 neu gestaltet.
Seit dem Bau 1994 einer Universität wurde Molde eine beliebte Studentenstadt. Dieser Umstand, sowie ein fester Treffpunkt der internationalen Jazz-Szene lässt den Ort über 22.000 Einwohner zählen.

Im Ortszentrum auf dem Rathausplatz zeugt eine Broncefigur von der Rosentradition. Das „Rosepiken“, das Rosenmädchen schuf die Bildhauerin Ranghild Butenschön.

Molde erhielt 1742 das Stadtrecht, aus der schönen Architektur jener Zeit ist so gut wie nichts übrig geblieben, nachdem 1940 die Deutsche Wehrmacht fast die ganze Stadt in Schutt und Asche bombte.

Das Zentrum Moldes gibt sich modern und aufgeschlossen, mit Platz für 60.000 Jazz-Fans! Auch auf dem Dach des aus den 70ger Jahren stammenden Rathausbauses wachsen Rosen.

Ab Mitte Juni bis in den August hinein blühen und duften Rosen fast überall in Molde.

Weil ein Ausläufer des warmen Golfstroms und die geschützte Lage des Ortes zusammen treffen, gibt es hier viele milde Sommertage.

Eine weitere Bronze-Figur der Stadt huldigt den Jazz von Molde und das älteste Jazzfestival der Welt. Molde-Jazz verwandelt die Rosenstadt Molde jedes Jahr in der 29. Woche in eine pulsierende Musikstadt mit den leuchtenden Farben tausender duftender Rosen. Traditionell zieht an diesen Terminen eine tägliche Jazz-Parade von musizierenden und tanzenden Musikern nach dem Vorbild von New Orleans Street Parade durch Molde.

Molde-Jazz ist eines der anerkanntesten Jazzfestivals Europas und zieht seit 1961 mit einem Weltklasse-Programm das Publikum an, verwandelt die Stadt in einen lebendigen Ort mit rund 120 Konzerten und über 500 Künstlern aus aller Welt und über 60.000 Fans.

Neben dem Festival bietet der Storyville Jazz Club ganzjährig Konzerte an. Nach dem Jazzfestival ist vor dem Jazzfestival. Sarah Chaksad

Dieser Landgang vom Kreuzfahrtschiff Vasco da Gama wurde von nicko cruises ermöglicht