Die Magie der Toskana in Pienza entschlüsseln und erleben…

Pienza von Richard Seewald
Ein in jeder Hinsicht wesentliches Buch aus dem Verlags-Programm von Menges ist von
Jan Pieper: „Pienza – Der Entwurf einer humanistischen Weltsicht“,
jener Stadt, die von Papst Pius II, dem Renaissance-Gelehrten, geplant und gegründet wurde. Im Jahr 1997 erschienen, gebunden, 632 Seiten, 24,5 X 30,9 cm, 3,5 kg, 1.600 Illustrationen, so stellt sich das größte, allumfassenste Werk über Pienza dar. Als Professor für Architekturgeschichte an der TU Berlin betrieb Jan Pieper mit seinen Studenten von 1988 bis 1997 die Forschungen zur Bau- und Kunstgeschichte der Idealstadt.
Jan Pieper
wurde am 24. Mai 1944 in Lüdinghausen / Westfalen geboren
1988 – 1993 Professor für Architektur- & Stadtgeschichte a.d. Tech. Universität Berlin
1988 – 1997 Forschungen zur Bau- und Kunstgeschichte von Pienza (1458-1464)
1997 veröffentlicht als Buch „Pienza – Der Entwurf einer humanistischen Weltsicht“
Jan Pieper war von 1982 – 2013 Professor für Baugeschichte. Er studierte Architektur in Berlin und Aachen und an der Architectural Association School of Architecture, London, danach Architekturgeschichte (Arts and History) an der London University. Er habilitierte sich für das Fach »Geschichte der Architekturtheorie« am Institut für Kunstgeschichte der RWTH Aachen.
Von 1988 bis 1993 war er Direktor des Instituts für Architektur- und Stadtgeschichte der Technischen Universität Berlin. Danach war er bis 2013 Ordinarius für Baugeschichte an der RWTH Aachen University. Jan Pieper veröffentlichte zahlreiche Forschungsarbeiten zur vergleichenden Architekturgeschichte, die auf langjährigen Aufenthalten in Süd- und Südostasien während der 60er und 70er Jahre beruhen. Seit 1982 liegt der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit in Forschungen zur italienischen Renaissance und ihrer Rezeption nördlich der Alpen, insbesondere in Frankreich.
Deutsche Ausgabe: Pienza – Der Entwurf einer humanistischen Weltsicht
620 Seiten ISBN 978-3-930698-06-4 das Buch ist vergriffen.
Italienische Ausgabe: Pienza – Il progetto di una visione umanistica del mondo
632 pp. with 1600 illus., 245 x 309 mm, hardcover, Italian, ISBN 978-3-930698-07-3
Englische Ausgabe: Pienza
592 pages with 1600 illus., 10.1 x 1.7 x 12.3 inches, hardcover, London
Vortrag hierzu von Jan Pieper am 07.04.2015 ZHAW, Depart. Architektur, Winterhur: Messen, Zeichnen, Verstehen – Methoden der architektonischen Annäherung an eine Idealstadt der Renaissance.
Die Stadt Pienza, die der bedeutende Humanist Enea Silvio Piccolomini als Papst Pius II. (1458-1464) an seinem Geburtsort errichten liess, gilt als die erste Idealstadt der Renaissance. Tatsächlich setzt diese Architektur für die charakteristischen Entwicklungen der Folgezeit das erste Orientierungsdatum. Zum ersten Mal öffnet sich hier der städtische Binnenraum einer Piazza zur offenen Landschaft, zum ersten Mal auch in der Geschichte der neueren Baukunst werden hier Architektur und Natur als ein gegensätzliches, zugleich komplementäres Gegenüber begriffen. Wesentliche Baugedanken der Frührenaissance, wie die klassische Kirchenfassade nach dem Schema des antiken Triumphbogens oder die blockhafte Isolierung eines Stadtpalastes im Gestus einer römischen Insula, sind hier erstmals in aller Klarheit formuliert und in einem einzigen Projekt vereinigt. Quelle ZHAW
Omaggio all’Architetto Jan Pieper 2006 Comune di Pienza Scarica il file.pdf (1,5 Mb)
zum Schatten auf der Piazza im Foto von oben: Äquinoktium von lat. aequus „gleich“ und nox „Nacht“ oder Tagundnachtgleiche (auch Tag-und-Nacht-Gleiche) werden die beiden Tage im Jahr genannt, an denen der lichte Tag und die Nacht gleich lange dauern. Die Tagundnachtgleichen fallen auf den 20. oder 21. März und den 22. oder 23. September. Sie markieren den kalendarischen Anfang der astronomisch definierten Jahreszeiten Frühling und Herbst. Quelle: Wikipedia Pius II. bezog Natur-Elemente wie dieses in seine Gestalung des Domes und der Piazza mit ein. So Prof. em Dr. Jan Pieper auf Seite 189 in seinem Werk Pienza – Der Entwurf einer humanistischen Weltsicht …zum Buch
So wie ich 2005 flüchtig Jan Piper in Pienza begegnete und ihm einen meiner Toskana-Kalender überreichte, begegnete ich 2004 in Pienza auch den Poeten Mario Luzi, der leider am 28.02.2005 im Alter von 90 Jahren in Florenz verstarb.
Mario Luzi, der bedeutende Humanisten und Autor, dessen Lyrik spekulative Tiefe mit sinnlicher Anschau-lichkeit verband. Dabei tauchen vor allem seine Liebe zu Florenz, zu Siena, zu den sanften Hügellandschaften der Toskana und der Umgebung des Monte Amiata immer wieder in seinen Versen auf – so vor allem in den teils wehmütigen, von lebensvoller Sprache geprägten Gedichten des Bandes „Wein und Ocker“ Quelle spiegel.de