Die Elbe ist ein Fluss mit unzähligen Schatzkammern, die bislang nur wenig im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit stehen. Wenn ihr Name fällt, denken viele zuerst an Hamburg, doch die Elbe ist weit mehr als der Fluss, der die Hansestadt Hamburg teilt.
Auf den 600 Kilometern Flusslänge der Mittel- und Oberelbe kann man eine Zeitreise auf geschichtsträchtigem Boden unternehmen, beginnend bei der eiszeitlichen Urelbe, den Elbgermanen und Elbslawen, zu den Wurzeln des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation mit seinen Kaiserinnen und Kaisern, die von hier aus die Alte Welt regierten, zur Wiege der Reformation, der Aufklärung und der Moderne.
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Weiter aus dem Vorwort zitiert: An den Ufern der Elbe findet sich die weltweit höchste Dichte an UNESCO-Welterbestätten. Darüber hinaus gilt die Mittelelbe als Kostbarkeit unseres nationalen Naturerbes. Das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe ist das zweitgrößte Schutzgebiet in ganz Deutschland nach dem Wattenmeer. Nicht von ungefähr zählt es zum Tafelsilber der deutschen Einheit. Durchflossen wird es vom letzten großen und noch naturnahen Strom in Deutschland.
Diese Landschaft ist eine ganz reale Arche, auf der überlebt hat, was andernorts schon vergangen ist, seien es Tiere, Pflanzen, Lebensräume oder Zeugnisse alter Kulturen. Diese Arche gewährt uns freien Zutritt. Mit allen Sinnen können wir sie erfahren, wenn wir uns auf Fahrt begeben. Magisch zieht uns das Wasser an, ganz besonders fließendes Wasser in grüner Landschaft. Die Elblandschaft erinnert vielerorts an Caspar-David-Friedrich-Motive. Sie präsentiert sich malerisch. Ihre Linien erscheinen voller Anmut, sie werden von der Natur, oft vom Wasser immer wieder neu gezogen. Die einzige Konstante dieser Flusslandschaft ist ihre ständige Veränderung. Nichts ist hier rechtwinklig und glattgebügelt, alles lebt in feinsinnigen Schwingungen und Wellen, zeitlich wie räumlich. Junge Triebe finden ihren Platz neben alten Baumveteranen. Wasser, Wiese und Wald gehen fließend ineinander über. Der Fluss kennt keine starren Grenzen.
Zudem bietet die Flusslandschaft Elbe ein inzwischen äußerst knapp gewordenes Gut im reichen Maße: Natürliche Stille. Sie bietet einen Ort des Zu-sich-Selbst-Kommens.
Genauer betrachtet: Sie bietet viele dieser Orte. Orte, an denen nichts fehlt. Orte, die alles in sich bergen, was der Mensch wirklich braucht und wonach er sich sehnt: Die Stille wie die leisen Töne für das Ohr, Weite, Licht und Schönheit für das Auge, die Vielfalt des Lebendigen, den Strom von Zeit und Ewigkeit. Hier gibt es Einsamkeit wie auch Geborgenheit. Balsam für die Seele. Ein Ort zum Umschalten. Ein öffentlicher Raum frei von medialer Umweltverschmutzung, in dem einzig die Natur für sich selbst wirbt. Ein Raum, der uns ohne jede Bewertung aufnimmt.
Wer die Sehnsucht nach einem langsameren Lebensfluss in sich spürt, ist hier genau richtig. Wer sich auf diesen Strom einlässt, sich ihm hingibt und sich mitnehmen lässt, wird durch dessen unerschöpfliche Energie angesteckt und bereichert werden. Meine Erkenntnis: Bäume werden alt, Seen werden alt, selbst Gebirge altern. Ein Fluss jedoch wird niemals alt! Er ist ständig in Bewegung und wird dabei immer wieder neu geboren. Ein schönes Bild, ein Bild, das Kraft verleiht. Kommen Sie mit und lassen sie sich verzaubern.
Quelle: Trescher Verlag