Wer kennt sie nicht wenigstens vom hörensagen, die schöne blaue Donau. Bei Passau verlässt der mit 2.800 Kilometern, nach der Wolga zweitlängste Fluß in Europa Deutschland, schlängelt sich an Wien vorbei und erreicht Budapest, bevor die Reise weiter nach Belgrad und endlich im Schwarzen Meer mündet.
In Ungarn angekommen, erreicht die Duna bald Budapest, teilt Buda und Pest.
Auf der linken Seite, von der Fischerbastei aus, selbst ein märchenhafter Anblick und in der Nacht angestrahlt, hat schaut hinab auf die Donau und Pest.
Die Bastei wurde dort 1895 an der alten Stelle des Fischmarktes errichtet. Der Name soll auch an die Fischergilde erinnern, die den Bau errichtete und seit dem Mittelalter für diesen Abschnitt der Stadtbefestigung zuständig war.
Die kegelförmigen Turmspitzen sollen an die Zelte der ungarischen Vorfahren, die Volksstämme der Magyaren, dem Reitvolk der vorungarischen Epoche erinnern. Heute ist die Burg mit ihren Zinnen und Mauern ein beliebter Ausblick und Treffpunkt in den Abendstunden, besonders an Silvester. Einst Pest und Buda, wurden beide Stadtteile 1873 zu Budapest zusammen geführt.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt liegen an und nahe der Donau.
Der Fluß wird hier von neun Brücken überspannt.
Für viele Budapester ist die Freiheitsbrücke (Szabadsag hid) von 1896 die Lieblingsbrücke. Das echte Wahrzeichen der Stadt ist die älteste Brücke, die Kettenbrücke oder Szechenyi lanchid von 1849. Diese Hängebrücke ist über 200 m frei hängend. Alle Brücken wurden im 2.Weltkrieg gesprengt und nach dem Krieg wieder rekonstruiert. 1964 wurde eine neue Brücke zwischen die 2 berühmteren gebaut, die Elisabethbrücke (Erzsébet híd). Alle neun Brücken erstrahlen abends in vollem Licht.
Und im Sommer wird die Kettenbrücke an den Wochenenden zur Festmeile.
Dreht man der Donau den Rücken zu und wendet sich nach Osten, liegen vor einem die Bezirke Innenstadt, Leopoldstadt, Theresienstadt und Elisabethstadt.
Hier im Zentrum findet sich das klassische Städteleben.
Die größeren Entfernungen innerhalb der Stadt legt man mit Straßenbahnen oder der ersten auf europäischem Boden gebauten U-Bahn blitzschnell zurück.
Die größte Kirche der Stadt ist die 1905 eingeweihte St.-Stephans-Basilika mit Platz für 8.500 Menschen. Und hier die Fotos: Der Blick von oben aus 96 m Höhe von der Basilika
Kein anderes Gebäude in der Innenstadt darf ihre Höhe von 96 Metern überragen. In Verbindung zum Donaupanorama zählt diese Architektur im Stil der Neorenaissance seit 1987 zum UNESCO-Welterbe.
Der Heldenplatz Hösök tere, nordöstlich der Innenstadt, ist beliebtes Ziel von Reisegruppen.
Die 7 Stammesfürsten der Magyaren wurde als Meleniums-Denkmal 1896 nach 1.000 Jahren Geschichte der Magyaren begonnen, jedoch erst 1928 ganz fertig gestellt.
Auf einer 36 Meter hohen Säule steht über allem der Erzengel Gabriel.
An den Flanken des Heldenplatzes befindet sich auf der einen Seite das Museum der Bildenden Künste, z.B. mit Gemälden von Monet oder auch Raffael, auf der anderen Seite befindet sich die moderne Kunsthalle, in der wechselnde internationale Ausstellungen gezeigt werden.
Der Heldenplatz ist aus dem Zentrum ganz einfach mit der gelben U-Bahn Linie M 1 in Richtung Nordosten zu erreichen, Station Hösök tere.
Ungarische Heilbäder, auch die in Budapest haben eine lange Tradition.
Einen Versuch oder zumindest einen Blick wert, wegen seiner barocken Architektur, ist das Szechenyi Heil- und Schwimmbad mit seinen 28° C bis 40° C warmen Freiluftbecken.
Gleich gegenüber dem Zoo nahe dem Heldenplatz und so auch mit der U-Bahn zu erreichen, ist dieses Heilbad, das erste in Pest, ist heute eines der größten Badekomplexe Europas. Es verdankt seine Existenz dem Ingenieur Vilmos Zsigmondy.
