„Serpente“ etruskische Tradition im Sette di Vino ©Copyright K.-H. Hänel ModelRelease
Durch die Kulinarik etwas über den Ort erfahren…
Mein Kopfkino
…ich wäre wie fast jedes Jahr Anfang März in meiner Lieblings-Osteria in der Toskana, leider ist das dieses Jahr nicht möglich. Mein Kopfkino lässt vor meinem geistigen Auge foldende Bilder lebendig werden, folgen Sie mir doch und träumen Sie mit mir von den zukünftigen Sonnenstrahlen im September oder im Mai der kommenden Jahre…
Marion bei Luciano vor seiner Osteria Sette di Vino Pienza in DieZeit © Copyright Karl-Heinz Hänel
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Pienza: Hier erleben Sie die einfache traditionelle und unverfälschte Küche der Toskana, von Mamma Fiorella vor vielen Jahren an ihre Bambini Caterina und Luciano Monachini weitergegeben. Bei schönem Wetter auch draußen unter Sonnenschirmen, auf der ruhigen kleinen Piazza di Spagna No.1, nur 20 Meter von der Piazza Pio II. entfernt, aber dennoch abseits der Touristengruppen, die tagsüber den Corso Rossellino aufsuchen. Das Sette di Vino ist ein kulinarisches Muss in Pienza, von 12:00 h bis 14:30 h und ab 19:30 h geöffnet. Im Juli & November, sowie Mittwochs geschlossen. Reservierungen Tel. 0578 74 9092
Ursprüngliche Küche der Toskana, Osteria Sette di Vino Pienza © Copyright by Karl-Heinz Hänel
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Traditionelle Küche der Toskana in der Osteria Sette di Vino 2018 © Copyright Karl-Heinz Hänel
Dann wird die von Hand auf Packpapier geschriebene Speisekarte wird gebracht.
Vor Aufnahme der Bestellung gibt es ein Aperitivo, bestehend aus mildem eingelegten Knoblauch, Oliven und Kapern. So wird Gaumen und Seele auf ein genussvolles Essen eingestimmt. Die meisten Italiener lieben es, vom Wirt die Speisekarte ausführlich vorgelesen und erläutert zu bekommen. Das kann Luciano allerdings auch in Deutsch, Englisch und Französisch.
Pienza in DieZeit © Copyright Karl-Heinz Hänel
Wer Pizza oder Coca Cola bestellt, riskiert, für eine Opera herhalten zu müssen: … no Pizza, no Pasta, no Coca Cola Light, no Cappuccino, no Creditcard, no Internet … Sette di Vino, Piazza di Spagna No.1, 53026 Pienza, ab 12:00 h oder ab 19:30 h. Reservierung: Tel. 0578 74 9092
Bruschetta ricotta © Copyright Karl-Heinz Hänel
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Eine Bruschetta ricotta e cipolla, dem frischen Schafskäse, original aus Pienza, hat seiner Meinung nach so auszusehen: die ricotta wird locker und in Wellen auf das Brot gestrichen, wie die Hügel der Val d’Orcia, anschliessend mit dem Messer gefurcht, damit das hauseigene Olivenöl nicht gleich wieder herunterläuft.
Fagioli cannellini in der Osteria Sette di Vino, Pienza © Copyright Karl-Heinz Hänel
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Die Fagioli cannellini all Olive e cipolla werden ebenso mit dem Öl der eigenen Olivenbäume und der Pfeffermühle zum Verfeinern gereicht. Nur die frische Würzung trägt zu einem genussvollen Aroma bei. Sette di Vino, Piazza di Spagna No.1, 53026 Pienza ab 12:00 h oder ab 19:30 h geöffnet. Reservierung empfohlen Tel. 0578 74 9092 Buchtipp
„Serpente“ etruskische Tradition Sette di Vino in Pienza © Copyright Karl-Heinz Hänel
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In der Osteria Sette di Vino, auf der Piazza di Spagna, nahe dem Dom von Pienza, dort wird die Tradition der regionalen Küche noch aufrecht erhalten. Der örtliche Bäcker stellt das Mandelkuchengebäck noch auf Bestellung her, besonders für Feiertage und Kinder-geburtstage. In der Osteria Sette di Vino bekommen die Gäste diese Leckerei (Fotos) gelegentlich als Dolce angeboten. Manchen Gast macht dies neugierig auf einen Spaziergang zur unterhalb der Stadtmauer gelegenen Pfarrkirche…
„Serpente“ etruskische Tradition Sette di Vino ©Copyright K.-H. Hänel ModelRelease
Was ist daran so einzigartig?
Das Motiv, die Serpe di Pienza, verkörpert als Mandelsüßgebäck, beruht auf traditionellem Bäckereihandwerk und hat seinen Ursprung im Mittelalter, etwa vor gut 1.200 Jahren.
Die unterhalb von Pienza stehende Taufkapelle hat über die Jahrhunderte immer wieder eine andere Bezeichnung bekommen, Pfarrkirche San Vito Modesto, Pieve von Corsignano oder auch San Vito a Corsignano. Erste Teile, so auch der Turm, wurde im 8. Jahundert errichtet. Zuvor war diese Stätte bereits von den Etruskern besiedelt.
Serpente di Pienza© Copyright Karl-Heinz Hänel
Im Inneren von San Vito a Corsignano sind zwei Schlangen aus dem Stein gehauen, die die Anwesenheit dieser Symbole des Bösen an einem Ort der Anbetung demonstrieren sollten. Interessant ist das für eine Kirche, weil diese Schlangen das einziges figurative Element im Inneren dieser Kapelle bei Pienza sind und in keiner weiteren in der Toskana vorkommen.
Der Gelehrte der Ikonographie Silvio Bernardini sieht den Ursprung und die Bedeutung der in den Sandstein gehauenen Motive in dieser toskanisch romanischen Pieve, in den Mythen, schamanischen Riten und den etruskischen Kulten der einstigen Ahnen. Die Schlangen sollen Symbol für die Initiation in das Reich des Wissens, die Verbindung zwischen der Welt der Lebenden und der unterirdischen Welt der Toten sein.
Ein Glücksfall ist, dass die Tradition der Serpe aus Mandelteig bis heute an die einstige Kultur erinnert, Dank einem Bäcker und Luciano, dem Padrone der Osteria Sette di Vino.