Was aus kulinarischer Sicht bietet die Südheide für zwei Tage?
Nach der Anreise ein Abendessen & Übernachtung im Niemeyers Romantik Posthotel
Alexander Niemeyer (links) betreibt als Inhaber den Familienbetrieb in der fünften Generation, seine Eltern unterstützen ihn. Früher war das Haus eine Poststation, bis zum Ende der Postkutschenzeit um 1916. Zu der Zeit gab es bereits Übernachtungen von Reisenden und der Tourismus ist auch hier früh hergekommen. Herman Löns hat durch seinen Besuch sicher dazu beigetragen, bis heute pilgern Touristen zum Hermann Löns Stein. In den 70er Jahren mauserte sich die Heide als das Naherholungsgebiet der West- Berliner und Hamburger. In den 80ern kam der Bus-Tourismus.
Heute gehören zu dem Hotel 4.000 Quadratmeter Garten vor dem Frühstücksraum und ein historisches Vierstände-Fachwerk-Reetdachhaus und Romantik-Hotel-Gäste kommen gern.
Es gibt einen spannenden Weinkeller, den hat er auch von seinem Vater übernommen. Heute finden sich darin 180 verschiedene Rotweine und 130 Weissweine.
Küchenchef Thomas Dietz „kocht mit der Heide“. Wie er das meint, habe ich ihn gefragt.
Herr Dietz:“Was bedeutet, mit der Heide zu kochen?“
Thomas Dietz:“Darunter verstehe ich in erster Instanz, mit den Produkten zu arbeiten, die die Region hervorbringt. Das sind natürlich zum einen die Schnucken, wir arbeiten aber auch viel mit den umliegenden Landwirten zusammen. Wir beziehen Käse aus der Region, bekommen unsere Kartoffeln vom Tewes-Kartoffelhof und bekommen von einem regionalen Bauern in Wietzendorf unseren Spargel. 70% unserer Lebensmittel kommen so aus der Region in unsere Küche, auch Enten und Gänse.
Auch unser Schlachter Hiestermann aus Neuland ist nahe dran. Im Herbst gibt es den Grünkohl und die Steckrübe und die verarbeiten wir dann auch. Da unsere Gäste eine Auswahl erwaten, haben wir auch Frischfisch auf der Karte, der kann aber schon mal aus dem Atlantik kommen.“
Schnucken sind in der Heide eine der exklusiven kulinarischen Besonderheiten.
Das Menu-Angebot des Abends im Niemeyers Romantik Posthotel:
Carpaccio vom Heidschnuckenrücken mit Wildkräutern Artischocken
Geschmorte Heidschnuckenschulter, 90 min bei 130°C. und Wasserdampfzugabe oft gewendet, dann ein Wacholderjus und dazu einen kräftigen Spätburgunder…
Der nächste Morgen: Ab 6:30 Uhr Frühstück im Niemeyers Romantik Posthotel.
In diesem Ring-Hotel ist der Frühstücksraum angenehm, freundlich, entschleunigend.
Beste regionale Ware auch am Fleisch- und Wurst-Buffet, von der Schlachterei Hiestermann in Hermannsburg. Die auch Heidschnuckenprodukte anbietet, sogar in einem Online-Shop zum Versand.
Im örtlichen Prospekt „Willkommen in Müden (Örtze)“ heißt es zur Heide a la carte:
„Liebe geht durch den Magen – das gilt auch für die Liebe zu unserer Region. Die Küche der Region Celle im Süden der Lüneburger Heide hält viele landestypische Spezialitäten bereit und ist enorm abwechslungsreich … Ausgewiesene Restaurants bieten unter dem Signet Regionale Esskultur Speisen aus der Region.“
Das Niemeyers Romantik Posthotel ist eines davon.
Gut 60 km weiter westlich findet sich in Essel des Hotel Heide Kröpke, dort erwartete uns am zweiten Abend ein Menu vom Bison.
Doch zuvor waren wir zur Buchweizentorten-Verkostung im Café Ole Müllern Schün,
zu Gast bei der 2fachen Norddeutschen Tortenmeisterin Ria Springhorn Interview
Dann ging die Fahrt in das 60 km entfernte Essel, zum Abendessen im Hotel Heide Kröpke.
Auf der Website www.hotel-heide-kroepke.de findet sich folgende „Küchen-Psychologie“: In unserem Restaurant genießen Sie bis in die späten Abendstunden Wildgerichte in verschiedenen Kreationen, hausgemachte Buchweizennudeln mit Edelfischen, Steinpilz-risotto oder unser weithin bekanntes Carpaccio vom Bison. Sie können selbstverständlich auch zwischen verschiedenen vegetarischen oder sogar veganen Gerichten auswählen.“
Nach langer Autofahrt kamen wir tatsächlich zu später Abendstunde an Ziel an und das Carpaccio vom Bison machte nicht nur aus kulinarischer Sicht neugierig.
Die Menu-Karte versprach eine „Kulinarische Reise durch die Heide“, sehen Sie selbt:
Gruß aus der Küche: Maracuja & Frischkäse
Vegetariern empfohlen, der Avocado-Fächer mit mariniertenTomaten und Wachteleiern
Feldsalat mit krosser Wachtelbrust an Portweinjus
Cremesuppe vom Pfifferling mit knusprigem Baconchip
Carpaccio vom Bisonfilet aus der Form mit Limonenöl, Parmesan und Ruccola
Wildkräutersalat mit sautierten Streifen von der Rehleber an Balsamicojus
Kulinarischer Höhepunkt sind die Rouladen vom Bison aus Essel an Rotwein-Schalotten- Sauce mit frischem Möhrenbündchen, Brokkoli und hausgemachte Buchweizennudeln.
Auf Wunsch kommt das Bison auch als Gulasch aus der Küche…
Den kulinarischen Abschluss bildeten die marinierten Blaubeeren vom benachbarten Hof Scheidler, mit Vanilleeis, Eierlikör und Sahne.
Nach so vielen Varianten vom Bison möchte man das nahe Gehege gern mal bei Tageslicht besichtigen. Warum also nicht im kommenden Sommer mal ein Ausflug in die Südheide?
Und wenn Sie nach diesen kulinarischen Beispielen mehr zur regionalen Küche erfahren wollen, es soll ein Kochbuch für die Lieblingsgerichte der Lüneburger-Heide-Köche geben.
Im Anschluss Transfer zurück zum Niemeyers Romantik Posthotel & Übernachtung.
Samstag nach dem Frühstück Check – Out im Hotel und zur geführten Wanderung quer durch den Lüßwald, den Urwald der Südheide.
Mit dem zertifizierten Natur- und Landschaftsführer Heinrich Scheidler-Lütjen.
Der war gut präpariert und hatte noch ein paar Spezialitäten anzubieten.
Mittags noch schnell einen Abstecher zum Wietzer Berg, dort war das Kartoffelfest am Wietzer Berg,unterhalb des Hermann Löns-Steins.
Veranstalter ist alljährlich Kartoffelbauer Ernst Tewes, aber das ist eine andere Geschichte
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