Auf dessen Initiative wurden erfolgreich Tiefbohrungen mitten im Stadtpark durchgeführt. im Jahr 1881 wurde dort bereits ein temporäres artesisches Bad betrieben, dessen schöne Gebäude und Architektur heute eine touristische Attraktion sind. 1999 kam es zur Renovierung der Bassins.
Heute bietet das so genannte Erlebnisbad unter anderen Attraktionen einen Strömungskorridor, die Unterwasser-Sprudel, Nackenduschen und Sitzbänke mit Massagestrahlern.
Die Bezeichnung Badeort Budapest ist Folge einer langen Entwicklung, in deren Verlauf die natürlichen Schätze der Stadt zur Geltung kamen. Die Quellen der Stadt wurden seit uralten Zeiten so verehrt, wie es heiligen Stätten gebührt. Die Badegewohnheiten, verbunden mit religiösem Inhalt, wurde zuerst bei den östlichen Völkern unter den Anhängern der Hindi-Religion beobachtet. Der älteste Fund vor ca. 5.000 Jahren in den Tälern des Indus zeigte, wo es bereits Wasserleitungen, Badezimmer und Becken von alter, ritueller Badekultur gab. Wegen der meisten heilenden Thermal-Quellen der Welt wurde Budapest in den 30-er Jahren berühmt.
Neben dem Bädertourismus ist shopping in der größten Stadt von Ostmitteleuropa beliebt.
Alle Nobel- und Designer-Markenartikel sind im Zentrum Pest zu finden. Überall dort kann mit Kreditkarte bezahlt werden.
Geld kann in Banken am sichersten dort vom Automat abgefordert werden. Tauschen von Bargeld in Restaurants, Bars und Hotels ist bis zu 10 % ungünstiger, als wenn man in die kleinen Wechselstuben geht. Die machen mit rotweissen Leuchtschilder mit der Aufschrift Change oder PENZVALTO und mit auf die Straße gestellte Wechselkurstafeln auf sich aufmerksam und sind,
wie alle kleineren Getränke-Läden, Bäcker und MiniSupermärkte, zu den unterschiedlichsten Zeiten geöffnet, manche sogar bis spät in die Nacht, ja nach Lust und Laune des Betreibers, weil es in Ungarn keine gesetzliche Ladenschlusszeit gibt. Aktuell gibt es krisenbedingt einen Währungsverfall, darum das Taschengeld nur für den Tagesbedarf tauschen.
Herren mögen Budapester. Der traditionelle Schuster Laszlo Vass erklärt freundlich in seinem zehn Quadratmeter großen Verkaufsladen, das typische Modell Budapester Schuhe sei der so genannte klassische Herrenschuh. Budapester sind also gar kein eigenes Herrenschuhmodell, eher eine Leistenform. Da kann von einem eigenen Schuhmodell eigentlich nicht die Rede sein.
Damen shoppen auch gern in Budapest, jedoch sind Markenartikel nicht günstiger als zu hause.
Überall locken schöne Cafehäuser und der Cafe in dieser Stadt ist wirklich gut.
Das weltberühmte „New York“ wurde 2006 mit Millionen restauriert und zählt zu den schönsten.
Das „New York“ ist nicht nur einfach ein Cafe und Restaurant, sondern ein sehr sehenswerter Ort und Inbegriff von Budapest und dessen literarischem Leben. Manche Ungarn würden es zu gern zum Kunstdenkmal weihen, oder nutzen als einen Veranstaltungsort der Vergangenheit und als Erlebnisgastronomie der Zukunft. Ein Garcon führt Dich zu Deinem Tisch, fragt höflich, was es sein darf, wartet geduldig auf Deine Bestellung, nimmt dann seinen Weg mit schnellen Schritten in Richtung Küche und wenn Du nichts bestellst, entfernt er sich, als wäre er nie da gewesen. Im Restaurant staunt man über alles, was ewig ist: Gold, Bronze, Marmor, Gipsstuck. Eintauchen in die Zeit der Schriftsteller Frigyes Karinthy oder Dezsö Kosztolanyi.
