Wer träumte nicht schon mal von Sizilien?
Das Reisen ist verboten, das Lesen erlaubt. Mein Bücher-Tipp: Das weinfarbene Meer.
Wo könnte man Sizilien mit seinen Besonderheiten und Bewohnern besser kennenlernen, als in den Geschichten des großen Autors? Die besten Erzählungen des sizilianischen Autors Leonardo Sciascia, von ihm selbst ausgewählt, im Buch: Das weinfarbene Meer
Aktuell wäre es auf Sizilien vielleicht etwas zu gefährlich, der jüngste Vulkanausbruch blieb in den Medien zu Gunsten von Corona fast unerwähnt, lediglich die Social-Medien berichteten.
Wer Sizilien kennenlernen möchte, wer seinen Zauber ebenso wie seine dunkle Vergangenheit verstehen will, muss Leonardo Sciascia lesen.
Archaisch ist diese Welt, schön und doch verwirrend. Selbst das gleißende Licht des Südens vermag in die dunklen Verflechtungen kaum einzudringen.
Sein Leben lang hat Leonardo Sciascia wieder und wieder über seine Geburtsinsel geschrieben: über brutale Gutsherren, ausgebeutete Arbeiter in den Schwefel- und Salzminen, über habgierigen Adel, die Armut von Kindern, die um die Schulspeisung betteln, über Honoratioren, die sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen, um die Bauern auszupressen, und deren einzige Hinterlassenschaft auf Erden die Mulde im Sessel des Clubs ist.
Leonardo Sciascia wurde 1921 in Racalmuto auf Sizilien geboren. Schon während seiner langjährigen Tätigkeit als Volksschullehrer arbeitete er nebenbei als Schriftsteller und Journalist. Ab 1957 widmete er sich ausschließlich dem Schreiben. Sciascia verfasste zahlreiche Kriminalromane, Erzählungen, Essays und auch Gedichte. Er starb 1989 in Palermo.
Schon 1956 schrieb er „Einmal in Sizilien„, aktuell in der SALTO-Serie des Wagenbach Verlages.
Auch noch zu haben: „Mein Sizilien„.
In seinen wunderbaren Miniaturen über »das Sizilianische« kritisiert Leonardo Sciascia seine Insel und verehrt sie zugleich, wie es sich für einen wahren Liebhaber gehört. Wie kann man Sizilianer sein? Auf die alte Frage gibt es eine alte Antwort: Nur unter Schwierigkeiten.
Und wenn wir wieder reisen dürfen:
»Um wieviel reicher ist jeder Aufenthalt auf Sizilien nach der Lektüre dieser Liebeserklärungen von Leonardo Sciascia!« Carl-Wilhelm Macke, Frankfurter Rundschau