Pit Morell Worbswede

Pit (Peter) Morell

(geb. 1939)Hase für H.B.
 Signierte, bezeichnete, datierte und nummerierte Original Radierung 

des wichtigen Vertreters des phantastischen Realismus in Deutschland, der mit HUMI eine eigene künstlerische Phantasiewelt schuf

1977 nahm Morell an der documenta 6 teil

Er lebt und arbeitet in Worpswede

Das H.B. in der Platte steht höchstwahrscheinlich für den Galeristen Horst Brockstedt

Mal ein Weihnachtshase – kein OsterhaseEines von nur 35 nummerierten Exemplaren
Erscheinen zu Weihnachten 2000

Format  35,3 x 26,5 cm (Blatt)19,7 x 14 cm (Platte)

Phantastische Kunst, Surrealismus, Ostern, WeihnachtenArt

Ausgabe 1984

Nebel steigt sacht aus den Wiesen.
Er schwebt in Streifen über der Ebene.
Ganz langsam ziehen die Schleier weiter.
Nur noch Zaunspitzen sind zu sehen. Und Kuhköpfe.
Vom Meer her weht Wind. Nach Regen duftets. Nach Fisch.
Wenn man über den weichen braunen Boden geht dann bebts.
Das Wellenplätschern an Ufern, Booten, Rudern und Brücken.
Das Krachen vom 2 Tage alten Eis.
Federn sausen durch die Luft, wenn Schwäne, Gänse, Enten über uns wegfliegen.
Hähnekrähen, Eichelhäher-, und Bussardruf.
Kirchenglocken hört man an der Hamme.
Auch Ohren genießen!
Atmen und Keuchen von Pferden. Hufgetrappel auf Sandboden. Wasserkesselsingen,
Segelknattern, Korkenknallen, Gläserklingen und Lachen.

Freude auf den Winter

Die sommerliche Betriebsamkeit hat ein Ende
es beginnt die zeit
des Nachdenkens
Ruhig
kräuselt blauer Rauch
in den Schneehimmel
Schlittschuhe werden mit Schmirgelpapier
entrostet
Heute einer
Morgen der andere
Wir haben jetzt viel Zeit
Die Menschen
sind still

Golfstrom

warmer Dezember
Gegen Mittag flog mir ein Pfauenauge ins Zimmer
Hilflos flatterte das Tier am Fenster
Mit einem Blatt Papier
half ich ihm hinaus
Schaukelte und torkelte
in den grünen Garten
Über diese vorm Haus tanzte
ein Mückenschwarm
Das Wiesenquadrat leuchtete
in der Sonne

Mein Geschmack

Frage eine Kröte, was schön ist
sagte Voltaire
oder einen Mann von Guinea oder den Teufel
Frage Wenzel
Schmidt, Miller, Poe, Joyce, Behan, R. Walser, Rimbaud

Da fragt ein Kritiker
warum Morell
nur für seinen Freund Karlchen Lotze schriebe
Und wenn?
Wie das wohl wäre
wenn man für Menschenmassen schriebe
vielleicht denke ich dann an die Lithografie von Paul A Weber
Langer Menschenwurm, der in ein Massengrab
hineinwandert
Ja, Elfenbeintürmchen
Aber durchlässig
Die Fantasie ist ein klügerer Künstler
als die Nachahmung
sagt Philostrat
das sollte man als Maler wissen

Ernte

Der Sensenmann mäht und mäht
Halm um Halm fällt
Blüte und Blatt sind zerfetzt
Den chlorophylhaltigen Schaumduft
von Pflanzen
mischt er
mit dem strengen Geruch von Eisen

Malerei

Gern gehe ich auf den Pinselspuren von Breughel und Bosch.
Die Rembrandtschen Werke durchwandere ich lange.
Die feinen Lasuren von Jan Breughel.
Das ist konkrete Kunst, informel.
Rembrandt’s Portraits.
Die Studienköpfe der alten Männer, Saskia.
Eine Stirn mit pastos aufgestricheltem Bleiweiß
Sehen, wie sie gemacht sind, bereitet Glück und Freude.

Über Karl-Heinz Hänel

Ich bin freier Reise- und Bild-Journalist, content creator und ein PR-Multiplikator, unterhalte meine Leser mit Product Placement und erzähle Geschichten in Wort und Bild, die ich selbst erlebt habe. Dafür bin ich redaktionell verantwortlich. Alle Angaben gemäß § 5 TMG finden Sie im Impressum und in meiner Vita
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