Vor 100 Jahren soll es über 500 Cafehäuser in Budapest gegeben haben. Viele wurden zu literarischen Treffpunkten, wurden Arbeitsstätte von Dichtern, Zeichnern, Journalisten und Schriftstellern. In Budapest wurde 1848 das Kaffeehaus Pilvax zum Ort der Revolution. Dann, in der Zeit des Kommunismus wurden Kaffeehäuser verstaatlicht und umfunktioniert, so verschwanden viele oder wurden so vernachlässigt, dass sie geschlossen wurden.
Heute haben diese Stätten der Begegnung wieder touristische Hochkonjunktur.
Auch die Jugendstil-Fassaden in der Stadt sind ein touristisches High Light.
Was nachts unternehmen ? Bunter Mix im Kultschuppen Szimpla Kert Mozi
Das Szimpla Kert Mozi die erste Ruinenkneipe der Stadt, einst hausbesetzt, jetzt etabliert. Hier geht es wirklich optisch und live kunterbunt zu. Es laufen an den Wänden Super8 Filme, Design und Beleuchtung sind aus einer anderen Welt, in die man sich mit hinein rauchen kann, mit gut zwanzig verschiedenen Mischungen an einer Theke in angemietete Wasserpfeifen gestopft. Cocktailbars und Biertresen bieten müden Geistern die nötigen Stützen, wenn alle Sessel und Tische aus den Sperrmüll-Fischzügen besetzt sind. Ansonsten innen rauchfrei, offiziell geraucht wird nur im hintersten open air-Hof. Zu finden im Stadtteil Elisabethstadt IV, Kazinczy uta 14.
Nicht weniger berühmt ist das A 38 Hajo, angeblich zur besten Party-Location der Welt erhoben. Hajo bedeutet Schiff – und auf dem geht die Post ab, vom untersten Deck innen bis zum obersten open air Deck. Das Schiff liegt fest verankert am Südufer der Donau etwa 100 Meter südlich der Petöfi-Brücke und bietet einen Panorama-Blick auf die Uferpromenade und Skyline von Pest und auf die nachts illuminierten Donau-Brücken. Freier Zugang auf das Schiff. In dem zur Konzerthalle umgebauten Schiffsauch des alten ukrainischen Frachters finden ständig neue Konzerte statt, mit Eintrittspreisen bis max. 10 €, auch für internationale Musiker.
Das kulturelle Leben in der ungarischen Hauptstadt macht Budapest zur wichtigsten Destination ausländischer Gäste in Ungarn.
Ebenso die Gastronomie. Und über die Hälfte der kommerziellen Gesamtübernachtungen aus dem Ausland wird hier generiert.
Fluglinien wie Lufthansa (empfohlen) bieten von Deutschland aus Direktflüge an.
Der „Guide DuMont direkt“ Budapest nennt die Stadt das Paris des Ostens.
Man muss dem nicht zustimmen, findet aber in dem kleinen Guide neben dem herausnehmbaren Stadtplan gut 200 handverlesene Adressen für jede Laune, jeden Geschmack, jeden Geldbeutel,
von der Übernachtung über Essen und Trinken sowie Einkaufen bis zum Ausgehen,
Museumspalast, historisches Burgviertel, Architektur von Orient bis Jugendstil, Heilbäder, Fashion Street Váci utca,
Renaissance der Kaffeehäuser, Synagogen, das alte jüdische Viertel, Macht und Pracht, die Leopoldstadt, Budapests schönsten Boulevard, die Andrássy, Oper, Musical und Heldenplatz.
Fazit, in Budapest ist man gut zu Fuß oder nutzt die U-Bahnverbindungen der Metro.
Der geeignete Reiseführer für Budapest:
Die Stadt an der Donau ist ein Geschwisterpaar voller Gegensätze: hier das hügelige Buda mit dem mittelalterlichen Burgviertel, der Fischerbastei und den atemberaubenden Aussichtspunkten, dort das großstädtische Pest mit seinen Boulevards, dem kuppelbekrönten Parlament, den Jugendstilbauten und den edlen Shoppingmeilen.
Ungarns Metropole hat sich herausgeputzt: Die einst rußgeschwärzten Fassaden aus der Zeit der Donaumonarchie sind auf Hochglanz poliert, zugeparkte Plätze sind Grünanlagen und Fußgängerzonen gewichen und öde Industrieflächen etablierten sich zu neuen Stadtvierteln. Dem alten Reiz der Stadt, den Budapest neben der Lage an der Donau, den Thermalquellen, Kaffeehäusern und verträumten Hinterhöfen verdankt, konnte der Wandel erfreulich wenig anhaben … zum Reiseführer