Glasaale ziehen unermüdlich durch die Meere gut 7.000 km weit…
Sie können in die Unterläufe der Flüsse zu den Lebensräumen der erwachsenen Aale einwandern oder sich im Bereich von Flussmündungen ansiedeln.
ihre Lebensräume, Flüsse wie Rhein und Ruhr, liegen gut 7.000 Kilometer von der Sargassosee entfernt. Um die zu erreichen, brauchen die jungen Larven zwei bis drei Jahre. Erst nach sieben bis zehn Jahren kehren die geschlechtsreifen Aale in die Sargassosee zurück – um einmal in ihrem Leben abzulaichen und dann zu sterben. Doch dieser Hin- Rückweg steckt voller Gefahren.
Alle Jahre wieder berichtet der Deutschlandfunk vom raubbau gegen jede Vernunft, zuletzt:
2024 Milliardenschwerer Schmuggel: Der illegale Handel mit geschützten Glasaalen
2020 beinahe ausgerottet
2017 WWF klagt an
2009 Warum verschwindet der Aal?
Die Aale, die zum Ablaichen bis zur Ostküste Mittelamerikas schwimmen müssen, müssen auf ihrem Weg dorthin vielfältige Hindernisse passieren, Wasserkraftanlagen mit ihren Turbinen, Wehranlagen, Fischreusen, und sie müssen auch den Kormoranen und Haubentauchern ausweichen. Diese vielfältigen Gefahren führen dazu, dass in den letzten Jahren nur wenig Aalbrut den Rückweg von der Ostküste Amerikas geschafft haben.
Tonnenweise verenden abwandernde Aale in den Turbinen der Wasserkraftwerke. Zwar haben viele der Kraftwerke für die Fischwanderung vorgesehene Fischtreppen gebaut, doch die sind oft sehr unzulänglich, kritisiert Gewässerbiologe Helmut Schuhmacher:
Heute haben wir leider kein größeres Fließgewässer mehr, welches nicht durch Stauhaltung unterbrochen ist, die Aale würden dann aufwärts über eine Fischtreppe wandern, sofern sie den Eingang in die Fischtreppe finden, dazu ist eine Lockströmung notwendig, wenn die Strömung zum Beispiel einer Turbine in dem Stauwerk größer ist, dann schwimmen sie in die Turbine und werden da klein gehexelt.
Bereits die jungen Aale, die sogenannten Glasaale, schaffen kaum mehr den Weg vom Meer in die Flüsse. Denn auf dieser Wanderung werden sie in großen Mengen abgefangen und in Frankreich dann zum Beispiel als Delikatesse in Konservendosen angeboten. Ein Großteil der Glasaale jedoch wird nach Fernost verkauft. Und darin liegt die größte Gefahr für den europäischen Aalbestand. Quelle Deutschlandfunk
Wunsch und Wirklichkeit
Als migrierende Population, soweit sie nationale Zuständigkeitsgrenzen überquert, unterliegen Glasaale dem Schutz der Bonner Konvention von 1983 (Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten). In Wahrheit geht der Raubfang ohne Rücksicht auf Verluste weiter.