lieber Helge Timmerberg ( geb. 13.Februar 1952)
herzlichen Glückwunsch zum 70.Geburtstag und dass Du auch diesen noch erleben durftest, was ja nicht selbstverständlich ist, glaubt man Deinen unzähligen Geschichten über Deine gefährlichen Reisen, Kneipenbesuche und Drogenexzesse…
Ich bin zwar auch Dein Jahrgang, war aber mein Leben lang Nichtraucher und habe nie Drogen konsumiert. Ich hoffe sehr, meine Reiseberichte hier in diesem Blog sind deswegen nicht minder interessant für die Sorte Leser, die etwa wie nun hier nur zufällig in eine Deiner Geschichten rein gezogen werden, ohne Deine Vita zu kennen.
Ich muss zugeben, bis vor ein paar Wochen sagte mir Dein Name nix, weil ich selbst kaum zum Lesen komme. Dann sah ich zufällig ein Interview mit Dir auf dem roten Sofa mit Bettina Tietjen und war hin und weg. Typen, die einem was sagen, bevor sie auch nur den Mund aufmachen, gefallen mir, versprechen den maximalen Abenteurergenuss in Wort und Bild, gesprochen oder gelesen, den ein jeder sehnsüchtig ans Reisen denkende Durchschnittsbürger in sich herum trägt, zu erkennen an der Pilotenuhr am Arm oder dem Off Road Car vor dem Bürofenster.
Wer noch nix von Helge Timmerberg gelesen hat, der möge mit folgendem Buch beginnen: Bücher-Tipp: „In 80 Tagen um die Welt.“ Im Gegensatz zu Jules Verne, der die Reise erfunden hat, bereiste Helge Timmerberg die Welt tatsächlich. Und so mancher Leser kann auf den ersten Metern sogar mithalten und mit seinen eigenen Erlebnissen und Erfahrungen abgleichen, oder alte Erinnerungen auffrischen. Den Genuss hatte ich, da ich selbst bereits in Venedig, Triest, sowie auf Kreta war. Denn wenn man was von Helge Timmerberg liest, entstehen sofort Bilder im Kopf, das hat er drauf.
Bücher-Tipp: Übrigens, sein neuestes Buch heißt: „Die Straßen der Lebenden.“ Die unterschiedlichsten Kurzgeschichten ergeben die Sammlung: “Storys von Unterwegs“.
Auch wenn so manche Geschichte etwas zu kurz geraten ist, weil weit und breit keine Kneipe zu finden war, unterhaltsam sind sie insgesamt dennoch. Wer erst mal anfängt, sich reinzulesen, kann schwer wieder aufhören.
So ist es auch kein Wunder, dass ähnlich wie bei Roger Willemsen, der leider viel zu früh abgetreten ist, Timmerberg würde vielleicht sagen, der Pech mit seinen Genen hatte, vorwiegend Frauen zu den Lesungen kommen und sich für einen Moment einem richtigen Kerl, nein, nicht so einem aus der Hochglanzwerbung, sondern einem richtigen Abenteurer, einen Atemzug aus der großen weiten Welt, nähern zu können.
Dir gegenüber auch meinen Respekt, dass Du es schaffst, fast tagesaktuell bei Facebook präsent zu sein, woraus Du hoffentlich früher oder später auch eine Print-Geschichte machen wirst, denn nach Deinen Berechnungen wirst Du wohl länger leben, als Facebook für unsereins noch relevant ist, oder?
Mit 70, wo andere in Rente gehen, denkst Du sicher nicht an sowas. O.K., ein Schriftsteller bleibt es in der Regel meist bis zum letzten Atemzug. Aber vielleicht hast Du ja noch Wünsche, an denen Du anlässlich Deines Geburtstages Deine Fangemeinde teilhaben lassen willst?
Auf jeden Fall möchte ich Dir hiermit Danke sagen, für jene Deiner Geschichten, an denen Du teilhaben lässt, lieber Helge Timmerberg