Die Bücherrevolution hat begonnen, meint Malte Herwig von DRadio Kultur
Wer verstehen will, wie sich unsere Buchkultur verändert, sollte in das nächste Möbelhaus gehen. Der IKEA-Katalog ist ein verlässliches Kursbuch gesellschaftlichen Wandels, und die Schweden haben seit letztem Jahr das „Billy“, den Klassiker aller Buchregale, in einer tieferen Version im Programm. Einer Version für Leute, die keine gedruckten Bücher mehr haben, sondern Vasen, Designobjekte oder: E-Books.
Ich habe nichts gegen Bücher, lese gern und viel und liebe meine Bibliothek. Aber ich lege keinen Wert darauf, in vier Bücherwänden zu wohnen. Wie fühlt sich das an, wenn man auf einmal mehr Hemden im Schrank hat als Bücher an der Wand?
Die Revolution hat längst begonnen, also besorgte ich mir vor einiger Zeit eine Guillotine. Das ist ein Gerät, mit dem man große Mengen Papier schneiden kann. Ich nahm ein Taschenbuch von 300 Seiten aus dem Regal und spannte es in den Rahmen. Die Guillotine glitt durchs Papier wie Butter und trennte so den Rücken vom Buchblock … weiter lesen oder … online rein hören