Lyrik eines Landstreichers
Du meinst Du seiest etwas Bestimmtes
Doch Du bist eine Welle im Weltenmeer
Du meinst Du seiest selbstständig
Doch Du bist der Treffpunkt von hunderttausend Kräften
Du meinst Du kannst Dich lenken
Weil Du nicht siehst was Dich zieht und treibt
Du meinst Du müßtest etwas tun
Doch Deine Anstrengung ist nur Widerstand (heute so atuell wie einst)
kaum bekannter Obdachloser Autor: N. Schach 1999
( unglaublich, wie schnell 21 Jahre vergangen sind…)
Ein paar Tage vor Weihnachten schlenderte ich durch die Fußgängerzone,
die damals noch eine war, mit authentischen Einzelhändlergeschäften,
statt wie heutzutage gesäumt von Amerikanischen Filialen jeder Art,
sei es Mode, sei es der Fraß von MC-… und ähnlichen Fast Food Ketten,
sei es der Kaffeeersatz im umweltschädlichen Pappbecher…
An einem freien Stück Hauswand hockte ein Mann in den besten Jahren,
ein Bettler, Penner, Landstreicher, wie man früher diese Gesellen nannte.
Er hatte welliges weißes Haar und einen ebensolchen weißen Schnauzbart,
er hätte auch ein Schauspieler, Künstler oder ein Lebemann sein hönnen,
vor seinen Flüßen – ja er saß dort barfuß – hatte er einen kleinen Stapel
mit fotokopierten 20 DIN A 5 Seiten, auf denen er seine vorher mit einer
Schreibmaschine getippten Texte fotokopiert hatte.
Ich wurde neugierig, war angezogen von der ungewöhnlichen Aura des Mannes,
fragte ihn, was so ein kleines Broschürchen kostete,
denn ich war gut gelaunt, war zu der Zeit finanziell gut gestellt
und fühlte mich unbesiegbar, in Spendierlaune,
wollte meiner mich begleitenden Freundin imponieren…
Er sagte, gib mir einfach was es dir wert ist.
Ich legte ihm ein Fünfmarkstück hin und nahm mir eine dieser Broschüren.
Schon im Weitergehen begriffen hörte ich seine Worte, die mir bis heute
unvergesslich im Gedächtnis blieben: „Fünf Mark, das ist sehr viel Geld“ …
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