
Egal ob zum Festhalten von Erinnerungen, Gefühlen, oder dem Tagesgeschehen…
Seit Jahrhunderten schon vertrauen Menschen Tagebüchern ihre privaten Emotionen an. Doch wie beliebt ist diese Freizeitbeschäftigung, neben der Vielzahl von digitalen Angeboten, denn eigentlich heute noch? Wie regelmäßig bringen die Bundesbürger wirklich Ihre Gedanken zu Papier?
Von Berufs wegen: Cord Christian ( heute 90 Jahre) diktierte im Alter von 4 Jahren seiner Mutter seine ersten Tagebuchinhalte…
Cord Christian Troebst von Kindheit an an seinen 85 Jahren Tagebücher

In unserem wöchentlichen Chart der Woche fassen wir wie immer für Sie die neusten Ergebnisse unserer Forschung kurz und knapp zusammen.
Acht Prozent der Bundesbürger schreiben regelmäßig – d.h. wenigstens einmal pro Woche – Tagebuch. Immerhin drei Prozent bringen sogar täglich ihre Gedanken zu Papier. Seit 2020 hat sich die Attraktivität dieser Freizeitbeschäftigung um drei Prozentpunkte erhöht (2020: 5%). Bei den unter 30-Jährigen genießt das Tagebuchschreiben eine besonders hohe Beliebtheit und wird daher auch doppelt so häufig ausgeübt. Dagegen nutzen bisher lediglich vier Prozent aller älteren Mitbürger ein Journal. Keine signifikanten Unterschiede lassen sich zwischen den Geschlechtern, dem Einkommen oder der Ortsgröße nachweisen. Info / Quelle und mehr
Die Gründe, weshalb viele Bürger Tagebuch schreiben, sind individuell unterschiedlich. Für die einen geht es darum, Erinnerungen, Gefühle oder Gedanken festzuhalten. Für andere ist es eher eine Möglichkeit, sich selbst besser zu verstehen, sich zu reflektieren und eine tiefere Verbindung zu sich selbst aufzubauen. Auch das Verarbeiten von schwierigen Emotionen wie Trauer, Ärger oder Angst ist ein häufiger Anlass um ein Journal zu führen.
Gerade für die jüngere Generation ist es ein oftmals bewusst gewählter Kontrast zur Selbstdarstellung in sozialen Medien. Während Social Media oft mit dem Ziel genutzt wird, Informationen mit anderen zu teilen und Feedback zu erhalten, ist das Tagebuchschreiben eine völlig private und persönliche Aktivität. Das Tagebuch ist für sie fast eine Art Zufluchtsort, in dem Gedanken und Gefühle festgehalten werden, ohne Angst haben zu müssen, von anderen beurteilt oder kritisiert zu werden. Auch ermöglicht es die Chance, eigene Werte, Ziele oder Träume zu Papier zu bringen, ohne dabei von den Erwartungen und Meinungen anderer beeinflusst zu werden.
Einen weiteren Einfluss auf die steigende Popularität des Führens eines Tagebuchs hatten zudem die Auswirkungen der Pandemie. Statt sich mit Freunden, Kollegen oder Verwandten auszutauschen bot es in Zeiten von Lockdown und Social Distancing eine Möglichkeit, Gedanken und Emotionen zu sortieren und so ein Gefühl der Kontrolle in einer unkontrollierbaren Situation zu schaffen. Info / Quelle und mehr
Erfahren Sie mehr über die Bedeutung eines persönlichen Tagebuchs in der modernen Welt, warum das Tagebuchschreiben gerade in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung eine Renaissance erlebt und wieso sich diese Freizeitaktivität besonders bei der jüngeren Generation wachsender Beliebtheit erfreut. Info / Quelle und mehr