Interview mit Robert Kneschke

Sein Blog: Alltag eines Fotoproduzenten…Ich fragte den Fotografen und Blogger Robert Kneschke zu seinem Buch Stockfotografie

K.-H.: Robert, Ihre social media Fans und blogging Folger kennen Sie als einen sehr engagierten Fotografen, was trieb Sie darüber hinaus an, dieses Buch zu schreiben, verdienen Sie mit der Fotografie nicht schon genug?

Robert Kneschke: Das Buch kam zu mir, nicht andersrum. Der mitp-Verlag kannte meine Fotos und meinen Blog und fragte, ob ich nicht Lust hätte, zu diesem Thema ein Buch zu schreiben. Da ich schon während des Studiums nebenbei journalistisch tätig war, lag das nahe und ich bejahte. Mit Geld hatte die Entscheidung wenig zu tun.

K.-H.: Wer sollte Ihr Buch unbedingt gelesen haben?

Robert Kneschke: Jeder, der mit seinen eigenen Fotos Geld verdient oder das vor hat. Wer fotografisches Technik-Wissen möchte, wird in dem Buch wenig finden, es gibt er Motivtipps und viele Business-Tipps, wie Fotos verkauft werden, wobei ich mich auf den Bereich der „Stockfotografie“, also das Verkaufen von Fotos über Bildagenturen, konzentriere.

K.-H.: Glauben Sie, dass die Leser Ihres Buches eine höhere Chance haben, in der Bilderbranche ein finanzielles Auskommen zu erzielen?

Robert Kneschke: Ich kann nichts garantieren. Aber es haben sich schon etliche Fotografen bei mir bedankt, die auch schon länger Fotos verkaufen und noch was aus dem Buch lernen konnten. Insofern denke ich: ja.

K.-H.: Wie schätzen Sie die aktuelle Entwicklung ein, einerseits wird von engagierten Fotografen immer mehr Know How im Umgang mit der notwendigen Technik bei Hard- und Software, sowie an Kreativität abverlangt, andererseits herrscht in der Branche der Bildvermittler, von Stockagenturen bis Mirkostockagenturen, eine Schlacht um das globale Geschäft bei ständig sinkenden Vergütungshonoraren.

Robert Kneschke: Es gibt irgendwo eine Grenze nach unten, und die (Microstock-)Bildagenturen sind gerade dabei, diese auszuloten. Wer versucht, seine Fotografen mit immer noch weniger Prozenten abzuspeisen – der Negativrekord liegt gerade mal bei 15% bei der Agentur istockphoto – wird irgendwann merken, dass sich das für die professionellen Fotografen nicht mehr rentiert; und das sind ja die Fotografen, welche ständig die begehrten Motive mit hoher Nachfrage liefern.

Viele Hobby-Fotografen konzentrieren sich meist auf Themen, welche entweder schon millionenfach im Angebot sind oder eben nicht so oft gekauft werden. Wenn sich die Pro-Fotografen für diesen Geschäftszweig nicht mehr interessieren, werden auch die Agenturen erkennen, wo diese Grenze liegt.

Ich habe z.B. aufgehört, istockphoto zu beliefern, weil diese mir nur 16% für meine Arbeit zahlen wollen und kenne andere, die das ebenfalls getan haben.

K.-H.: Ihr Buch ist also die Konsequenz aus eigener Erfahrung mit den unterschiedlichsten Microstock-Bildagenturen und soll Fehler auf diesem Weg vermeiden helfen?

Robert Kneschke: Die Tipps in meinem Buch basieren alle auf meinen Erfahrungen und können in der Tat einem Anfänger viele frustrierende Fehler ersparen. Aber ich lerne auch selbst weiter dazu, weshalb ich in der zweiten Auflage noch mehr Hinweise einbauen konnte.

K.-H.: Viele Agenturen halten für ihre Kunden auch Video-Dateien zum Download vor, empfehlen Sie persönlich diese Möglichkeit auch, um Bildideen umzusetzen und zu vermarkten?

Robert Kneschke: Wenn man bedenkt, dass die Verbreitung von Videos im Internet durch schnellere Leitungen und leistungsstärkere Geräte wie Smartphones oder iPad zugenommen hat und das Einbinden und Abspielen mit HTML5 und neuen Video-Standards leichter fällt, liegt es auf der Hand, dass Videos zunehmend genutzt werden.

K.-H.: Wo sehen Sie das größere Potenzial der zukünftigen Nachfrage an Motiven, im Foto- oder Video- Sektor?

Robert Kneschke: Die Nachfrage nach frischen Motiven ist momentan im Videobereich größer. Aber es reicht bei Videos nicht aus, den Aufnahmeknopf an seiner videofähigen DSLR zu drücken. Die Erstellung nutzbarer Videos ist deutlich schwieriger als bei Fotos und die Gewinnmargen sind durch die Microstock-Preise gering. Ob es sich lohnt, ist deshalb bisher leider noch nicht eindeutig zu sagen. Für mich war es bisher eine Investition in die Zukunft, wo ich noch absehen muss, ob sie sich gelohnt hat.

K.-H.: Vielen Dank für das Interview

Über seine Arbeit schreibt Robert Kneschke regelmäßig in seinem Blog: www.alltageinesfotoproduzenten.de

Robert bei facebook: http://www.facebook.com/robert.kneschke

Sein Buch „Stockfotografie – Edition ProfiFoto: Geld verdienen mit eigenen Fotos“ ist über Amazon.de erhältlich.

Über Karl-Heinz Hänel

Ich bin freier Reise- und Bild-Journalist, content creator und ein PR-Multiplikator, unterhalte meine Leser mit Product Placement und erzähle Geschichten in Wort und Bild, die ich selbst erlebt habe. Dafür bin ich redaktionell verantwortlich. Alle Angaben gemäß § 5 TMG finden Sie im Impressum und in meiner Vita
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