Und wir sind nicht die einzigen, die sich von der Toskana angezogen fühlen…
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Haben wir Euch eigentlich schon mal erzählt, warum alle die Landschaften der südlichen Toskana lieben und was Christian Weber, ein Wissenschaftsjournalist der Süddeutschen Zeitung damit zu tun hat?
Es ist fast eine Selbstverständlichkeit, aber so ziemlich alle Menschen auf diesem Planeten fühlen sich in der Toskana wohl, wenn Sie dorthin reisen. Und wenn Du das nicht glauben magst, dann reise selbst in die südliche Toskana und lass Dich auf eine landschaftlich wunderbare Erfahrung ein, deren Ursache seit Menschengedenken in unser aller Unterbewusstsein verborgen ruht. Zwar ist die toskanische Landschaft von Menschen gemacht, von Bauern und Schäfern, die über Jahrhunderte versuchten, die Crete, diesen zähen Lehmboden, urbar zu machen. Doch so ganz ist es den Menschen nie gelungen, den einstigen Meeresboden platt zu machen, der heutzutage die Touristen anlockt.
Als wir ein gutes Jahrzehnt Italiens südliche Toskana durchstreiften, um dort die schönsten Landschaftsmotive zu finden und für Geosaison für einen Kalender zu fotografieren, war das noch zu einer Zeit, als es weder Google-Maps, noch iPhone und auch noch keine anständigen Reiseführer mit Motiv-Standort-Angaben gab.
Also blieb uns nur übrig, selbst in Büchern, antiquarischen Druckwerken und Zeitschriften zu recherchieren, wo wir vor Ort die spektakulärsten Landschaftsmotive suchen könnten. Denn die Fotografen wollten die Standorte ihrer Fotos nicht verraten, das ganze Gegenteil von heute, wo wir nichts lieber möchten, als unsere Fotos mit dem Rest der Welt zu teilen. Es gab auch noch keine Selfies und so sah man mit eigenen Augen die vor einem liegenden Landschaften unmittelbar.
Damals, auf unserer Motivsuche, stießen wir im Mai 1997 (zu diesem Zeitpunkt gab es z.B. nur den Baedeker, der Michael Müller Reiseführer Verlag wurde gerade aus der Taufe gehoben) auf einen Artikel im FOCUS, der uns die Toskana von einer ganz neuen Perspektive wahrnehmen ließ. Tipp: der Reiseführer Toscana vom Michael Müller Verlag.
Der Mensch hat seinen Ursprung in den Savannen Afrikas und dieses Landschaftsbild steckt seit Jahrtausenden in unseren Genen. Im dichten Wald lauerte vielleicht der Feind, leicht hügelige Ebenen hingegen gewährten einen Überblick, falls Gefahren auftauchten und einzelne Bäume boten Orientierung. Da fühlte man sich schon immer wohl.
Und die hügelige Toskana hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Ursavannen Afrikas. Auf einmal hatten wir eine Erklärung dafür, warum unsere Toskanabilder so gut ankamen und aller Welt gefielen. Es lag an den Landschaften selbst.
Dieser hoch interessante Artikel, der dafür eine Erklärung bot, wäre sicher längst in tiefe Vergessenheit geraten, gäbe es nicht die digitalen Medien und in erster Linie das FOCUS-Archiv online. Denn gibt man dort in der Suche des FOCUS-Archivs den Namen des Humanethnologen Erich Synek ein, so offenbart sich das Geheimnis, welche Landschaften der Mensch am liebsten mag, nämlich überschaubare leicht hügelige Ebenen mit einzeln verstreuten Bäumen. Also ganz so, wie sich uns die heutige südliche Toskana darbietet.
Erich Synek zeigte jungen Schülern verschiedenste Landschaften am Bildschirm und kam zu dem Ergebnis: „Wo der Mensch seinen Ursprung hat, findet er es am schönsten.“
Der Artikel liegt nun 20 Jahre zurück, aber zum Glück hat der damals noch als Autor für den FOCUS tätige und heute als Wissenschaftsjournalist bei der Süddeutschen Zeitung wirkende Christian Weber seinen Print-Artikel des FOCUS-Heftes 21/1997 für das FOCUS-Online-Archiv umgeschrieben, wo der Artikel den Lesern hoffentlich noch viele Jahre zugänglich bleiben möge…
Das Ergebnis der Studie: Evolutionary Aesthetics von Erich Synek und Karl Grammer.
Marion & Karl-Heinz