Der hübsch herausgeputzte Ort macht den Anschein, ein Freilichtmuseum
für Touristen zu sein, ist stattdessen eine authentische lebendige Kleinstadt.
2492 Fassaden © Copyright by Karl-Heinz Hänel
Die historischen Häuser sind bewohnt, man findet Restaurants, Bars und bunte Läden, so farbig, wie man sich die Südsee oder die Karibik vorstellt. Kanonen und Kamine für das Auge.
2502 Kanonen © Copyright by Karl-Heinz Hänel
Es gibt einige Orte und Hauptstädte, die den gleichen Namen haben, z.B. Grenada. Dieses hier beschriebene Saint George’s (früher Town of St. George oder St. George’s Town) ist eine Stadt im britischen Überseegebiet Bermuda. Sie liegt auf Saint George’s Island im Nordosten der Bermuda-Inselgruppe.
2125 Fassade © Copyright by Karl-Heinz Hänel
Saint George’s wurde 1612 als erste ständige Siedlung auf den Bermudas gegründet und ist heute die älteste durchgehend bewohnte englische Siedlung in Amerika.
2523 Fassade © Copyright by Karl-Heinz Hänel
Saint George’s hat gegenwärtig etwas mehr als 1.500 Einwohner. 31% sind europäischer und 54% sind afrikanischer Abstammung. Heutzutage findet der wirtschaftliche Aufschwung eher in der jetzigen Hauptstadt Hamilton statt.
2499 Fassade © Copyright by Karl-Heinz Hänel
Dies ermöglichte der vormaligen Hauptstadt Saint George’s, viele historische Gebäude des 17. bis 19. Jahrhunderts zu erhalten. Die Ortsverwaltung unternimmt große Anstrengungen, den historischen Charakter des Ortes zu bewahren. Sogar Strom- und Telefonkabel wurden unterirdisch verlegt, um das traditionelle Altstadtbild nicht zu verändern.
2224 Busfahrerin © Copyright by Karl-Heinz Hänel
Die typischen engen Straßen wie z. B. die Barber’s Alley oder die Aunt Peggy’s Lane wurden nach historischen Quellen restauriert. Mehrere Buslinien ermöglichen es jedermann, an alle bedeutenden Punkte der Haupt-Insel zu gelangen. Überall entlang der Hauptstraßen der Insel sind Bushaltestellen und man muss wirklich nicht lange auf den nächsten Bus warten.
Und überhaupt geht es hier geruhsam zu. Touristen müssen sich erst einmal an die Temperaturen gewöhnen. Außerhalb der Hotels und Restaurants arbeiten die Schweißdrüsen so gut wie sie können. Wege und Straßen, auf die stellenweise Schatten fällt, haben subtropische 25 Grad, maximal kommen 35 Grad bei hoher Luftfeuchtigkeit vor. Ohne Sonnenschutzcreme, Hut und langärmelige Hemden droht bereits am ersten Tag ein Sonnenbrand. Gefährlich ist der plötzliche Temperaturabfall Dank der Klimaanlagen in praktisch allen Gebäuden.
2500 Rathaus © Copyright by Karl-Heinz Hänel
In der Ortsmitte von Saint George’s befindet sich der King’s Square mit dem alten Rathaus und einem Besucherbüro.
2496 Pranger © Copyright by Karl-Heinz Hänel
Davor stehen ein rekonstruierter Pranger und ein Tauchstuhl, mit dem man einst schwatzhafte Weiber und Diebe in das Hafenbecken tauchte.
2497 Pranger © Copyright by Karl-Heinz Hänel
An den Wochenenden wird dieser Tauchgang von einer Gruppe Freiwilliger den Touristen vorgeführt.
2487 Thomas Moore © Copyright by Karl-Heinz Hänel
In einer Grünanlage steht die Bronzebüste von Thomas Moore, einem in seiner Zeit (1779 – 1852) bekannten irischen Schriftsteller und Poeten, der von der Britischen Krone 1803 als Verwaltungsbeamter in die Kolonie Bermuda entsandt wurde, wo es ihm schnell zu langweilig wurde und er 1811 zurück nach England reiste.
2486 Grünanlage © Copyright by Karl-Heinz Hänel
Einige Einheimische betreiben kleine Vorgärten, um den Konsum hochpreisiger Lebensmittel zu verringern. Die einheimische Bevölkerung erbringt den Hautanteil der Steuereinnahmen. Alles auf der Insel muss importiert werden und die Importsteuer gleicht hohen Zöllen auf alles. Deshalb hat Bermuda weltweit die höchsten Lebensmittelpreise, z.B. 10 Dollar für ein Brot sind in den Supermärkten ausgepreist. Als Tourist fährt man am günstigsten, wenn man ein Hotel inkl. Frühstück auswählt.
2428 Grünkohl © Copyright by Karl-Heinz Hänel
In den Vorgärten sieht man oft das Lieblingsgemüse der Einheimischen, Grünkohl. Der wird auf den Bermudas gern und immer gegessen. Dass das Gemüse vor dem Verzehr Frost haben muss, ist ein Märchen. Lediglich ein plötzlicher Temperaturabfall von 5° C. ist nötig, um dem Grünkohl seinen typischen Geschmack zu verleihen.
2573 Store © Copyright by Karl-Heinz Hänel
Grundwasser gibt es auf den Inseln nicht, darum wird das Regenwasser auf den Dächern gesammelt und in Zisternen gespeichert, ein Teil des Meerwassers wird durch Entsalzungsanlagen aufbereitet. Zur ausreichenden Versorgung wird teures Wasser auch per Frachtschiff auf die Insel gebracht. Die regelmäßigen Besuche von Kreuzfahrtschiffen setzen die Wasserversorgung zusätzlich unter Druck.
2221 Busstop © Copyright by Karl-Heinz Hänel
Die Bermudas zählen neben der Schweiz, Finnland und Malta zu den sichersten Reisezielen der Welt. Busfahren ist auf der Insel das schnellste und günstigste Verkehrsmittel. Busfahrer sein ist ein beliebter Beruf, Touristen können maximal einen Scooter mieten, PKWs sind nicht zu mieten. Dafür sind einige Taxifahrer als Touristenguide ausgebildet. Achtung, es herrscht Linksverkehr.
2432 schmale Gassen © Copyright by Karl-Heinz Hänel
In der Nebensaison zwischen Oktober und November herrschen angenehme Temperaturen und weniger Luftfeuchtigkeit. Für Schnorchler gilt: Im September und Oktober ist das Wetter relativ kühl und es ist die beste Zeit für eine Kreuzfahrt nach Bermuda, außer wenn sich im Atlantik ein Hurrikan aufbaut.
2122 shopping © Copyright by Karl-Heinz Hänel
Tagesausflügler haben die Möglichkeit, von Hamilton aus eine Schnorchelstunde zu erleben, oder zusammen mit einem Delphin zu schwimmen, oder in den Orten Saint George’s, oder Hamilton shoppen zu gehen.
2501 Fassade © Copyright by Karl-Heinz Hänel
Ramsch und Trödel sind in den Shopauslagen und auf den Straßen der Bermudas verboten.
2508 Stiefel © Copyright by Karl-Heinz Hänel
Das Wetter auf den Bermudas ist das ganze Jahr über gut und sehr warm, nur von kurzen, manchmal heftigen Regenschauern etwas runtergekühlt. In den Monaten Juni bis September kann die Insel mal von einem Hurrikan heimgesucht werden.
Text und Fotos: Karl-Heinz Hänel